Ausgabe 6/2002, Seite 11 |
Nachgefragt
Was ist eigentlich...
der Unterschied
zwischen den Verbindungstechniken Schweißen, Löten und Kleben
Die Gemeinsamkeit der drei Verbindungstechniken ist ihre Zugehörigkeit zur Gruppe der unlösbaren Verbindungen. Die Unterschiede ergeben sich aus der Verbindungstechnologie.
Schweißen
Im Bereich der Haustechnik versteht man unter Schweißen die Verbindung von Metallen oder Kunststoffen, indem der Werkstoff an der Kontaktstelle auf Schmelztemperatur gebracht wird und zusätzlich noch weiteres schmelzendes Material (Schweißdraht, Schweißelektrode) dazugegeben wird. Es entsteht eine Verbindung durch Verschmelzen der Verbindungsteile. Die Schmelztemperatur wird durch Gasflamme (Autogenschweißen), Lichtbogen (Elektroschweißen) bzw. Heißluft (Kunststoffschweißen) erreicht. Für andere Einsatzgebiete der Schweißtechnik existiert eine Vielfalt von weiteren Varianten zur stofflichen Vereinigung der Verbindungsteile (Reibschweißen, Diffusionsschweißen, Kaltpressschweißen) bzw. zur Erzielung der Schmelztemperatur (Widerstandsschweißen, Induktionsschweißen, Elektronenstrahlschweißen, Feuerschweißen, aluminothermisches Schweißen ...). Es wird also nicht bei allen Schweißverfahren mit dem Schmelzzustand gearbeitet und auch nicht bei allen Schweißverfahren ein zusätzliches Schweißmaterial dazugegeben. Aber allen Schweißverbindungen ist gemeinsam, dass die Verbindungsstücke sich stofflich vereinigen.
Löten
Das ist beim Löten nicht der Fall. Das Löten wird nur für metallische Werkstoffe eingesetzt. Dabei werden die Verbindungsteile nicht zum Schmelzen gebracht, sondern nur erwärmt. Die Verbindung entsteht durch flüssig aufgebrachtes metallisches Zusatzmaterial (das Lot), das als Brücke zwischen den Verbindungsteilen wirkt. Die Lötverfahren unterscheiden sich durch die Schmelzbereiche der eingesetzten Lote in Weichlöten (unterhalb 450°C) und Hartlöten (oberhalb 450°C).
Kleben
Kleben ist eine Verbindungstechnik für nahezu alle Materialgruppen. Wie beim Löten das Lot stellt der Klebstoff beim Kleben das Verbindungsmaterial zwischen den zu fügenden Teilen dar. Die Verbindungskraft entsteht infolge der Adhäsion (Oberflächenhaftung). Nur bei einigen wenigen Kunststoffklebeverbindungen kommt es auch zu einer stofflichen Verbindung der zu fügenden Teile, wenn der Kleber imstande ist, den Kunststoff zu lösen. In der Haustechnik wird das Kleben bevorzugt für Kunststoffverbindungen eingesetzt.
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