Ausgabe 9/2001, Seite 3 |
Sicherheit
Stürze von Leitern - das muss nicht sein!
Regeln für den sicheren Leiterneinsatz
Wer hoch hinaus will, lebt gefährlich; und das nicht nur beim Anschlagen von Dachrinnen oder der Rohrmontage unter hohen Industriedächern. Jährlich werden etwa 40.000 Stürze von Leitern gemeldet. Ursachen sind meist überalterte Holz-Leitern oder allzu leichtsinniger Umgang mit dem Steiggerät.
Häufig werden geringere Absturzhöhen in ihrer Gefährlichkeit unterschätzt. Laut Statistik ereignen sich aber rund zwei Drittel aller Absturzunfälle mit Verletzungsfolgen aus Höhen unter zwei Metern - mit oft schlimmen Folgen für die Betroffenen.
Regelmäßig prüfen
Holmverlängerung für Treppenleitern (Günzburger Steigtechnik GmbH). |
Was beim Umgang mit Leitern beachtet werden muss, hat Andreas Rill, Günzburger Steigtechnik GmbH, in zehn Grundregeln zusammengefasst.
- Vor Gebrauch genau in Augenschein nehmen. Denn eine ausgebleichte Holzoberfläche, verzogene, ausgetretene oder wackelnde Holme sind Warnzeichen für mangelnde Stabilität. Auch als Übergangslösung sind sie ungeeignet.
- Anlegeleitern unbedingt im Winkel 65 bis 75 Grad aufstellen. Ein einfacher Test: Stützen Sie einen Arm in die Hüfte und stellen Sie sich so zu Füßen der Leiter auf, dass der Ellenbogen zur Leiter zeigt. Verbindet die Leiter nun Ellenbogen und Fuß miteinander, ist der Winkel richtig.
- Leitern nur auf rutschsicheren Böden aufstellen und geeignetes Zubehör verwenden. Erdspitzen für den Einsatz im Garten, Holmverlängerungen bei unterschiedlichen Ebenen oder rutschfeste Leiternschuhe auf Fliesen und anderen glatten Böden gibt es zu jedem guten Leiternmodell.
Aluminium-Teleskopleiter, sicher einsetzbar auch bei unterschiedlichen Ebenen (Günzburger Steigtechnik GmbH). |
Stufenbremse gegen Abrutschen in Längs- und Querrichtung (ZARGES). |
Klappbares Arbeitspodest für sicheres werken in niedrigen Höhen (ZARGES). |
Generell gilt: Wer auf einer Steighilfe arbeitet, sollte seine Gesundheit nur einer Qualitäts-Leiter anvertrauen. Billig-Produkte entsprechen nicht immer den Sicherheitsnormen. Bester Garant für Sicherheit sind Prüfsiegel wie das GS-Zeichen sowie zusätzliche Garantien der Hersteller.
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