IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 6/2004, Seite 118 f.


EDV


Praxistest SHK-Software

Ergebnisse aus einer umfangreichen Leistungsanalyse

Ob 1-Mann- oder 100-Mann-Betrieb – Auswahl und Kauf von Software müssen gut vorbereitet sein. Checklisten und Pflichtenhefte sind dabei hervorragende Hilfsmittel. Aus diesem Grund hat der EDV-Arbeitskreis des Fachverbandes SHK NRW unter der Leitung von Alfred Jansenberger, stv. Geschäftsführer des Fachverbandes, einen umfangreichen Praxistest von SHK-Software durchgeführt und die Ergebnisse in einer SHK-Software-Übersicht zusammengefasst.

Wie bereits in den Jahren zuvor wurden alle dem Fachverband bekannten Software-Hersteller angeschrieben und zur Teilnahme am Software-Test eingeladen. 21 Softwarehäuser folgten der Einladung und stellten die Praxistauglichkeit ihrer Produkte in einem zeitlich und inhaltlich aufwendigen Verfahren unter Beweis. Nach der Durcharbeitung der vorgegebenen Checkliste im eigenen Haus fand ein eintägiger Praxistest zumeist in den Räumlichkeiten des Fachverbandes statt.

Nun waren die Prüfer des Fachverbandes an der Reihe, allesamt gestandene Handwerksunternehmer mit großer Erfahrung im täglichen Einsatz von EDV. Die unterschiedlichen Bereiche der Software, von der Stammdatenverwaltung über die Angebotserstellung bis hin zur Abrechnung, aber auch Kundendienst und Wartung wurden genauestens unter die Lupe genommen. Dabei wurde manches mit Musterbeispielen überprüft, anderes einfach durch Abfragen und Vorführen abgehandelt. Die Tage waren lang, manches Hotelzimmer musste nochmals auf die schnelle für eine weitere Nacht verlängert werden, aber am Ende hatte sich die Mühe doch für alle Beteiligten gelohnt.

Die permanente technische Weiterentwicklung hat den Umfang der Kriterienliste deutlich erhöht. Neue Themen, wie z.B. digitale Archivierung, mobile Datenerfassung oder E-Mail und Telefonie halten Einzug ins Handwerk und müssen in einer derartigen Software-Übersicht berücksichtigt werden. Um diese Aufgabe zu bewältigen, ohne den zeitlichen Aufwand zu überdehnen, hat sich der Arbeitskreis dazu entschlossen, Kriterien für diese Bereiche zu formulieren, die Beantwortung jedoch als Selbstauskunft der Softwarehäuser zu gestalten und diese Punkte nur einer stichprobenartigen Überprüfung beim Test zu unterziehen. Die Punkte sind in der Liste als solche gekennzeichnet.

Zufrieden mit dem Ergebnis: Alfred Jansenberger, stv. Geschäftsführer Betriebswirtschaft, und Anna Fries, Projekt-Referentin SHK@net.

Als Fazit des Tests lässt sich sagen, dass die Softwarehäuser nach den aufwendigen aber letztlich "unproduktiven" Themen der vergangenen Jahre (Jahr-2000-Problematik und Euro) wieder Zeit in die inhaltliche Weiterentwicklung ihrer Produkte stecken konnten. Software für den SHK-Bereich ist mittlerweile ein hochkomplexes Produkt, das nichts mehr mit den einfachen Fakturierprogrammen von vor 10 Jahren gemeinsam hat. Leider, und auch das war eine Erkenntnis aus den Gesprächen mit den Anbietern, werden viele Möglichkeiten der Programme nicht ansatzweise genutzt. Das mag zum einen an der mitunter komplizierten Handhabung liegen – nach dem Motto mit dem Programm geht zwar alles schneller, es dauert nur länger – andererseits aber auch an der geringen Bereitschaft der Handwerker, in Schulung zu investieren. Das Rationalisierungspotenzial ist noch sehr hoch. Hier gibt es viel zu tun – für die Anwender, die Softwarehersteller und auch für die Berater der Fachverbände.

Neu: SHK-Software-Treff im Internet!

Zusätzlich zur gedruckten Form werden die Ergebnisse diesmal auch im Internet publiziert. Das ermöglicht eine schnelle Aktualisierung und Erweiterung der SHK-Software-Übersicht. Hier gibt es auch keine Platzbeschränkung, sodass weitere spannende Themen rund um das Thema SHK-Software präsentiert werden können.

Sie erreichen den SHK-Software-Treff über die Internetadresse des Fachverbandes www.fvshk-nrw.de. Dort finden Sie die aktuellen Ergebnisse des Praxistests – SHK-Software samt Erläuterungen zu den einzelnen Kriterien zum Anschauen und Runterladen, sowie hilfreiche Informationen zu den beteiligten Softwarehäusern und deren Produkten. Mit einem Passwort gelangen Innungsbetriebe in einen geschlossenen Nutzerbereich mit einem Forum zum kollegialen Erfahrungsaustausch über die Stärken und Schwächen der jeweiligen Produkte, zusätzlichen Fachinformationen sowie einem Glossar mit wichtigen Begriffen aus dem EDV-Bereich. Bis Ende März ist der Zugang für alle Besucher frei zugänglich.

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