IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 24/2004, Seite 24 f.
HEIZUNGSTECHNIK
Clevere Köpfe
Elektronische Heizkörperregler sorgen für Wärme nach Maß
Keine Frage, eine Außentemperatur gesteuerte Regelung mit Zeitprogramm für den Heizkessel und dazu Thermostatventile an den Heizkörpern - mit dieser Kombination lassen sich beinahe alle Nutzerwünsche in Sachen komfortables Heizen erfüllen. Aber eben nur beinahe. Für viele andere Fälle gibt es elektronische Heizkörperregler.
Angesichts steigender Öl- und Gaspreise rückt das Thema Energiesparen verstärkt in das Bewusstsein der Menschen. Die Heizungsanlage als Energiefresser Nr.1 im privaten Haushalt bietet ein hohes Einsparpotenzial. Und dennoch will niemand auf den gewohnten Heizkomfort verzichten. Morgens im kalten Bad duschen oder im kühlen Esszimmer frühstücken, für viele nicht mehr zeitgemäß. Wie gut, dass es dafür die komfortable außentemperaturabhängige Regelung gibt. Einmal eingestellt, verspricht sie dem Nutzer individuellen Heizkomfort - zumindest im Einfamilienhaus. Was aber, wenn mehrere Parteien unter einem Dach wohnen? Ein Single-Haushalt hat andere Heizzeiten als eine Familie mit Kindern. Selbst im gewerblichen Bereich unterscheiden sich die Nutzerzeiten von Anwaltskanzleien, Arztpraxen oder Handwerksbetrieben zum Teil deutlich. Also Augen zu und durchheizen?
Wohl kaum. Eine Lösung des Problems versprechen elektronische Heizkörperregler. Mit ihnen kann ein individuelles Heizprogramm für jeden Raum erstellt werden. Unnötiges Heizen entfällt, das reduziert die Heizkosten und schont die Umwelt.
Energieverbrauch im Privathaushalt: die Heizung verschlingt am meisten. |
Die cleveren Köpfe gibt es von verschiedenen Herstellern und in unterschiedlicher Ausführung. Der Raumtronic HR 40 von Honeywell etwa funktioniert netzunabhängig über zwei handelsübliche Batterien. Er passt auf die meisten Heizkörperventile, erlaubt die Eingabe von zwei unterschiedlichen Heizzeiten pro Tag mit festen Heiz- und Absenktemperaturen und ist optional auch mit Fernbedienung erhältlich. Sommer-/Winterzeit wird automatisch eingestellt. Besonders interessant: Die Fensterfunktion. Ein integrierter Temperaturfühler erkennt, wann gelüftet wird - das Ventil schließt. Bei Temperaturanstieg, spätestens nach 30 Minuten, öffnet das Ventil wieder. Im Manuell-Betrieb hält der Regler wie ein herkömmliches Thermostatventil die Raumtemperatur auf dem gewünschten Wert.
Die zeitgesteuerte Einzelraum-Temperaturregelung von Oventrop besteht aus einem Thermostaten, einer Zeitschaltuhr und einem Steckernetzteil. |
Danfoss nennt seinen programmierbaren Heizkörperthermostat RA Plus. Auch dieser Regler arbeitet netzunabhängig mit zwei Batterien und beinhaltet die Möglichkeit einer individuellen Heizzeitenprogrammierung über eine abnehmbare Elektronikbox. Pro Tag sind bis zu drei Heizphasen einstellbar. In den Absenkphasen wird die Temperatur um 3°C gegenüber dem Heizbetrieb gesenkt. Ohne Elektronikbox arbeitet der Regler wie ein selbsttätiger Proportionalregler, also analog einem normalen Thermostaten. Eine Frostschutzeinstellung ist vorhanden. Der Regler passt auf alle Danfoss-Ventilgehäuse und Fremdfabrikate mit M30 x 1,5 Gewindeanschluss.
Der Heizkörperthermostat RA Plus von Danfoss wird über eine abnehmbare Elektronikbox programmiert. Optional wird für den Regler eine Diebstahlsicherung angeboten. |
Die zeitgesteuerte Einzelraum-Temperaturregelung von Oventrop besteht aus einem Thermostaten, einer Zeitschaltuhr und einem Steckernetzteil. Für den Anschluss des Steckernetzteiles (230 V, 24 V) ist in dem Thermostaten eine entsprechende Aufnahmebuchse vorhanden. Ein voreingestellter Sollwert wird am Thermostaten um ca. 4°C während der programmierten Zeitintervalle abgesenkt. Die eingegebenen Zeiten können individuell für jeden Wochentag eingestellt werden.
Optional wird die Raumtronik von Honeywell auch mit Fernbedienung angeboten. |
Die vorgestellten Heizkörperregler lassen sich einfach nachrüsten und einstellen, sodass der Montageaufwand kaum ins Gewicht fällt. Bei der Angebotserstellung sollte der Handwerksmeister dennoch einen kleinen Zeitaufschlag für die Einweisung des Kunden vor Ort einkalkulieren. Ist der Kunde erst einmal mit den vielfältigen Möglichkeiten dieser nützlichen Helfer vertraut, werden ihm Bedienung und individuelle Einstellung umso leichter fallen.
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