Ausgabe 12/2002, Seite 8 f.


Sanitär


Zuverlässige Spülung auch unter Druck

WC-Druckspüler sorgen zumeist in öffentlich-gewerblichen Sanitärräumen, aber auch in privaten Haushalten für ein hohes Maß an Hygiene. Sie sind im Vergleich mit Spülkästen besonders leistungsstark und immer einsatzbereit.

Verschiedene Einbau-Varianten erfüllen unterschiedliche Ansprüche. Aufputz-Druckspüler, wie zum Beispiel der "Rondo A.S." von GroheDal, sind mit einem massiven Aufbau sehr robust, sodass der Gebrauch selbst bei hohem Publikumsverkehr kaum Spuren hinterlässt. Unterputz-Druckspüler, bei denen nur die Betätigung vor der Wand liegt, sind leicht zu reinigen. Zudem bieten sie dem Vandalismus kaum Angriffsfläche.

Unter den Grohe-WC-Druckspülern ist der "Dal-Voll-Automatic" ein "Klassiker". Voraussetzung für sein Funktionieren sind 1,2 bis 5,0 bar Fließdruck. Ohne Voreinstellung passt sich der Spülstrom "wie von selbst" dem jeweiligen Druck an.

Elektronische und infrarot-gesteuerte Bedienungen sorgen zuverlässig für die Spülung. Per Körper-Detektion ausgelöst, fließt das Wasser wie von selbst, ohne dass der Nutzer die Spül-Armatur berühren muss. Dies vermeidet auch die Übertragung von Krankheitserregern. Beispielsweise für Krankenhäuser und Pflege-Einrichtungen spielt dieser Hygieneaspekt eine entscheidende Rolle.

Damit die Spülsysteme optimal funktionieren, müssen die Druckverhältnisse in Rohrleitungen zwischen 1,2 bis 5 bar liegen. Für Gebäude mit Niederdruck-Leitungssystemen gibt es eine Variante, bei der die Spülmenge auf 6-14 Liter bei 0,5 bar einstellbar ist. Die Gewindedurchmesser von Druckspülern sind mit 3/4" dimensioniert. Bei allen Modellen sollte die Versorgungsleitung mindestens einen Durchmesser von 1" aufweisen. In Rohrleitungen setzen sich schon nach kurzer Zeit Ablagerungen fest, die den Radius der Zuleitung verringern, sodass keine einwandfreie Spülung mehr möglich ist. Wird der Zulauf entsprechend größer bemessen - und die Sedimente einkalkuliert - so ist eine dauerhafte Funktion gewährleistet.

In der Ruhe liegt die Kraft: Der WC-Druckspüler "Rondo A.S." von Grohe gehört der geräuschärmsten Armaturen-Klasse I an. Dies erlaubt den Einsatz selbst in Bädern, unter denen Wohn- und Schlafräume liegen. Bei einem Druck 1,2 bis 5,0 bar ist das Spülsystem einstellbar auf 6- oder 9-Liter-WC-Becken.

Einsatzbereitschaft

Nicht nur "Äußerlichkeiten" wie die widerstandsfähige Konstruktion der Armaturen-Körper sprechen für den Einbau von Druckspülern in hochfrequentierten Einrichtungen wie Sportanlagen, Behörden, Konzerthäusern etc. In "Stoßzeiten", wie beispielsweise bei einer Halbzeit im Fußballstadion oder Pausen im Theaterstück, drängen viele Besucher auf einmal zu den WCs. Hier sollte die Spülung, die zumeist in kurzen Abständen hintereinander ihren Dienst tut, immer einsatzfähig sein.

Druckspüler zapfen das Wasser direkt aus der Leitung und brauchen so keine Nachfüll-Phase. Anders als bei Spülkästen, die sich erst über einen gewissen Zeitraum füllen müssen, um wieder bereit zu stehen.

Besonders in öffentlichen Gebäuden lohnt sich der Einbau von UP-Druckspülern. Sie liefern Wasser ohne Unterbrechung - beispielsweise zur Halbzeit in Fußballstadien. Vandalenhemmend wirkt die Installation von Spülung und Rohr unter Putz: Sie lässt der Zerstörungswut keine Chance, da nur die Betätigungs-Platte vor der Wand liegt.

Gründliche Reinigung

Um jedes Becken optimal zu säubern, ist bei der modernen Generation von Druckspülern die Spülmenge variierbar. Der Durchfluss lässt sich mit einfachen Handgriffen den unterschiedlichen Größen der WC-Keramiken anpassen. So kann der Wasserbedarf wahlweise auf Sechs- oder Neun-Liter-WCs abgestimmt werden: einfach die Betätigungskappe abnehmen und die darunter liegende Einstellschraube drehen. Damit verringern sich die ab Werk justierten neun auf sechs Liter Durchlauf.

