Ausgabe 12/2002, Seite 7 |
Nachgefragt
Was ist eigentlich der Unterschied...
zwischen einer Niederdruck- und einer Hochgeschwindigkeits-Klimaanlage?
Eine Klimaanlage hat die Aufgabe, trotz unterschiedlicher und wechselnder Störgrößen (Außentemperatur, Sonneneinstrahlung, Luftfeuchtigkeit usw.) den Raumluftzustand auf einem gewünschten Niveau zu halten. Das Arbeitsmittel der Klimaanlage ist Luft. Diese Luft transportiert Heizwärme, Luftfeuchtigkeit und Luftsauerstoff in die Räume. Gleichermaßen werden von dieser Luft Überschusswärme, -feuchtigkeit und Luftverunreinigungen jeder Art abtransportiert.
Bei der so genannten Nur-Luft-Klimaanlage wird die Luft in einer Zentrale aufbereitet und durch Kanäle in die Räume geleitet. Das Gegenstück zu Nur-Luft-Anlage ist die Luft-Wasser-Klimaanlage, bei der in unmittelbarer Nähe des klimatisierten Raumes die endgültige Luftaufbereitung erfolgt. Deshalb muss dort außer dem Arbeitsmittel Luft zusätzlich das Medium Wasser im Klimanetz mitgeführt werden.
Bei den Nur-Luft-Klimaanlagen kann auf größer werdende Lasten nur mit größeren Luftvolumenströmen reagiert werden. Speziell bei sehr großen Kühllasten (z.B. durch Sonneneinstrahlung) sind schnell riesige Volumenströme erforderlich. Da die Kanalquerschnitte des Luftführungssystems wegen des Platzangebotes im Gebäude nur begrenzt vergrößert werden können, bleibt nur die Möglichkeit, die Strömungsgeschwindigkeit der aufbereiteten Luft zu erhöhen.
Kommt eine Klimaanlage mit Luftströmungsgeschwindigkeiten bis max. 8 m/s aus, spricht man von einer Niederdruckanlage. Bei Hochgeschwindigkeitsanlagen strömt die Luft mit 10 bis 14 m/s durch das Kanalsystem. Die Ventilatoren müssen dafür natürlich auch höhere Förderdrücke aufbauen (1000...2000 Pa), weshalb auch die Bezeichnung Hochdruckanlagen zu finden ist.
Die höheren Drücke erfordern einen stabileren Aufbau des Kanalsystems und als einzigen apparativen Unterschied zu Niederdruckanlagen eine Druckminderungseinheit (Entspannungsgerät) kurz vor den Raumluftauslässen.
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