IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 13/2004, Seite 62 f
REPORT
Hand in Hand für große Nähe zum Markt
In Neuss ziehen Stadtwerke, Innung und Hersteller an einem Strang
Mit der gebündelten Kraft einer guten Partnerschaft lässt sich mehr erreichen als es für den einzelnen alleine möglich wäre. Dies beweist die erfolgreiche Kampagne "Neuss fahndet nach dem Erdgaspionier", die die Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH (SWN) unter ihrer Contractingmarke mehrwärme ins Leben gerufen hat.
Unter diesem Motto suchten die SWN, das Neusser Fachhandwerk und der Hersteller Vaillant von April bis Anfang Mai dieses Jahres gemeinsam nach dem ältesten Erdgasheizkessel in Neuss. So wurden die Neusser Bürger aufmerksamkeitsstark über das In-Kraft-Treten der Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) am 1. November 2004 informiert.
Als die Stadtwerke Neuss unter ihrer Contractingmarke mehrwärme die Kampagne "Neuss fahndet nach dem Erdgaspionier" anstießen, erklärte sich Vaillant ohne Zögern bereit, einen Brennwertkessel für den Gewinner der Aktion zu sponsern. "Vielen Verbrauchern ist nicht bekannt, dass ihre Heizungen ab November 2004 die Anforderungen der BImSchV möglicherweise nicht mehr erfüllen. Da kann die Kampagne Aufklärungsarbeit leisten und die Bürger frühzeitig auf den möglichen Austausch ihres alten Kessels gegen ein modernes Energie sparendes Gerät aufmerksam machen", begründet Kay Kreher, Vertriebsmitarbeiter der Firma Vaillant, seine Motivation.
| Kay Kreher, Vertriebsmitarbeiter von Vaillant, und Roland Gilges, Leiter Contracting bei den Stadtwerken Neuss, präsentieren den Siegerkessel der "Fahndung nach dem Erdgaspionier".Bild: Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH |
Die Neusser Innungsbetriebe unterstützten die Aktion tatkräftig als Partner der Stadtwerke Neuss. Sie boten direkt vor Ort sachkundige Beratung und lieferten auf Wunsch weiterführende Informationen zu der Aktion. Sämtliche Aufträge, die daraus resultierten, fielen den Installateuren zu. Fachliche und logistische Spitzenleistung erforderte der schnelle Austausch des 41 Jahre alten Siegerkessels gegen das neue Vaillant-Gerät durch den Neusser Meisterbetrieb Kucks & Ferlings. "Wir haben die Stadtwerke Neuss bei dieser Aktion unterstützt, so gut wir konnten. Im Gegenzug können wir uns darauf verlassen, dass auch die Stadtwerke immer ein offenes Ohr für unsere Anliegen haben. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit besteht schließlich aus beiderseitigem Geben und Nehmen", so Markus Ferlings. Diese Sicht teilt auch Armin Meuser, Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima im Kreis Neuss: "Wir arbeiten bereits seit der Einführung des Endkunden-Contracting in Neuss erfolgreich mit den Stadtwerken zusammen und haben einen fairen Vertrag zwischen der Innung und den Stadtwerken geschlossen. Damit haben die Innungsfachbetriebe einen starken Partner gewonnen und sichern sich für die Zukunft eine stabile Auftragslage durch enge Kundenbindung. Zudem profitieren die Betriebe durch derartige Aktionen von einem starken Imagegewinn bei den Kunden."
| Armin Meuser, Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima Kreis Neuss. |
Mit Engagement und Flexibilität zum Erfolg
Bei der aktuellen Kampagne kam es insbesondere auf Flexibilität und Improvisationstalent der beteiligten Partner an. Die besondere Herausforderung bei der Demontage des Siegerkessels: Das alte Gerät durfte nicht in leicht transportierbare Einzelstücke zerschlagen werden, sondern musste als Ganzes die enge Kellertreppe des Erdgaspioniers hinauf geschafft werden. Grund für diese ungewöhnliche Aktion: Der Kessel aus dem Jahre 1963 sollte als "Museumsstück" an eine Ausstellung im Neusser Rathaus übergeben werden. "Wir haben Hand in Hand mit dem Installationsbetrieb Kucks & Ferlings und Vaillant gearbeitet, um innerhalb von zwei Tagen den von den Gewinnern gewünschten Heizkessel zu beschaffen, ihn einzubauen und den alten Kessel unbeschädigt ins Rathaus zu schaffen", erklärt Roland Gilges, Initiator der Fahndung nach dem Erdgaspionier und Leiter Contracting bei den Stadtwerken Neuss. Mit Engagement und Einfallsreichtum hat es das Team schließlich geschafft: Sie setzten kurzerhand einen Kran ein, um das nostalgische, ca. 400 kg schwere Gerät die Kellertreppe hinauf zu bugsieren! "Die Herren haben schnell und sauber gearbeitet und ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert", lobten auch die Eigentümer des alten Kessels den reibungslosen Ablauf der Aktion.
Auch das SHK-Fachhandwerk profitiert von der Aktion
Nicht nur die Besitzer alter Heizkessel ziehen einen Gewinn aus der Fahndung nach dem Erdgaspionier. Auch die regionalen Installateure profitieren von der Aktion. "Mit der Kampagne wurden die Neusser frühzeitig an die Austauschfrist ihrer Heizkessel erinnert. So wird einem eventuellen Auftragsstau beim Fachhandwerk im Herbst vorgebeugt und die Innungsfachbetriebe sind das ganze Jahr gleichmäßig ausgelastet. Alles in allem hat mehrwärme ein sehr gelungenes Konzept verfolgt", resümiert Meuser.
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