Ausgabe 3/2001, Seite 3 |
Praxis
Viega Sanitär- und Heizungssysteme
Undichte Pressfittings für mehr Sicherheit
Schnell, wirtschaftlich und problemlos zu verarbeiten, hat die kalte Pressverbindungstechnik für Kupferrohre in den vergangenen fünf Jahren bei Sanitär- und Heizungsinstallationen ihre erfolgreiche Vermarktung angetreten. Dennoch hat diese Verbindungstechnik auch Schwachstellen: Denn bereits nach dem bloßen Zusammenstecken von Rohr und Fitting ist die Verbindung meist so dicht, dass eine fehlende Verpressung selbst bei der Druckprobe nicht auffällt.
Die Folge: Oftmals nach kurzer Betriebszeit gleitet die Verbindung auseinander und es heißt "Land unter". Die Schäden durch nicht verpresste Rohrleitungsverbindungen gehen jährlich in die Millionen, schätzt der Attendorner Systemanbieter Viega.
Ausgebildeten Fachleuten sollten derartige Flüchtigkeitsfehler nicht passieren, meint man schnell zu urteilen, doch in der Praxis sieht es häufig anders aus. "Mal ist es der Zeitdruck auf der Baustelle, ein anderes Mal fehlte der richtige Presskopf und manchmal wird es schlicht und einfach vergessen und bei der abschließenden Kontrolle übersehen", erklärte Karl-Heinz Schiffer, Leiter Technisches Marketing bei Viega gegenüber der IKZ-HAUSTECHNIK.
Konstruktive Lösung gefunden
Rechtzeitig zur Leitmesse ISH 2001 in Frankfurt präsentiert das Unternehmen nun eine praxisgerechte Lösung, die das Problem der vergessenen Verpressungen konstruktiv beseitigt: Dem Forschungs- und Entwicklungsteam des Unternehmens ist es gelungen, die Fittings der metallischen Presssysteme mit einer auf den ersten Blick erkennbaren Sicherheits-Contur auszustatten. Diese sorgt dafür, dass versehentlich unverpresste Verbindungen bei der Dichtheitsprüfung durch Wasseraustritt sichtbar werden. Ein Sicherheitsvorsprung, von dem die SHK-Fachhandwerker im mitunter hektischen Baustellenalltag profitieren werden, ist sich der Systemanbieter sicher.
Sichtbare Prüfsicherheit: Austretendes Wasser und Druckabfall führen auf die Spur unverpresster Verbindungen. |
Äußerlich sichtbares Zeichen der neuen SC-Contur ist eine kleine, farbig gekennzeichnete Ausbeulung an jeder Sicke der Pressverbinder. Ein eigentlich unspektakuläres, aber in der Praxis hoch wirksames Detail, denn unverpresste Verbindungen fallen zu einem Zeitpunkt auf, der den Fachinstallateur rechtzeitig vor möglichen Folgen bewahrt. Mit der Verpressung verliert die SC-Contur ihre Wirkung, die Verbindung ist dauerhaft dicht.
"Zwei Jahre Forschungsarbeit waren notwendig, bis der Einstieg in die patentrechtlich geschützte neue Press-Klasse gelang, entsprach doch die Suche des gewollten Wasseraustritts bei fehlender Verpressung fast der Quadratur des Kreises", erklärte Schiffer. Auf der einen Seite sollten die bewährten Systemvorteile wie die zylindrische Rohrführung vor den Sicken oder die sichere Doppelverpressung beibehalten werden. Auf der anderen Seite war jedoch eine eindeutige, leicht erkennbare Lösung gefordert, die nach dem Verpressen dasselbe Festigkeits- und Dichtheitsniveau wie bei herkömmlichen Pressfittings aufzuweisen hatte. Mit der SC-Contur habe man nun eine Entwicklung zur Serienreife gebracht, die den hohen Ansprüchen der Praktiker in vollem Umfang Rechnung trage, so Schiffer abschließend.
Die deutlich erkennbare farbige Markierung der SC-Contur - sichtbares Zeichen für die neuen Formstücke. Die gelbe Farbmarkierung (unten) bedeutet: SC-Contur auch für Gasinstallationen mit "profipress G". |
Sicherheit für alle Presssysteme
Die SC-Contur soll alle metallischen Viega-Presssysteme ersetzen. Beginn der schrittweisen Umstellung ist für "profipress G" das 1. Quartal 2001, für "profipress" April 2001 und für "sanpress" Juni 2001. Das neue "sanpress INOX" - System mit Rohren und Pressverbindern aus nicht rostendem Stahl (lieferbar in den Dimensionen 15 - 54 mm Außendurchmesser) wird zur Markteinführung im 1. Quartal 2001 mit SC-Contur ausgestattet sein.
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