Rohrbieger:

Die idealen Helfer vor Ort

In der Sanitärinstallation und im Heizungsbau werden heute eine Vielzahl unterschiedlicher Rohre verwendet, z.B. Kupferrohre, nichtrostende Stahlrohre, Stahlrohre, Verbundrohre. Die Rohrverbindungen werden oft mittels Fittings hergestellt oder es wird gelötet. Eine kostengünstige Alternative für Fittings ist allerdings das Biegen dieser Rohre. So ist die Anschaffung eines Rohrbiegers durch die Einsparung von Fittings und Arbeitszeit für Lötstellen oder Pressverbindungen bereits nach wenigen Bogen amortisiert. Außerdem entfallen die Kosten für Lagerung und Beschaffung.

In jüngster Zeit gab es insbesondere bei den Kupfer- und Verbundrohren viele Neuentwicklungen der Rohrhersteller, teilweise aufgrund wirtschaftlicher Notwendigkeit, teilweise aber auch wegen geänderter europäischer Normen. So öffnete z.B. die europaweit gültige Kupferrohr-Norm EN 1057 den deutschen Markt nicht nur für dünnwandige, sondern auch für halbharte Kupferrohre. Halbharte, dünnwandige Kupferrohre stellen an Rohrbieger höhere Anforderungen da sie grundsätzlich schwieriger biegbar als dickwandigere Rohre sind. Denn die auf der Bogeninnenseite auftretenden Druckspannungen stauchen das Material; die Rohrwandung wird in der gestauchten Faser verdickt. Es können sich Falten bilden. Auf der Bogenaußenseite entstehen Zugspannungen; das Material wird gestreckt und somit dünner. Dies kann zu unerwünschten Anrissen führen.

Bei Verbundrohren (meist einem Innenrohr aus Kunststoff, einem Haftvermittler, einem Aluminiumrohr, wiederum einem Haftvermittler und einem äußeren Mantelrohr aus Kunststoff) muss zusätzlich ein Lösen des Haftvermittlers beim Biegevorgang vermieden werden. Querschnittsumformungen oder Rohrbeschädigungen müssen beim Biegen durch ausreichend große Biegeradien, durch Sandfüllung oder Biegevorrichtungen/-segmente verhindert werden.

So genannte Biegefedern können nur bei sehr weichen Rohren und kleinen Rohrdurchmessern eingesetzt werden, bei denen der Kraftaufwand beim Biegevorgang nur sehr gering ist. Grundsätzlich unterscheidet man beim Biegen zwei Verfahren:

1. Drückbiegen

Beim Drückbiegen wird das Rohr mit einem Biegesegment zwischen zwei auf einen bestimmten Abstand gesetzten Gleitstücken gedrückt. Dieses System ist im Vergleich zum Ziehbiegen kostengünstiger, eignet sich jedoch nur für relativ leicht verformbare Rohre.

2. Ziehbiegen

Beim Ziehbiegen wird das Rohr um das Biegesegment herumgezogen. Es wird dabei zwischen Gleitstück und Biegesegment eng geführt und wird wie bei der Herstellung gezogener Rohre umgeformt. Mit diesem Verfahren werden in der Regel Bogen erzielt, deren Querschnitt im Vergleich zum Drückbiegen nur geringfügig unrund wird, weshalb dieses Verfahren auch weitaus mehr genutzt wird. Bestimmte Rohre, wie z.B. hartes Kupferrohr oder hartes Präzisionsstahlrohr, können nur durch Ziehbiegen verformt werden, da beim Drückbiegen diese Rohre brechen würden.

Die Firma REMS produziert sowohl Hand-Rohrbieger als auch elektrische Rohrbieger, die universell für viele Rohre einsetzbar sind. Das praktische Einhand-Werkzeug zum maßgenauen Biegen von Rohren bis 90°, die "Swing", ist auch für dünnwandige Heizungsrohre und Flächenheizungsrohre aus Kupfer nach DIN EN 1057 und für Verbundrohre der Pressfitting-Systeme geeignet. Für die jeweils gewünschte Rohrgröße werden Biegesegmente und Gleitstücke gewechselt. "Swing" ist mit einem Universal-Gleitstückträger mit Gleitstücken bis Ø 26 mm ausgestattet, der entsprechend der zu biegenden Rohrgröße drehbar ist. Der Wechsel der Biegesegmente und Gleitstücke erfolgt durch einfaches Aufstecken, ohne Werkzeug, leicht und schnell. Neuerdings können Verbundrohre auch bis zu einem Durchmesser von 32 mm fachgerecht gebogen werden. Das Gerät ist handlich und leicht, wiegt nur 1,3 kg und ist überall einsetzbar, frei Hand, auch an engen Stellen. Ideal für Arbeiten vor Ort. Der Schnellvorschub und Schnellrücklauf spart Zeit und Mühe. Mit diesem Einhand-Rohrbieger sind Überbogen, Etagenbogen und Umkehrbogen möglich.

Der elektrische Rohrbieger "Curvo" ist universell einsetzbar zum kalten Ziehbiegen von Rohren bis 180°. Für die jeweils gewünschte Rohrgröße werden Biegesegmente und Gleitstücke gewechselt. Der Wechsel erfolgt leicht und schnell, ohne Werkzeug. Viele Biegesegmente und Gleitstücke können universell für viele unterschiedliche Rohrarten und -dimensionen eingesetzt werden. Die Biegesegmente und Gleitstücke sind hervorragend geeignet für Rohre der Pressfitting-Systeme, für harte und halbharte Kupferrohre sowie für dünnwandige Heizungsrohre aus Kupfer nach DIN EN 1057 u.a. Die optimale Abstimmung von Biegesegment und Gleitstück gewährleistet materialgerechtes Gleiten ohne Anriss- und Faltenbildung. Der beim Biegevorgang in sich geschlossene Kraftfluss ermöglicht eine kompakte, handliche Bauform für universellen Einsatz überall vor Ort. "Curvo" ist ohne Einstellarbeiten sofort einsatzbereit, hat einen Schnell- und Schleichgang für maßgenaues Biegen und einfaches, müheloses, schnelles Arbeiten, z.B. 90° Bogen Ø 22 mm in nur 6 Sekunden. Mit dem elektrischen Rohrbieger sind Überbogen, Doppelbogen und Etagenbogen bis zu einem Durchmesser von 40 mm möglich. Die praktische, höhenverstellbare Maschinenhalterung für angenehmes, müheloses Arbeiten ist als Zubehör lieferbar. Als kostengünstige Alternative können die gleichen Biegesegmente und Gleitstücke des elektrischen Rohrbiegers auch im Hand-Rohrbieger "Sinus" eingesetzt werden.

Weitere Auskünfte und Infomaterial hält der Hersteller bereit:

Tabelle: Einsatzbereiche der REMS-Rohrbieger

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