Ausgabe 4/2002 Seite 12 f. |
Ausbildung
Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr.:
4 Woche: 15Thema:
Bauteile von HeizungsanlagenIn den Ausbildungsstätten werden theoretische Sachverhalte mit Hilfe von versuchstechnischen Anlagen veranschaulicht. Entweder werden kompakte Versuchsanlagen oder Modulsysteme hierfür angewendet. Wichtig ist, dass der Auszubildende nicht passiver Zuhörer, sondern selbst Handelnder ist. Das Erstellen einer Heizungsanlage, Befüllen, Entlüften und die Inbetriebnahme zeigt das nachstehende Beispiel eines derartigen Unterrichts an der Balthasar-Neumann-Schule 1 Bruchsal. Dieses veranschaulicht die Vorgehensweise und Arbeitsweise mit derartigen Unterrichtssystemen. Am Anfang steht die Aufgaben- bzw. die Problemstellung.
Aufgabenstellung
1. Machen Sie sich mit dem vorliegenden Versuchssystem vertraut.
2. Planen Sie mit Hilfe der Leitungssymbole des Tabellenbuches die Anlage.
3. Erstellen Sie die Anlage virtuell mit Hilfe des PC-Programmes.
4. Wählen Sie die Anlagenbauteile aus und setzen diese zu einer Heizungsanlage zusammen.
Aufgabendurchführung
Betriebsanleitung des Systems lesen
Zunächst wird sich mit den Systembauteilen und deren Handhabung vertraut gemacht. Hierzu wird das Aufhängen der Bauelemente in das Aufhängeraster und die Verbindungstechnik ausprobiert. Die Bedienungsanleitung mit Sicherheitshinweisen ist zu lesen.
Planen der Anlage
Die Anlage wird mit Hilfe der Sinnbilder des Tabellenbuches von Hand skizziert. Das Leitungssystem und die notwendigen Bauteile sind als Strangschema zu planen.
Im PC-Unterricht wird mit Hilfe eines einfachen Konstruktionsprogramms des Systemherstellers die Anlage virtuell erstellt. Hieraus entsteht eine Material- bzw. Stückliste, in der die erforderlichen Systembauteile genau festgelegt und bezeichnet werden.
Auswahl der Anlagenbauteile
In den Laboren oder Werkstätten werden die ausgewählten Bauteile für die Heizungsanlage mit Hilfe der Stückliste aus einer Vielzahl von Bauelementen und Leitungszubehör ausgewählt.
Anlagenerstellung
Die Auszubildenden arbeiten in Kleingruppen zu je 2 bis 6 Schülern zusammen und platzieren die Anlagenbauteile möglichst sinnvoll und nach den entsprechenden Einbauorten. Hierzu gehört, dass das Sicherheitsventil zwischen dem Wärmeerzeuger und dem Pumpenschieber anzuordnen ist.
Aufgabenauswertung
Nach dem Erstellen der Anlagen, die von Schülergruppe zu Schülergruppe unterschiedlich ausfallen und auch Fehler aufweisen können, werden diese von der ausführenden Gruppe erklärt und dargestellt. Hierbei zeigt es sich sehr schnell, ob die Planung fehlerfrei, die Ausführung möglich oder das Anordnen sinnvoll ist. Bei gravierenden Mängeln oder sicherheitsrelevanten Fehlern werden diese durch die Schüler mit dem Lehrer ausführlich besprochen. Bei fehlerhaften Anlagen sind diese zu korrigieren.
Aufgabenerweiterung
Nachdem die Anlagen eine fachgerechte Funktion gewährleisten können, sind diese zu befüllen, zu entlüften und in Betrieb zu nehmen. Dass der Heizkörper auch noch warm wird, ist für die Auszubildenden ein Erfolgserlebnis.
Lernkontrolle
Nach dem Betrieb der Anlage ist ein Arbeitsblatt zu erstellen, das als Vorlage für einen Fachbericht dient. Jeder Schüler kann nun die Komponenten einer Heizungsanlage sowie deren Einbauort nennen.
Voll funktionsfähige Versuchsanlage. |
Unterrichtsende
Vor Unterrichtsende sind die Anlagenbauteile wieder in einem Ordnungssystem aufzubewahren. Dass zu diesem Zwecke die Anlage auch wieder entleert und belüftet werden muss, ergibt sich hierbei fast von selbst. Außerdem wird der Ausbildungsnachweis für das Berichtsheft gemeinsam formuliert. "Bauteile einer Versuchsheizungsanlage, Befüllen und Entlüften, in Betrieb nehmen, Aufheizen und wieder Entleeren der Anlage".
Unterrichtsnachbereitung
Zur Unterstützung der Berichtsheftführung wird das Schreiben eines Arbeitsplanes zu einer der durchgeführten Tätigkeiten in Form einer freiwilligen Hausaufgabe in Auftrag gegeben.
Befüllen einer Heizungsanlage:
1. Die Anlage auf fehlende Anlagenbauteile überprüfen.
2. Den richtigen Einbauort der Sicherheits- und Funktionsbauteile überprüfen.
3. Offene Anschlussstellen sicher verwahren.
4. Füllschlauch an der tiefsten Anlagenstelle (Fülleinrichtung) anbringen.
5. Alle Absperreinrichtungen voll öffnen.
6. Heizkörperentlüfter öffnen.
7. Wasser langsam einströmem lassen.
8. Bei Austritt von Wasser aus manuell bedienbaren Entlüftungseinrichtungen diese schließen.
9. Fülldruck z.B. 1 bar langsam aufbringen.
10. Füllarmatur schließen.
11. Füllschlauch entfernen.
B i l d e r : Balthasar-Neumann-Schule 1, Bruchsal; Fa. Log-o, Dielheim