IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 22/2004, Seite 3


EDITORIAL


Chancen auf Zusatzgeschäfte nutzen

Nicht immer begeistert man sich für neue Gesetze. Nach anfänglicher Skepsis könnte die neue Energieeinsparverordnung eine Ausnahme sein, denn Heizungsmodernisierungen bergen ein enormes Energieeinsparpotenzial und gleichzeitig Umsatzchancen für das SHK-Handwerk. Und für den Gesetzgeber ist es ein wichtiger Baustein, mit dem er seiner Verpflichtung zur Umsetzung des Kyoto-Protokolls mit dem Ziel der weltweiten Reduktion von klimaschädlichen Treibhausgasen nachkommt.

Die aktuellen Zahlen sprechen für sich: Über 90 Prozent der zur Gebäudeheizung eingesetzten Energie wird in Objekten verbraucht, die vor Inkrafttreten der Wärmeschutzverordnung 1995 errichtet wurden. Bis Ende 2006 sollen nun alle vor dem 1. Oktober 1978 installierten Öl- und Gas-Heizkessel ersetzt werden. Neue Kessel heizen bekanntlich gut, aber auch das Umfeld - die Systemtechnik - muss im "Detail" stimmen. Hat sich der Kunde zu einer Modernisierungsmaßnahme entschlossen, beispielsweise den Austausch des Kessels, sollte ihm auch empfohlen werden, "Nägel mit Köpfen" zu machen, also da wo es notwendig ist, veraltete, falsch dimensionierte Heizköper und Pumpen auszutauschen oder die Regelungstechnik zu erneuern. Gerade durch die Bündelung verschiedener Maßnahmen lassen sich Heizungsanlagen sinnvoll optimieren.

Wer zur Zeit noch höhere Investitionen scheut, kann bereits für Einzelmaßnahmen wie den Austausch der Einzelraumregelung gewonnen werden. Hierzu eine Zahl: Nur durch den Austausch der Thermostatventile, die seit mehr als 20 Jahren im Bestand sind, ließen sich alleine in Deutschland die Energiekosten um mehr als eine halbe Milliarde Euro pro Jahr senken! Auch Einzelmaßnahmen lohnen sich - für den Kunden und für den Heizungsfachbetrieb. Darauf weisen auch wir als Erfinder und Weltmarktführer von Heizkörperthermostaten immer wieder hin. Heizen ist seit Beginn des Siegeszugs der Thermostatisierung der Heizungsanlagen zwar immer Kosten sparender und komfortabler geworden, Millionen von technisch überholten Altthermostaten sollten aber dringend ausgetauscht oder zumindest durch einfachen Wechsel des Ventil-Innenlebens auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Ersatz gibt es zuhauf: Moderne, voreinstellbare und hydraulisch abgeglichene Thermostatventile, hochsensible Fühlerelemente, in der Optik auch passend zu modernen Designheizkörpern, auf den Heizbedarf abgestimmte programmierbare Einzelraumregler und funkgesteuerte Fußbodenregelungssysteme für Flächenheizungen. Das ist Ihr Zusatzgeschäft.

Die Kosten dieser Regelkomponenten sowie deren ohnehin kurzen Amortisationszeiten werden sich aufgrund der weiter steigenden Energiekosten noch mehr reduzieren. Richten Sie Ihr Augenmerk auf das, was sich Ihr Kunde wünscht: weniger Energieaufwand bei niedrigeren Kosten und dabei mehr Komfort.

Der Zeitpunkt ist gerade richtig.

Heinz Alker
Geschäftsführer Danfoss GmbH


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