Ausgabe 7/2001, Seite 2


Aktuell


Experten warnen vor Einbau von Nachbrennern und Black-Boxen

Eine Energieersparnis von 20 bis 35 Prozent verheißen Anbieter von Nachbrenner-Heizeinsätzen oder so genannten Black-Boxen im Fall einer entsprechenden Nachrüstung von Öl- und Gasheizkesseln. Doch bei derartigen Versprechungen ist Skepsis angebracht, warnen Experten renommierter Hersteller übereinstimmend. Warum, erklärt das Institut für wirtschaftliche Oelheizung e.V. (IWO): "Die in Aussicht gestellte Energieeinsparung kann nach den Gesetzen der Physik vielfach nicht nachvollzogen werden."

Der Bundesverband Energie Umwelt Feuerungen (BVOG), zu dessen Mitgliedern die bedeutendsten deutschen Gas- und Ölbrennerhersteller gehören, stellte nach einer Reihe intensiver Untersuchungen klar fest: "Vom Einsatz solcher Geräte ist abzuraten. Denn sie führen bei Schadstoffwerten, CO-Gehalt und Energieeinsparung zu keiner Verbesserung, die in angemessenem Verhältnis zu den Kosten steht." Auch die Ingenieure eines bedeutenden Heizkessel- und Brennerherstellers kamen nach umfangreichen Laborversuchen mit Nachbrenner-Heizeinsätzen zu einem klaren Urteil: Weil die versprochene Energieeinsparung "schon allein aus physikalischen Gründen nicht möglich ist, werden Anlagenbetreiber mit irreführenden Argumenten hinters Licht geführt."

So verspricht beispielsweise ein Anbieter für sein Verfahren - wenn man es konsequent durchrechnet - eine Energieausnutzung von letztendlich 116 Prozent. "Das aber ist leider ebenso unmöglich wie das Perpetuum mobile", wissen nicht nur die Fachingenieure. Insbesondere halten die Fachleute solche Brennereinsätze oder Black-Boxen für kaum geeignet, um mit ihrer Hilfe bei Altkesseln die verschärften Anforderungen nach der Bundes-Immissions-Schutz-Verordnung (BImSchV) zu erfüllen.

Obendrein, darauf weisen die Kessel- und Brennerhersteller ausdrücklich hin, erlischt mit dem Einsatz solcher Zusatzgeräte neben den Gewährleistungsansprüchen des Herstellers auch die Bauartzulassung für den Heizkessel.


Biomasse-Rechner neu aufgelegt

Wie viel Kubikmeter Biogas produzieren 400 Mastschweine oder 500 Kälber? Welchen Heizwert (kWh/kg) haben 100 kg Holzhackschnitzel aus Tannen? Diese nicht gerade alltäglichen Fragen beantwortet der Biomasse-Rechner der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW.

Es gibt ihn kostenlos beim Ministerium für Wirtschaft und Mittelstand Energie und Verkehr des Landes NRW, Haroldstraße 4, 40213 Düsseldorf, Tel.: 0211/86642-0, Fax: 0211/86642-22, energy@mwmev.nrw.de


Zum Titelbild:

Eine Hauptaufgabe des Installateurs und Heizungsbauers ist die optimale Einstellung einer Feuerstätte hinsichtlich der Verbrennungswerte. Dabei sind eine Reihe von Messungen durchzuführen (Abgastemperatur, O2- oder CO2-Gehalt, Schornsteinzug, u.a.). Abgasanalysecomputer bieten ihre wertvolle Hilfe an. Lesen Sie mehr ab Seite 6
Bild: Wöhler GmbH, Bad Wünnenberg


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