IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 8/2004, Seite 32 ff.


AUSSTELLUNG


IFH/Intherm vom 21.-24. April in Nürnberg

Trend zur hochwertigen Technik

Wer Energie sparen will, kommt an "Erneuerungen am Brenner" nicht vorbei. Dies verdeutlichte der bayerische SHK-Landesinnungsmeister Werner Obermeier im Vorfeld der IFH/Intherm, die vom 21.-24. April in Nürnberg ihre Pforten öffnet.

Mehr als 40.000 Besucher - davon etwa 95% Fachbesucher - erwarten die Veranstalter auf dem Nürnberger Messegelände, wo rund 540 Aussteller und 60 zusätzlich vertretene Firmen aus 14 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen vorstellen.

Für schnelle Orientierung in den Messehallen sorgt die übersichtliche Gliederung der verschiedenen SHK-Branchen. Das Produkt- und Dienstleistungsspektrum reicht von Exponaten rund um die Bereiche Sanitärtechnik, Apparate- und Rohrleitungsbau (Halle 4, 5 und 6) bis hin zur Heizungs-, Lüftungs-, Klima-, Haus- und Feuerungstechnik (Hallen 7, 7A, 8 und 9) sowie Werkstatteinrichtung, Klempnerei und Büroorganisation (Halle 10).

Neu im Rahmenprogramm ist das Symposium "Architektur der energetischen Modernisierung", das am Freitag, 23. April, ab 10 Uhr stattfindet. Die Themen der Veranstaltung reichen von "Potenziale der energetischen Modernisierung im Gebäudebestand" bis hin zu "Instrumente für optimale Planung energetischer Modernisierungsvorhaben" (siehe Kasten).

Die IFH/Intherm findet alle zwei Jahre in Nürnberg statt.

Durchgeführt wird das Symposium vor dem Hintergrund sich verändernder Rahmenbedingungen auf europäischer und deutscher Ebene. So gilt die Energieeinsparverordnung seit Januar 2002; die EU Directive on Energy Performance of Buildings wurde im Dezember 2002 verabschiedet und muss bis Januar 2006 in nationales Recht umgesetzt werden.

Die Messeveranstalter erwarten 40000 Besucher, davon rund 95% Fachleute.

Diese deutsche und europäische Rahmensetzung stellt Architekten und Ingenieure, aber auch Planer in Heizungsfachbetrieben vor völlig neue Herausforderungen. So muss bei der Planung von Gebäuden und der energetischen Modernisierung der Heizungsfachbetrieb nicht nur anlagentechnische Konfiguration planen, sondern auch - und dies ist neu - die energetische Qualität der Gebäudehülle berücksichtigen. Umgekehrt muss der bisher alleine auf die Gebäudehülle fixierte Architekt und Bauingenieur die Anlagentechnik in die Planung mit einbeziehen, will er kompetent die Anforderungen der EnEV und der EU-Richtlinie erfüllen.

Stabile Umsätze bei sinkenden Preisen

Die deutsche Konjunktur kommt nur langsam wieder in Schwung. Ein Schwachpunkt dabei ist nach wie vor die Bauwirtschaft, deren Produktionsvolumen zuletzt um 3,5 Prozent zurückgegangen ist. Da aber auch die private Kaufbereitschaft bei nur 0,1 Prozent Zunahme außerordentlich schwach ausgeprägt ist, haben besonders alle am Bau orientierten Handwerke derzeit einen schweren Stand. Das betrifft auch und insbesondere das Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerk.

Die konstanten Umsatzzahlen der SHK-Betriebe - bei sinkenden Preisen! - bewertet der Messeveranstalter als ein sicheres Indiz dafür, dass Sanitär- und Heizungshandwerker immer mehr hochwertige Technik montieren. Mit gutem Grund: Das Energiebewusstsein der Kunden und damit die Tendenz zu hochmodernen und energiesparenden Anlagen halten weiter an und werden durch die Energieeinsparverordnung zusätzlich gefördert. "Diese Verordnung hat zwar den Nachteil, dass selbst genutzte Ein- und Zweifamilienhäuser nicht begünstigt werden", moniert der Messeveranstalter, "trotzdem konnten die Sanitär- und Heizungsfachleute aus diesem Markt der geförderten Umstellung auf energiesparende neue Anlagen einen gewissen zusätzlichen Impuls spüren." Als positiv wird in diesem Zusammenhang gewertet, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau ein zinsgünstiges Zusatzprogramm aufgelegt hat, das den Bauherren die Entscheidung für Energieeinsparung erleichtert.

Der SHK-Markt verzeichnet stabile Umsätze bei sinkenden Preisen. Dies lässt auf den zunehmenden Einsatz hochwertiger Technik schließen.

Dabei steht, wie Landesinnungsmeister Werner Obermeier erläutert, die Erneuerung "am Brenner" im Vordergrund, weil sie nach wie vor den größten Einspareffekt erreicht. Aber auch das Geschäft mit der Solarthermie, also dem Warmwasser erzeugenden Sonnenkollektor auf dem Dach, spielt eine zunehmende Rolle. Wärmepumpen, die nach ihrer Einführung wegen der ungünstigen Energiebilanz eine Schwächeperiode durchgemacht haben, sind mit neuer Technik ebenfalls wieder auf dem Markt und im Aufwind.

Produkte rund um die Sanitärsparte finden Besucher in den Hallen 4, 5 und 6.

Heizen mit Mehrwert

Ebenfalls stark nachgefragt sind Gas-Brennwertgeräte. Gut 1,7 Millionen Stück sorgen derzeit in der Bundesrepublik für Wärme und Warmwasser im Haus - Tendenz steigend. Allein im vergangenen Jahr kamen 270.000 Wärmeerzeuger dieses Typs dazu. Inzwischen setzt jeder zweite deutsche Hauseigentümer beim Kauf eines Gas-Heizgerätes auf diese Technologie. Ein durchweg positiver Trend; spart doch die Brennwerttechnik nicht nur unnötige Schadstoffemissionen und schont so die Umwelt, auch der Geldbeutel wird spürbar entlastet. Angesichts der heutigen Spar-Mentalität vieler Verbraucher ein echtes Argument für den Austausch veralteter Heiztechnik.

In Nürnberg zeigen mehr als 540 Aussteller ihre aktuellen Produkte.

Die IFH/Intherm wird von der GHM, Gesellschaft für Handwerksmessen mbH, zusammen mit den Fachverbänden Sanitär-Heizung-Klima Bayern und Baden-Württemberg und dem BDH, dem Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V., als ideeller Träger durchgeführt.


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