Ausgabe 7/2001, Seite 5 |
Nachgefragt
Was ist eigentlich der Unterschied...
zwischen einer Pumpenkennlinie und einer Rohrnetzkennlinie?
In einer Pumpenkennlinie wird der feste Zusammenhang zwischen dem von der Pumpe geförderten Volumenstrom und dem dabei von der Pumpe aufgebauten Druck dargestellt. Jede Pumpe hat ihre eigene Kennlinie. Sie wird beim Hersteller am Versuchsstand gemessen und in den technischen Unterlagen der Pumpe veröffentlicht. Grundsätzlich ist die Tendenz so, dass bei größerem Förderstrom ein kleinerer Druck zur Verfügung steht bzw. im umgekehrten Fall die Pumpe einen größeren Druck (auch als Förderhöhe bezeichnet) aufbauen kann, wenn sie nur wenig fördern muss.
Von einer flachen Kennlinie spricht man dann, wenn sich der Pumpendruck trotz großer Förderstromänderungen nur wenig verändert. In Zweirohrwarmwasserheizungen mit Thermostatventilen an den Heizkörpern ist eine solche Pumpe günstig.
Die Rohrnetzkennlinie (oder auch Anlagenkennlinie) beschreibt die Verhältnisse in einem Leitungssystem. Je mehr Flüssigkeit durch eine Rohrleitung oder Luft durch einen Kanal gefördert wird umso höhere Druckverluste entstehen. Diese Abhängigkeit stellt die Rohrnetzkennlinie dar. Der Volumenstrom geht dabei quadratisch in die Abhängigkeit ein. D.h. bei doppeltem Volumenstrom entsteht der vierfache Druckverlust. Deshalb hat die Rohrnetzkennlinie Parabelform. Wie bei den Pumpenkennlinien gibt es auch bei den Rohrnetzkennlinien flache und steile Kennlinien. Netze mit steileren Kennlinien enthalten größere Strömungswiderstände (rauere Rohrwände, mehr Einbauten...).
Zeichnet man eine Pumpenkennlinie und eine Rohrnetzkennlinie in ein gemeinsames Diagramm, so kann man im Schnittpunkt der beiden Kennlinien den Betriebspunkt der Pumpe ablesen.
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