Ausgabe 3/2000, Seite 12


Ausbildung


Fachbericht (Beschreibung/Skizze) Nr.: 3  Woche: 10

Thema: Sanitärarmaturen für Trinkwasser (Auswahl)

Zum Absperren von Rohrleitungssystemen und zum Regulieren des Drucks und des Volumenstroms von Trinkwasser, Gasen und Abwasser dienen eine Vielzahl von Armaturen. Diese sollen möglichst wartungsfrei und gegen Korrosion widerstandsfähig sein und keine störenden Strömungsgeräusche erzeugen. Die Armaturen können aus Metall (Edelstahl, Rotguss, Messing) oder Kunststoff hergestellt sein.

Einteilung nach Aufgaben

Die Armaturen werden nach ihren Aufgaben unterschieden: Ablauf-, Absperr-, Auslauf-, Regel-, Sicherheits- und Sicherungsarmaturen.

Ablaufarmaturen

Sie sollen den Wasserabfluss sperren oder freigeben und verbinden Sanitäreinrichtungen gleichzeitig mit dem Ablaufventil.

Ablaufventile

Sie dienen dem Anschluss einer Sanitäreinrichtung an den Geruchverschluss.

Geruchverschluss

Sie verbinden das Ablaufventil mit der Abwasseranlage. Sie verhindern das Austreten von Kanalgasen und dadurch Geruchsbelästigungen aus dem Abwassersystem.

Spülkasten

Das abfließende Wasser dient dem Wegschwemmen von Fäkalien und Urin sowie zur Reinigung des WC- oder Urinalbeckens.

Absperrarmaturen

Sie dienen zum Absperren einzelner Einrichtungsgegenstände, Leitungsabschnitte oder der gesamten Trinkwasserinstallation.

Unterputzventile

Dies sind Absperrarmaturen besonderer Bauart, die verdeckt in die Wand eingebaut werden und von denen nur der Bedienungsgriff mit Abdeckrosette sichtbar bleibt.

Eckventile

Sie ermöglichen das Absperren der Wasserzufuhr an einer Sanitäreinrichtung. Bei einer Reparatur bleibt die Wasserversorgung der Wohnung bestehen.

Magnetventile

Diese Absperreinrichtungen besitzen einen Elektromagneten. Es gibt Magnetventile, die im stromlosen Zustand geöffnet sind und solche, die im stromlosen Zustand geschlossen sind.

Auslaufarmaturen

Sie dienen zur direkten Wasserentnahme.

Auslaufventile

Sie besitzen nur eine Anschlussmöglichkeit an die Wasserleitung und werden besonders als Kaltwasserarmaturen verwendet.

Mischbatterien

Mit diesen Armaturen wird das Warm- und Kaltwasser gemischt. Es gibt Eingriff-, Zweigriff- und Thermostat-Mischbatterien sowie Auf- und Unterputzarmaturen.

Selbstschlussarmaturen

Es sind hydraulisch gesteuerte Armaturen, die nach dem Auslösen selbständig wieder schließen.

Berührungslose Armaturen

Sie lösen durch Annäherung, Bewegung oder Körperwärme das Öffnen eines Magnetventils aus. Zu ihnen zählen opto-, radar- und thermisch- elektronisch gesteuerte Armaturen.

Regelarmaturen

Sie dienen dem Regeln von Druck, Volumen und/oder Temperatur.

Druckminderer

Diese reduzieren einen hohen, schwankenden Eingangsdruck in einen gleichmäßigen niedrigeren Ausgangsdruck.

Sicherheitsarmaturen

Sie sollen eine Anlage vor unzulässiger Belastung wie Überdruck oder Übertemperatur schützen.

Sicherheitsventile

Sie verhindern mittels eines durch eine Feder niedergedrückten Ventils vor Überdruck. Steigt der Druck über die eingestellte Federkraft, öffnet das Sicherheitsventil und lässt den Druck abfließen.

Sicherheitstemperaturbegrenzer

Dies sind elektronische oder thermostatisch gesteuerte Ventile, die beim Auftreten von Übertemperatur öffnen und Kühlwasser ein- oder nachströmen lassen.

Sicherungsarmaturen

Sie haben die Aufgabe, das Eindringen von Schmutzwasser in eine Trinkwasseranlage zu vermeiden.

Rückflussverhinderer

Diese verhindern durch Federkraft ein Rückfließen von Wasser in die Trinkwasseranlage.

Rohrtrenner

Verhindern das Auftreten eines Unterdruckes in den Leitungen und dadurch Rückfließen.

Rohrunterbrecher/Rohrbelüfter

Durch selbstständiges Ansaugen von Luft wird ein Rückfließen von Wasser in die Trinkwasseranlage verhindert.

Systemtrenner

Sie verhindern durch eingebaute Rückflussverhinderer und hydraulisch gesteuerte Ventile das Rückfließen, Rücksaugen und Rückdrücken von Nichttrinkwasser in Trinkwassersysteme.


B i l d e r   3, 4, 5, 8:   Seppelfricke Armaturen GmbH, Gelsenkirchen


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