IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 15/2004, Seite 64 f.
INTERVIEW
Unter Dach und Fach
ZVSHK und FGK bekräftigen Kooperation
Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) und das Fachinstitut Gebäude-Klima e.V. (FGK) pflegen seit Jahren schon eine intensive Zusammenarbeit in den Bereichen Klima- und Lüftungstechnik. Beide Verbände sehen sich als Promotoren dieser zukunftsträchtigen Technologie. Ende Juni dieses Jahres wurde ein von beiden langgehegter Wunsch in die Realität umgesetzt und eine formale Kooperationsvereinbarung ratifiziert. Der Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, RA Michael von Bock und Polach, über die Hintergründe und Ziele.
IKZ-HAUSTECHNIK: Die heute besiegelte Kooperationsvereinbarung zwischen Ihrem Hause und dem FGK in Sachen Wohnungslüftung und Raumklimatechnik resultiert wohl letztlich aus der jahrelangen engen Zusammenarbeit. Dennoch wirft sich die Frage auf, welche neuen Impulse Sie durch die nunmehr formelle Willensbekundung zur Zusammenarbeit erwarten?
Michael von Bock und Polach: Wir erleben gegenwärtig den Durchbruch der "Kontrollierten Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnungssystemen". Da der ZVSHK und das FGK diese Entwicklung gemeinsam vor über zehn Jahren in Gang gesetzt und immer wieder gefördert haben, ist es nun unser gemeinsames Interesse, die breite Markteinführung kompetent zu begleiten. Hinzu kommt unsere Gemeinschaftsinitiative zur Einführung "Dezentraler Klimatechnik" im Wohnungsbau und Kleingewerbe.
| Unter Dach und Fach: Am 23. Juni 2004 ratifizierten ZVSHK und FGK im Beisein wichtiger Branchenrepräsentanten eine zukunftsweisende Kooperationsvereinbarung. (V.l.n.r.) Dr. Michael Peters (Geschäftsführer Messe Frankfurt), Michael von Bock und Polach (Hauptgeschäftsführer ZVSHK), Bruno Schliefke (Präsident ZVSHK), Prof. Dr. Ulrich Pfeiffenberger (Vorstandsvorsitzender FGK), Günther Mertz (Geschäftsführer FGK). |
IKZ-HAUSTECHNIK: Welche gemeinsamen Aktivitäten planen ZVSHK und FGK für die nahe Zukunft?
Michael von Bock und Polach: Wir kooperieren in der Projekt- und Gremienarbeit bei der nationalen und internationalen Normung sowie bei Branchentreffs wie Messen und Ausstellungen mit Schwerpunkt ISH. Wir werden unsere Zusammenarbeit vertiefen bei der Erstellung und Bereitstellung von Informations- und Marketingunterlagen, um die Lüftungs- und Klimatechnik über die Fachschiene im Markt durchzusetzen.
IKZ-HAUSTECHNIK: Obwohl die Rahmenbedingungen aufgrund des gestiegenen Komfortanspruchs der Verbraucher und der gesetzlichen Vorgaben - Stichwort EnEV - beinahe optimal sind, werden die Segmente Wohnungslüftung und dezentrale Raumklimatisierung vom SHK-Handwerk eher zögerlich besetzt. So befassen sich einer Umfrage zufolge gerade einmal zwei Prozent der Fachbetriebe mit der Klimatechnik. Wo liegen Ihrer Meinung nach die Ursachen für diese Situation und mit welchen Instrumenten können/wollen Sie Ihren Mitgliedern diese durchaus attraktiven Tätigkeitsfelder schmackhaft machen?
| Michael von Bock und Polach. |
Michael von Bock und Polach: Der Einsatz von Lüftungs- und Klimatechnik ist die zwangläufige Folge dichter Bauweise. Aber auch das gestiegene Komfortbewusstsein der Nutzer - denken Sie nur an die Ausstattung unserer Pkw mit Klimatechnik - verlangt ein verstärktes Angebot auf diesem Sektor. Der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik verfügt über die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten, um diese Nachfrage zu befriedigen. Ich vertraue hier voll und ganz auf die Marktkräfte.
IKZ-HAUSTECHNIK: Planung, Bau und Betrieb von Wohnungslüftungs- oder Raumklimasystemen verlangen eine hohe Fach- und Sachkenntnis. Deshalb ist es ein Ziel der Kooperation, gemeinsame Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen zu entwickeln. Wie wird das Angebot aussehen?
Michael von Bock und Polach: Wir haben bereits vor einiger Zeit im Rahmen unserer Weiterbildungsinitiative "Fachbetrieb 2010" das Weiterbildungsmodul "Klimatechnik" entwickelt und vorgestellt. Die Maßnahme wird rege abgefragt und gewinnt zunehmend an Dynamik. Wir werden mit jedem qualifizierten Bildungsträger, der unsere Anforderungen erfüllt, gerne entsprechende Vereinbarungen treffen, um das flächendeckende Angebot dieser Bildungsmaßnahme zu gewährleisten.
IKZ-HAUSTECHNIK: Abschließende Frage: An wen können sich interessierte Innungsbetriebe wenden, die verstärkt in diesen Bereichen aktiv werden wollen und sich für Schulungen interessieren?
Michael von Bock und Polach: Sinnvollerweise zunächst an ihre Innung, respektive an den Landesinnungsband, in dem die Innung Mitglied ist. Sofern auf Landesebene kein Angebot unterbreitet wird, helfen wir gerne weiter.
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