IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 8/2004, Seite 48 f.


SANITÄRTECHNIK


LICHT IM BAD

Stimmungsvoll & funktional

Licht ist nicht nur Stimmungssache - schon gar nicht im Bad. Hier prallen auf zumeist sehr begrenztem Raum die Anforderungen von Funktions- und Raumlicht aufeinander. Schlecht ausgeleuchtete Spiegelbereiche, die Gesichtshälften zum Teil im Schatten lassen, dürfen kein notwendiges Übel sein. Vielmehr geht es auch um Sicherheitsaspekte bei der täglichen Pflege und Hygiene.

Schnitte bei der Rasur oder unregelmäßiges Make Up, hier versteht der Kunde keinen Spaß - zu Recht. Daher sind Lichtplanungen für das Bad eng an Funktionen und Funktionsbereiche geknüpft. Lichtzonen ergeben sich

- am Waschtisch,
- bei der Badewanne,
- im Duschbereich,
- bei WC und Bidet,um nur die wichtigsten Bereiche der Planung zu nennen.

Bei der Entwicklung dieser Badmöbel-Serie wurde die Lichtplanung von vornherein berücksichtigt. Jedes Möbel lässt sich mit einer Beleuchtung ausstatten.
Bild: Villeroy & Boch

Allübergreifend das insgesamte Raumlicht, dass für die unmittelbare Beleuchtung des Bades zuständig ist, in den seltensten Fällen aber auch als ausreichende Lichtquelle für die einzelnen Problemzonen fungieren kann.

Geradlinige Optik mit umlaufendem Rahmen in Edelstahl, Aluminium silber-eloxiert oder verchromt, in dem zwei Leuchtstofflampen für schattenfreie Helligkeit sorgen.
Bild: Keuco

Der Waschtischbereich: Selbst nur von einer Grundausstattung ausgehend, gehören zu diesem Bereich Waschtisch und Spiegel. Die Anforderungen sind klar umrissen: zum einen soll der Waschtisch vernünftig ausgeleuchtet sein, um, auch wenn der Körper an sich bereits Schatten wirft, noch zu erkennen, wo sich Seife und Hände befinden.

Minimiertes Design und reduzierte Formensprache charakterisieren diesen Lichtspiegel. Aufgesetzte Lichtelemente mit Mini-Leuchtstofflampen leuchten den Spiegel mit funktionalem Licht optimal aus.
Bild: Dornbracht

Zum anderen der Gesichtsbereich, bzw. der Spiegel. Ein zentrales Licht oberhalb des Spiegels kann eine zu starke Schattenwirkung verursachen. Darüber hinaus muss das Licht blendfrei sein. Das heißt, offen liegende Lichtquellen sollten auf jeden Fall soweit abgedeckt sein, dass ein Blick in Richtung Spiegel nicht unangenehmes Augenflimmern verursacht. Experten empfehlen mindestens drei, in der Regel sogar fünf Lichtquellen in größeren Räumen. Selbst wenn Bäder nicht unbedingt zu den größeren Räumen gehören, die Mehrfachnutzung empfiehlt auf jeden Fall, eine auf die bereichsweise unterschiedlichen Anforderungen abgestimmte Lichtplanung vorzunehmen.

Zahlreiche Hersteller bieten mittlerweile integrierte Lichtsysteme an. Die Lieferanten von Badmöbeln und Spiegelschränken haben sich ebenfalls längst dem Thema Licht gewidmet und unterstreichen mit integrierten Beleuchtungskörpern nicht nur die Optik des Möbels, sondern sichern zusätzlich eine optimale Nutzung von Waschtischbereich und Möbeln. Innen liegende Lichtsysteme, die sich bei Öffnen der Schranktür automatisch einschalten, unterstreichen den Komforteffekt und bieten praktische Vorteile. Zusätzliche Lichtschalter entfallen, will man etwas gezielt aus dem Schrank nehmen, besonders angenehm und hilfreich bei nassen oder seifigen Händen.

Bis zu 19 Leuchten hinter dem umlaufenden Lichtband spenden blendfreies, atmosphärisches Licht. Neben der exklusiven Optik ist diese Spiegel-/Lichtkombination auch besonders reinigungsfreundlich.
Bild: Zierath

Hinterleuchtete Türen hingegen übernehmen eher die Aufgabe als Stimmungsmacher, dies jedoch sehr effizient. Denn die indirekte Lichtquelle, durch satiniertes oder farbiges Glas weichgezeichnet, kann im Wellness- und Wohlfühlbad für effektvolle Hingucker sorgen.

Immer noch ein Schwachpunkt in den meisten Bädern ist die Ausleuchtung des Duschbereichs oder der Badewanne. Hier verlassen sich die meisten auf die raumausleuchtende Lichtquelle unter der Decke. Dies kann in Einzelfällen allerdings auch zum Sicherheitsrisiko mutieren. Stolperfallen, höhere Einstiege, Schwellen oder individuelle Wannenformen werden nicht von jedermann erkannt. Unsicherheit bei der Nutzung ist die logische Folge. Hier gilt es, die Anordnung dieser Bereiche bereits zu Beginn der Sanitäreinrichtung in die Gesamtplanung einfließen zu lassen. Wandleuchten oder zusätzliche Deckenleuchten helfen hier, Schattenbereiche zu vermeiden und eine klare Ausleuchtung der Gefahrenbereiche zu gewährleisten.

Die klassische Form der Spiegelausleuchtung - effiziente Helligkeit durch zwei seitlich angebrachte Leuchten. Praktisches Detail - die integrierte Ablage.
Bild: Keuco

Ein Lichthimmel, bestehend aus einer Vielzahl einzelner zumeist Halogen-Lichtquellen, kann bereits für eine erste effektive Raumausleuchtung, zugleich aber auch für stimmungsvolles Wohlfühlambiente sorgen.

Gerade im barrierefreien oder vitalen Bad kann durch die Einbeziehung von Sensoren für die Lichtsteuerung noch ein erheblicher Komfortgewinn bzw. eine praktische Hilfestellung erzielt werden.

Individuelle Lichtverhältnisse im Bad durch variable Spiegelbeleuchtung ermöglicht "Change", das neue Lichtkonzept von Duravit. Per Drehknopf lässt sich die Atmosphäre stufenlos von bläulich kalt bis sonnig warm verändern.
Bild: Duravit

Als Fazit bleibt zu ziehen, dass der Kunde bei der Neugestaltung seines Bades immer auch auf das zentrale Thema Licht hingewiesen werden muss. Aber nicht allein das Thema Licht, auch die Berücksichtigung der Stromquellen im Bad wird von zahlreichen Endverbrauchern zunächst unterschätzt. Frei nach dem Motto: ein Bad braucht einen Lichtschalter, eine Steckdose und eine Lampe sind viele Bäder heutzutage noch immer nicht auf dem neuesten Stand des Nutzungskomforts. So stellt sich dem Fachmann die Aufgabe, dem Kunden, unter Berücksichtigung aller Funktions- und Sicherheitsaspekte, die umfassenden Möglichkeiten einer komfort- und praxisorientierten Elektroplanung aufzuzeigen. Dies beginnt bei der ausreichenden Anzahl von Steckdosen für Fön, Rasierer etc., den eventuell notwendigen Einsatz feuchtegeschützter Schalter bis hin zu berührungslosen Sensor-Lichtschaltern.

Internetinformationen:
www.dornbracht.de
www.duravit.de
www.keuco.de
www.villeroy-boch.com
www.zierath.de


[Zurück]   [Übersicht]   [www.ikz.de]