Ausgabe 10/2000, Seite 9 |
Heizung
Wechsel des Energieträgers lohnt sich nicht
Wann ist eine Öl- oder Gasheizung eigentlich technisch veraltet? Im Grundsatz gilt: Eine Anlage, die vor 1980 installiert wurde, entspricht nicht mehr dem heutigen Maßstab. Beide verbrauchen zu viel Energie und verursachen mehr Emissionen als nötig. Eine komplette Modernisierung, also der Austausch von Brenner, Kessel und Regelung gegen eine Neuanlage, ist daher angeraten. Diese Investition zahlt sich für Umwelt und Portemonnaie alsbald wieder aus. Denn nach der Modernisierung sinken der Energieverbrauch und der CO2-Ausstoß um bis zu ein Drittel. Gleichzeitig reduzieren sich andere Schadstoffemissionen um mehr als die Hälfte.
Im Zusammenhang mit einer bevorstehenden Sanierung der Heizung überlegt manch ein Hausbesitzer mitunter, auch den Energieträger zu wechseln. Davon aber raten Experten in aller Regel ab, weil die Rechnung kaum aufgeht. Denn eine Umstellung beispielsweise von Heizöl auf Erdgas führt erfahrungsgemäß zu höheren Heizkosten. Diese haben ihre Ursache nicht nur in den zusätzlichen Aufwendungen für den Gas-Hausanschluss, der einige tausend Mark kostet, sondern auch in den erhöhten laufenden Brennstoffkosten. "Heizöl ist nämlich nachweislich einer der preisgünstigsten Wärmeenergieträger", so das Institut für wirtschaftliche Oelheizung e.V. (IWO). Seit Jahren, das ließe sich an einer Berechnung auf Basis der amtlichen Zahlen des Statistischen Bundesamtes ablesen, konnten Ölheizungsbesitzer ihr Heizöl um durchschnittlich 30 Prozent günstiger einkaufen als Gasheizungsbesitzer.
Aber auch der Wechsel von Erdgas zu Heizöl ist aus finanzieller Sicht nicht ratsam. Denn es fallen Investitionen in eine Heizöltankanlage mit der notwendigen Verrohrung zum Heizkessel an. Auch für diese Investition sind schnell ein paar tausend Mark erreicht. Außerdem beansprucht die Tankanlage einige Quadratmeter Kellerraum.
Wer also Geld sparen möchte, bleibt bei dem Brennstoff, den er gerade hat.