Anpassungsfähigkeit

Auch der Spülstrom ist anpassungsfähig und sorgt für "flächendeckende Sauberkeit" im Becken. Sollte bei Auslösung Wasser über den Rand spritzen, schafft eine Drosselung am unteren Teil der Armatur Abhilfe. Sie kann mit einem Hakenschlüssel nach vorn gezogen werden, um die Menge zu verringern. Fließt andererseits zu wenig Wasser, einfach die Drosselung nach hinten bewegen. Zudem kann der Auslauf verjüngt oder erweitert werden, um die Richtung des Spülflusses zu steuern und ihn so an verschiedene Beckenformen anzugleichen.

Das "Auslitern" kontrolliert, ob die Einstellung der Wassermenge auch der gewünschten Spülleistung entspricht. Am besten noch bevor das Becken montiert ist, kann der Durchfluss mit einem Eimer gemessen und gegebenenfalls korrigiert werden.

"Im Handumdrehen" lässt sich die Spülmenge auf ein 6- oder 9-Liter-WC einstellen. Einfach die Betätigungskappe abnehmen und die darunter liegende Schraube mit einem Schraubenzieher drehen. Die Entfernung der Kappe ist auch bei Wartungs- und Reparatur-Arbeiten zumeist der erste Schritt, um beispielsweise Dichtungen aufzuweiten oder Kolben auszutauschen.

In der Ruhe liegt die Kraft

Besonders in Mehrfamilienhäusern und Badezimmern, die über Wohn- und Schlafräumen eingerichtet sind, sollte ein Druckspüler durch nichts außer seiner Reinigungskraft auffallen. Der "Rondo A.S." beispielsweise gehört zur geräuschärmsten Kategorie, der Armaturenklasse I. Erreicht wird dies durch den sehr massiven Aufbau und Fäden im Innern, die den Spülstrom beruhigen und somit den Körperschall reduzieren. Bedingung für die höchste Klassifizierung ist ein Geräuschpegel von weniger als 20 dB(A) bei drei bar Fließdruck. Der Wert ist laut DIN 4109 "Schallschutz im Hochbau" für "schutzbedürftige Räume" vorgeschrieben. Das heißt: Wenn sich diagonal unter einem Bad z.B. ein Kinderzimmer befindet, ist ein entsprechender WC-Spülkasten oder ein Druckspüler der Klasse I vorzusehen.

Schnelle Problemlösung - einfach gemacht

Für den Ausfall oder die eingeschränkte "Einsatzfähigkeit" eines Druckspülers sind unterschiedliche Gründe denkbar. Beispielsweise können die Folgen eines hohen Kalkanteils im Wasser das Innenleben in Mitleidenschaft ziehen und die Funktionsfähigkeit einschränken.

Schuld an einem "Dauerläufer" ist möglicherweise eine verstopfte Düse. Eine Reinigung behebt dieses Problem in der Regel. Falls nicht, kommen eine defekte Dichtung am Entlastungsventil oder eine beschädigte Kolbendichtung als Ursache infrage. Bei beiden ist ein Austausch problemlos möglich.

Ursache für einen "Schlag" am Ende der Spülung kann eine erweiterte Düse sein. In diesem Fall ist der Kolben auszutauschen. Hier ist die Betätigungskappe abzunehmen und die defekten Teile mit einem Maulschlüssel herauszuschrauben und zu ersetzen. Auch eine nicht intakte Ledermanschette kann Schuld an diesem unangenehmen Geräusch sein und ist ebenso problemlos auszuwechseln.

Gleiche Maßnahmen sind auch zu ergreifen, wenn die Wasserabgabe ständig zu gering ist. Hier kann ansonsten ein nicht intaktes Ausgleichsventil die einwandfreie Funktion stören. In dem Fall wird einfach der komplette Deckel ersetzt.

Versagt die Spülung komplett ihren Dienst, kann eine ausgetrocknete Ledermanschette der Grund sein. Hier reicht es, sie zu befeuchten und aufzuweiten. Bei einer beschädigten Manschette ist sie auszutauschen. Liegt das Problem in einer erweiterten Düse, muss der Installateur den Kolben wechseln.

Tritt Wasser unter der Betätigungskappe aus, ist das Entlastungsventil nicht in Ordnung; dann sollte der komplette Deckel ersetzt werden.


B i l d e r :   Grohe Deutschland, Porta Westfalica


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