Ausgabe 5/2002, Seite 10 f. |
Heizung
Schritt für Schritt
Die Wartung eines Ölbrenners
Autos und Heizungsanlagen haben eines gemeinsam: Sie arbeiten mit hoch entwickelten Verbrennungsmaschinen. Beim Auto ist eine systematische Wartung und Pflege selbstverständlich. Das sollte auch bei einer Heizungsanlage so sein. Immerhin bringt es ein Heizkessel jährlich auf rund 1600 Betriebsstunden; das entspricht einer Auto-Laufleistung von 80.000 km.
Der Wirkungsgrad eines Kessels sinkt, wenn der Heizungsfachmann nicht jedes Jahr den Verbrennungsraum reinigt. Ruß isoliert die Heizflächen und lässt dadurch die Abgastemperatur ansteigen. Jeder Millimeter Ruß senkt den Wirkungsgrad um 3-4% und entsprechend steigt der Ölverbrauch.
Bund und Länder empfehlen die jährliche Kontrolle der Heizungsanlage. Dennoch hat laut Brenner- und Kesselproduzent Weishaupt nur etwa jeder fünfte Anlagenbetreiber einen Wartungsvertrag. Erst im Störfall wird der Heizungsbauer gerufen, so die gängige Praxis.
Um Störungen zu vermeiden und um den Wert der Heizungsanlage zu sichern, empfehlen Fachleute die regelmäßige Wartung, möglichst auf Vertragsbasis. Solche Wartungsverträge sorgen für den sicheren, zuverlässigen Betrieb und für sparsamen Brennstoffverbrauch.
In vielen Wartungsverträgen ist auch die kostenlose Beseitigung von Störungen eingeschlossen. Eine Leistung, die das Kostenrisiko für den Betreiber der Heizungsanlage überschaubar hält: Nur die Kosten für den Wartungsvertrag fallen an. Das ist alles.
Über einzelne Arbeitsschritte bei der Wartung eines Ölbrenners informiert die Bildfolge.
Los geht's: Zur Wartung Brenner-Abdeckhaube abnehmen. |
Vor Beginn der Wartungsarbeiten empfehlen wir, zunächst die Emissionswerte zu messen. Die gemessenen Werte im Vergleich zu denen der letzten Wartung geben Aufschluss über negative Veränderungen der Brennereinstellung und somit Hinweise zur anstehenden Überprüfung oder Wartung. |
Brenner in Wartungsposition bringen. Vor Beginn der Wartungsarbeiten ist die Anlage spannungslos zu schalten. |
Luftansauggehäuse zur Reinigung abnehmen. Die Reinigung erfolgt in der Regel trocken mit Staubpinsel oder Lappen. Bei starken Schmutzbelägen kann alternativ mit Spezialreinigern gearbeitet werden. |
Flammkopf mit Flammkopf-Aufsatz überprüfen und gegebenenfalls reinigen. Die Reinigung erfolgt trocken oder mit Reinigungssprays. Sollten hier jedoch verstärkt Verschmutzungen auftreten, ist der Brennereinstellung besondere Aufmerksamkeit zu widmen und diese mit den Herstellerangaben zu vergleichen. Ein Düsenwechsel ist dann zu empfehlen. |
Stauscheibe abnehmen und gegebenenfalls reinigen. Bei leichten trockenen Belägen mit Staubpinsel oder Lappen Stauscheibe abwischen, bei stärkeren Belägen, wie bereits erwähnt, Reinigungssprays mit einsetzen. Bei stärkeren Verschmutzungen an der Stauscheibe ist wiederum der Brennereinstellung besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Ein Düsenwechsel ist hier ebenfalls angebracht. |
Öldüse wechseln. Grundsätzlich wird empfohlen, die Düse jährlich zu erneuern. Durch eine spezielle Brennerposition wird verhindert, dass Öl austritt und somit Luft in das Ölsystem gelangt. Je nach Brenner verhindert ein Abschlussventil im Düsenkopf unkontrollierten Ölaustritt während der Aufheizphase bei Brennern mit Ölvorwärmung. Des Weiteren verhindert ein Schnellabschlussventil ein Nachtropfen von Heizöl beim Abschalten des Brenners. |
Gehäusedeckel öffnen. Das Gehäuserad wird zur Reinigung abgenommen und die bereits erwähnten Hilfsmittel oder Reiniger verwendet. Auch kann eine Nassreinigung z.B. mit Seifenlauge sehr effektiv sein. |
Vorfilter und Pumpenfilter überprüfen, gegebenenfalls reinigen oder erneuern. Die Ölschläuche sollten im Hinblick auf Sicherheit regelmäßig erneuert werden. |
Zur Überprüfung des Saugvakuums den Vakuum-Manometer anschließen. Druck-Manometer zur Kontrolle des eingestellten Pumpendrucks montieren. |
Strom wieder einschalten und Brenner in Betrieb nehmen. Pumpendruck und Saugvakuum überprüfen. Maximales Saugvakuum von 0,4 bar darf nicht überschritten werden. Bei höheren Werten kann es zu Schäden an der Ölpumpe kommen. Daraus resultierende Ausgasungen in der Ölzufuhr könnten zu Brennerstörungen führen. Pumpendruck in Abhängigkeit von Düsengröße entsprechend der Herstellerangaben korrigieren bzw. einstellen. |
Zur Funktionsüberprüfung der Flammenüberwachung den Flammenfühler herausnehmen und abdunkeln. Folge: Der Brenner geht auf Störung. |
Abschließende Messung der Emissionen und Erstellung eines Messprotokolls. Neben den Emissionswerten sollten im Messprotokoll auch Werte wie Düsengröße, Sprühwinkel und -charakteristik, der eingestellte Pumpendruck, das Saugvakuum, der eingestellte Gebläsedruck sowie die eingestellte Luftklappen- und Stauscheibenposition festgehalten werden. |
B i l d e r : Max Weishaupt GmbH, Schwendi
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