Ausgabe 6/2000, Seite 8 f. |
Praxis
Übung macht den Meister
Sieben Nachwuchs-Installateure lernten die Vorzüge der Vorwandinstallation kennen
Betriebe aus dem Sanitärfachhandwerk, deren Lehrlinge im Rahmen der überbetrieblichen Ausbildung 10 Tage in der Sanitärwerkstatt der Kreishandwerkerschaft Siegburg verweilen, können sicher sein, dass ihr Nachwuchs wertvolle Erfahrungen sammelt und rundum gut "trainiert" zurückkehrt. Bei Ausbildungsleiter Alfred Cremer sind sie in besten Händen; die praktische Arbeit wird großgeschrieben.
Die Ärmel hochkrempeln, denn Übung macht den Meister" heißt seine Devise - auch wenn vor dem erklärten Ziel seiner Nachwuchsleute noch ein langer Weg liegt. Denn schließlich geht es erst einmal darum, die Gesellenprüfung zu bestehen.
Im Bild von rechts nach links: Alfred Cremer, Thomas Baumann und die sieben Nachwuchs-Installateure. |
Damit die Azubis auch eifrig "Hand anlegen" können, hat Cremer seine Werkstatt mit nahezu allen gängigen Produkten ausgestattet, die heutzutage bei der Sanitärinstallation zum Einsatz kommen. So zum Beispiel die von MEPA - Pauli und Menden GmbH, Rheinbreitbach, die zu den führenden Anbietern von Vorwandinstallationssystemen, Wanneneinbautechnik und elektronischen Spülsystemen gehört. Dass MEPA sich in dieser Hinsicht überaus engagiert zeigt, ist für die beiden Juniorchefs Reiner Pauli und Reinhard Menden "selbstverständlich". Schließlich haben ihre Väter selbst als "kleine Handwerker" angefangen und von der "Pike auf" gelernt, bevor sie ihren Installationsbetrieb nach der Erfindung des ersten verstellbaren Wannenfußes zu einem Industrieunternehmen ausbauten.
"Ärmel hochkrempeln und loslegen", heißt die Devise in der Sanitärwerkstatt. |
Unterstützung durch MEPA
Am Beispiel des MEPA-Installationssystems "Varimont AS III" lernten sieben Azubis am 10. März 2000 die Vorzüge der Vorwandinstallation kennen. Für jeden Teilnehmer stellte das Unternehmen ein System bestehend aus Elementen für Waschtisch und Urinal bzw. Waschtisch und WC mit entsprechendem UP-Spülkasten zur Verfügung. Und damit die Azubis auch bei der Montage und dem Anschluss berührungsloser Spülsysteme Erfahrungen sammeln konnten, fügte das Unternehmen eine Urinal-Steuerung aus dem "MEPA-Sanicontrol"-Programm ebenfalls hinzu.
Thomas Baumann, der bei MEPA im technischen Außendienst und in der Produktentwicklung tätig ist, erklärte den Teilnehmern zum Auftakt der halbtägigen Veranstaltung die zentralen Merkmale der vier grundsätzlich zur Verfügung stehenden Methoden der Installationstechnik. Die herkömmliche Schlitzinstallation sei alles andere als zeitgemäß, weil sie durch das Aufstemmen des Mauerwerkes die Bausubstanz schädige und hierdurch gegen Vorschriften verstoße. Auch könne sie den Schallschutzanforderungen kaum Rechnung tragen. Gleichwohl komme diese Installationstechnik in der Praxis leider noch immer zur Anwendung.
Baumann: "Vorschriftsmäßig ist hingegen eine Technik, bei der die Montageelemente vor das Mauerwerk gesetzt und anschließend ausgemauert werden. Jedoch ist der Sanitärprofi hierbei auf die Unterstützung eines Maurers angewiesen."
Am Beispiel der Urinalsteuerung "MEPA-Sanicontrol" erklärte Thomas Baumann auch die Montage und den Anschluss elektronischer Spülsysteme. |
Vorwandinstallation: schnell, sicher und sauber
Schnell, sicher und sauber sei hingegen der Einsatz von Leichtbauwänden zur Sanitärmontage und die mit dieser Technik verwandte und kompatible Vorwandinstallation. "Beide Verfahren sind absolut normengerecht. Das gilt für die Erfüllung der Schallschutzanforderungen nach DIN 4109 wie auch für die technischen Richtlinien zum Schutz des Mauerwerkes nach DIN 1053", betonte Baumann.
Überraschend einfach
An einer Lochblechwand demonstrierte Baumann dann mit viel Fingerspitzengefühl die einzelnen Arbeitsschritte der Vorwandinstallation. Danach legten die Azubis selbst Hand an. Gemäß der gewählten Einbauhöhe von 116 cm wurden die Wand- und Bodenschienen ausgerichtet und befestigt. Nach Festlegung des Achsmaßes erfolgte die Montage der Abläufe. Im nächsten Schritt wurden die Rasterwandwinkel in die Wandschiene eingeklickt. Als danach die Frontschiene in die Rasterwandwinkel eingeklickt und das Ganze mit einer Wasserwaage ausgerichtet wurde, war der Montagerahmen bereits fertigt. Es folgte das Einsetzen der Sanitärelemente mit anschließender Arretierung, die dank Klick-Schnellverschluss nur wenige Sekunden dauerte.
Beeindruckt zeigten sich die angehenden Installateure, dass die nach diesem Arbeitsschritt komplett fertiggestellte Vorwandinstallation dank der höhenverstellbaren Füße stufenlos ausgerichtet werden kann. Und weil für die komplette Montage nur wenig Werkzeug benötigt wird, und aufgrund der selbsttragenden Konstruktion auch keine Wandabstützung erforderlich ist, stellte sich die Vorwandinstallation zur Überraschung der Azubis als denkbar einfach in der Anwendung heraus.
Lehrlinge waren fit in der Vorwandinstallationstechnik
Besonders stolz war Cremer auf Georg Dick, Auszubildender bei der Firma Nienhaus Sanitär & Heizung aus Windeck. Vom Auspacken der einzelnen Komponenten aus dem MEPA-Karton bis zur Fertigstellung der Installationswand benötigte er ganze 40 Minuten - eine fast schon "meisterliche" Leistung, die er ganz souverän ohne fremde Hilfe erbrachte.
Von der Schulung in Sachen Vorwandinstallationstechnik werden zweifelsohne auch die Arbeitgeber der Lehrlinge profitieren. Denn nach dem Aufenthalt in der Sanitärwerkstatt der Kreishandwerkerschaft sind die Azubis sicherlich gut gerüstet, den "fertigen" Installateuren bei zahlreichen Arbeiten an der Baustelle unterstützend zur Seite zu stehen.
B i l d e r : MEPA - Pauli und Menden GmbH, Rheinbreitbach
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