IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 24/2003, Seite 46 f.


REPORT


Innovationen in der Sanitärmontage

Mepa: 40-jähriges Bestehen

Mit einem Festakt, an dem zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft teilnahmen, und einem "Tag der offenen Tür" für die Bevölkerung feierte die Mepa - Pauli und Menden GmbH, Rheinbreitbach, kürzlich ihr 40-jähriges Bestehen.

Das Unternehmen wurde von den beiden Handwerksmeistern Willi Pauli und Leo Menden im Jahr 1963 als Sanitär- und Heizungsfachbetrieb gegründet. Durch die Erfindung des ersten verstellbaren Wannenfußes legten die beiden Firmengründer 1970 den Grundstein zum Ausbau ihres Installationsbetriebes zu einem Fertigungsunternehmen. Weitere Innovationen folgten, neue Marktsegmente wurden mit Erfolg erschlossen.

Mit den Produktgruppen Installationssysteme, elektronische Spülsysteme und Wanneneinbautechnik hat sich das Unternehmen inzwischen im Kreis der Hersteller von Systemlösungen für die Sanitärmontage etabliert. Die Unternehmensgruppe beschäftigt 230 Mitarbeiter, liefert ihre Produkte über ca. 1300 Fachgroßhändler an das Sanitärfachhandwerk und verfügt über drei Produktionsstandorte - am Firmensitz in Rheinbreitbach (Siebengebirge), in Pegau bei Leipzig und in Wien. Der Gesamtumsatz der Gruppe betrug im vorherigen Jahr ca. 30 Millionen Euro.

Das Betriebsgelände der Unternehmensgruppe in Rheinbreitbach. Insgesamt arbeiten 230 Mitarbeiter bei Mepa.

Trotz stetiger Expansion ist der Hersteller ein reinrassiges Familienunternehmen mit großer Heimatverbundenheit und Bodenständigkeit. Mepa gehört zu den wenigen Unternehmen der Branche, die ausschließlich im deutschsprachigen Raum produzieren. Sämtliche Produktentwicklungen erfolgen "inhouse", wobei die Nähe zum Sanitärfachhandwerk und die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Installateuren und Planern zu den Eckpfeilern des Unternehmenserfolgs gehört.

Als sich Willi Pauli und Leo Menden 1963 in Rheinbreitbach mit einem Sanitär- und Heizungsbau-Fachbetrieb selbstständig machten, war der Einbau von Brause- und Badewannen eine zeitraubende Angelegenheit. Die damals übliche Untermauerung galt als Verfahren, bei dem sich eine exakte Justierung der Wannen als recht kompliziert erwies. Bei der Suche nach Alternativlösungen kamen sie auf die Idee, die Wannenmontage durch höhenverstellbare Schraubfüße zu vereinfachen. Die aus praktischer Erfahrung heraus entstandene Innovation bedeutete einen entscheidenden Fortschritt gegenüber der herkömmlichen Wanneneinbaumethode: wesentlich schneller, exakt und millimetergenau konnten die Wannen fortan justiert werden.

Betriebserweiterung in mehreren Ausbauphasen

Schon bald konnten die räumlichen Kapazitäten der ersten Produktionsstätte, die 1970 bezogen wurde, mit der hohen Nachfrage nach dem innovativen Produkt nicht mehr Schritt halten. Ein Umzug wurde erforderlich. Im Jahr 1975 erwarben die beiden Unternehmer auf dem Gelände des heutigen Firmensitzes ein Grundstück, das dem kontinuierlichen Ausbau des Unternehmens bis heute Rechnung tragen konnte. Dem Bau eines neuen Fabrikgebäudes schloss sich 1978 der Anbau eines Verwaltungsgebäudes an. Parallel dazu wurde das Produktprogramm erweitert: Das Unternehmen begann mit der Fertigung von Wannenverkleidungssystemen. Durch den Anbau von zwei zusätzlichen Produktionshallen in den Jahren 1982 und 1988 konnten die Fertigungskapazitäten erneut ausgebaut werden.

Einen weiteren Meilenstein in seiner Geschichte setzte das Unternehmen im Jahr 1987. Als eines der ersten Unternehmen der Sanitärbranche begann man mit der Herstellung von Vorwandinstallationssystemen für den Trockenbau.

Reinhard Menden, Reiner Pauli, Willi Pauli, Ulrike Jossen, Ortsbürgermeisterin Rheinbreitbach, Rainer Kaul, Landrat Kreis Neuwied, Friedemann Schwarzmeier, Verbandsbürgermeister (v.l.).

Der Erfolg bei Vorwandinstallationssystemen führte Ende der achtziger Jahre zu einem rasanten Wachstum des Unternehmens. 1992 wurde ein 2000 m2 großes Haupt- und Fertigteillager fertiggestellt. Die Produktions-, Lager- und Verwaltungsgebäude am Firmensitz in Rheinbreitbach erhöhte sich damit auf insgesamt 10.500 m2.

Kurze Zeit später führte das Unternehmen mit den Sanitärregistern (Mehrgeschossbau), die in Pegau bei Leipzig gefertigt werden, eine weitere Variante des Vorwandsystems ein. In Pegau wurden 1994 mit einem Investitionsvolumen von damals 7,5 Mio DM die Weichen für eine weitere Expansion gestellt und ein 2100 m2 Fläche umfassendes Zweigwerk errichtet.

Generationswechsel

Ebenfalls Mitte der neunziger Jahre stellte Mepa obendrein entscheidende Weichen für den Fortbestand als Familienunternehmen: Nach langjähriger Betriebszugehörigkeit wurden Reinhard Menden und Reiner Pauli, die Söhne der beiden Firmengründer, am 1.1.1996 als Mitgesellschafter in die Geschäftsleitung berufen.

Eine Innovation die dokumentiert, in welche Richtung sich der Hersteller von "Wannenfüßen" entwickelt hat. Das Entlüftungssystem für WC-Anlagen, hier in Verbindung mit dem bereits eingeführten Vorwandsystem. Auch höhenverstellbare WC-Vorrichtungen sowie elektronisch gesteuerte Urinalspüler gehören mittlerweile zum Angebotsspektrum.

Aufbau der Elektronik-Sparte

Man war nicht nur in der Wanneneinbautechnik und bei Installationssystemen einen "Fuß voraus" - so der Slogan des Unternehmens, sondern führte eine richtungsweisende Akquisition durch. Im Juni 1997 unterzeichnete man den Vertrag zur Übernahme sämtlicher Anteile an der Dipl.-Ing. Robert Kühnel GmbH, Wien. Das 1948 gegründete österreichische Traditionsunternehmen hat sich mit der Erfindung erster infrarotgesteuerter Spülsysteme hervorgetan.

Die österreichische Tochtergesellschaft, die seit Ende letzten Jahres auch offiziell unter Mepa firmiert, entwickelt und produziert elektronische Spülsysteme" für WCs und Urinale sowie berührungslose Waschtischarmaturen.

Internetinformationen:
www.mepa.de


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