IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 11/2004, Seite 48
LESER-SERVICE
Leser fragen - Experten antworten
Tipps und Ratschläge für die SHK-Praxis
In loser Folge beantworten wir an dieser Stelle Ihre Fragen aus der Praxis.
Parallelschaltung von Membran-Druckausdehnungsgefäßen in Trinkwasseranlagen
Können Membran-Druckausdehnungsgefäße (DVGW-geprüft) im Trinkwassersektor für Wassererwärmungsanlagen als Reihen- oder Parallelschaltung verwendet werden, bzw. lässt die DIN 4807-5 solche Anlagen zu? Was muss bei der Auslegung und Anlagenerstellung beachtet werden?
Ralf Winter, Hamburg
Die Parallel- bzw. Reihenschaltung von Membran-Druckausdehnungsgefäßen (MAG’s) in Trinkwasseranlagen ist in der DIN 4807 Teil 5 nicht besonders erwähnt. Aus unserer Sicht spricht allerdings nichts gegen die Anwendung beider Schaltungen. Vorausgesetzt, die Forderungen der DIN 4807 Teil 5 werden auf die eingebauten Gefäße angewendet. Beispielsweise sind
- grundsätzlich Druckausdehnungsgefäße einzubauen, die nach dieser Norm geprüft sind und eine entsprechende Kennzeichnung tragen;
- die Gefäße nach entsprechenden Montage- und Bedienungsanleitungen einzubauen (wichtig: für Absperrbarkeit und Entleerbarkeit sorgen);
- Druckminderventile einzusetzen, entweder am Hausanschluss oder in der Speicherzulaufleitung (der Einstelldruck wird als pa bezeichnet);
- Anpassungen des Gasvordrucks im Gefäß auf po = pa - 0,2...1 bar vorzunehmen, um eine Wasservorlage im Gefäß zu gewährleisten (1 bar bei großer Distanz zwischen Druckminderer und Gefäß);
- Ausdehnungsgefäße jährlich zu Warten (z.B. Überprüfung des Vordrucks, der Dichtheit, des äußeren Zustands auf Korrosion).
Aus technischer Sicht weisen wir noch auf folgende Punkte hin: Bei der Reihenschaltung ist die Aneinanderreihung der zusätzlichen Widerstände zu beachten (Nachteil gegenüber Parallelschaltung). Bei Parallelschaltungen in Verbindung mit großen Speichern und sehr kleinen Spitzenvolumenströmen in der Speicheranschlussleitung kann es theoretisch zu sehr geringen Volumenströmen in den Gefäßen kommen und der Wassertausch könnte unzureichend werden. Der Parallelanschluss wird aber in der Praxis eher aus umgekehrtem Grund bevorzugt und das Problem stellt sich dann erst gar nicht.
Installationsbeispiel: Membran-Druckausdehnungsgefäß im -Zusammenspiel mit einem großvolumigen Standspeicher. |
Wir können sagen, dass unsere Kunden häufig auf mehrere kleine Gefäße ausweichen wollen, um die Kosten für das entsprechend große Gefäß zu sparen. Beim Preisvergleich unberücksichtigt bleibt dabei aber der Mehraufwand, der bei der Installation mehrerer Gefäße in das Rohrleitungssystem entsteht. Außerdem ist die Lösung auch optisch kein Genuss. Wir haben daher mit dem refix DD + flowjet eine Variante im Programm, mit der man im Bereich MAG´s bis 33l (entspricht Speichergrößen bis ca. 1000l) universell auf alle Anschlussleitungsdimensionen in den Speicherleitungen kostenneutral reagieren kann (Alternative zu Parallelschaltungen).
Raimund Hielscher, Produktmarketing, Reflex Winkelmann GmbH + Co. KG, Kreuztal
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