Ausgabe 8/2002 Seite 12 f.


Ausbildung


Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr.: 8  Woche: 34

Thema: Bestandteile von Regenwassernutzungsanlagen (Teil 1)

Zur sparsamen Verwendung von Trinkwasser ist jeder verpflichtet. Der Einbau einer Regenwassernutzungsanlage ist daher sinnvoll, um die natürlichen Wasserreserven zu schonen. Natürlich kann nur ein Teil des im Haushalt verwendeten Trinkwassers durch Regenwasser ersetzt werden. Es darf nur in Bereichen eingesetzt werden, in denen eine geringere Wasserqualität ausreichend ist, z.B. WC-Spülung, Waschmaschine und Gartenbewässerung. Für den Ernährungsbereich und die Körperpflege ist eine überwachte Trinkwasserqualität unverzichtbar.

Wasserversorgungsunternehmen haben dem Kunden im Rahmen des wirtschaftlich Zumutbaren die Möglichkeit einzuräumen, den Bezug von Trinkwasser auf den von ihm gewünschten Verbrauchszweck oder auf einen Teilbereich zu beschränken. Der Kunde wiederum hat sicherzustellen, dass von seiner Anlage keine gefährdenden Rückwirkungen in das öffentliche Wasserversorgungsnetz möglich sind. Dies erfolgt durch den Einbau DIN-gerechter Anlagen. Umfangreiche Vorgaben und Verordnungen, die einzuhalten sind, gewährleisten die Sicherheit der Anlagen.

Auffangflächen

Besonders eignen sich Dachflächen oder Terrassen und Balkone. Hofflächen und Verkehrswege sind wegen der Möglichkeit mineralölhaltiger Verschmutzungen des Wassers ungeeignet.

Dachmaterialien

Eine Regenwassernutzungsanlage besteht im Wesentlichen aus:

Beispiel einer Erdspeicheranlage mit nachgeschalteter Muldenversickerung

Derartige Anlagen gewährleisten nicht nur eine Nutzung des gespeicherten Niederschlagswassers. Sie führen bei Überfüllung des Speichers das Überlaufwasser nicht in die Kanalisation bzw. Kläranlage, sondern über eine Sickergrube dem natürlichen Kreislauf des Grundwassers zu.

Legende:
1) Regenfallleitung
2) Erdfilter
3) Erdspeicher
4) Pumpe
5) Druckleitung
6) Außenzapfstelle
7) Trinkwasser-Einspeisemodul
8) Hebeanlage mit Schacht
9) Versickerungsmulde

Filter

Die Beschaffenheit des Filters entscheidet über die nutzbare Wassermenge und deren Qualität. Er hat die Aufgabe, Schmutzpartikel wie Blätter, Staub und Sand nicht in den Regenwasserspeicher gelangen zu lassen und diese dem Schmutzwasserkanal zuzuführen. Der Filter wird im Fallrohr vor dem Speicher oder im Speicherzulauf eingebaut. Der Leitungsquerschnitt des Filterzulaufes muss durchgängig gewährleistet sein.

Speicher

Der Speicher muss in der Größe sowohl der örtlichen Niederschlagspende als auch der Haushaltsgröße angepasst sein. Um die Trinkwassereinsparung zu optimieren, muss das Nutzvolumen richtig berechnet werden. Für einen 4-Personen-Haushalt sind Erdspeicher aus Beton oder Kunststoff mit ca. 5 - 6 m3 Nutzvolumen sinnvoll.

Der Aufstellort sollte kühl und zur Vermeidung von Keimentwicklung sowie Algenwachstum vor Lichteinfall geschützt sein. Erdspeicher sollen überwiegend in frostsicherer Tiefe untergebracht sein. Innenspeicher (meist im Keller) bestehen aus Kunststoff und dürfen nicht in frostgefährdeten Räumen untergebracht sein. Wichtig ist, Tankböden reinigen oder Sedimentrückstände absaugen zu können. Kleinere Tankeinheiten können miteinander zu Batterietanks verbunden werden.

Folgende Komponenten müssen am Speicher vorhanden sein:

Kellerspeicheranlage oberhalb der Rückstauebene

Legende:
1) Regenfallleitung
2) Fallrohrfilter
3) Kellerspeicher
4) Pumpe
5) Druckleitung
6) Außenzapfstelle
7) Trinkwasser-Einspeisemodul
8) Grundleitung


B i l d e r :   ZVSHK


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