IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 24/2003, Seite 18 ff.
VERBÄNDE AKTUELL |
Nordrhein-Westfalen
FSI-Mitgliederversammlung
Mit Mut die Zukunft gestalten
In einem qualifizierten Weiterbildungsangebot für Betriebsinhaber und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Handwerk und Handel zu arbeiten, praktikable und zukunftsorientierte Konzepte umzusetzen, um Antworten auf die Herausforderungen des Sanitär- und Heizungsmarktes für die Zukunft zu geben: Das sind nach den Worten von Werner Hirschler, Obermeister der Innung Köln und Vorsitzender des FSI (Förderverein der Sanitärindustrie, des Sanitärhandels und des Sanitärhandwerks e.V.) die Hauptaufgaben des FSI. Die Mitgliederversammlung des FSI tagte im Oktober dieses Jahres in Düsseldorf.
Gründung Fachgemeinschaft "Handel/Handwerk"
Hirschler machte deutlich, dass das wirtschaftliche und politische Umfeld für Handwerk, Handel und Industrie derzeit äußerst schwierig ist. Das hätten auch die Betriebe des SHK-Handwerks in Nordrhein-Westfalen im Berichtszeitraum erneut gespürt. So mussten Handwerk und Handel im abgelaufenen Jahr erhebliche Federn lassen.
Das restriktive Konsumverhalten, die rückläufigen Tendenzen im Bereich der Baugenehmigungen, führten in der Branche zu einer schlechten konjunkturellen Lage mit stagnierenden Umsätzen.
Das allgemeine Wirtschaftsklima leide derzeit unter dem massiven Vertrauensverlust der Verbraucher, unter anderem auch wegen der drohenden Erhöhungen der Abgaben und Steuern sowie unklarer politischer Reformpläne. Ebenso verursache die Angst der Arbeitnehmer vor Arbeitsverlust die Konsumzurückhaltung.
Die wirtschaftlichen Daten im SHK-Handwerk im ersten Halbjahr 2003 sind nicht gerade zufriedenstellend: Minus 7,2% Beschäftigte, minus 10,8% Umsatz per Saldo.
Es werde auch in Zukunft die Aufgabe des Fördervereins sein, den SHK-Betrieben Anregungen im Sinne einer aktiven Marktbearbeitung zu geben, erläuterte Hirschler (2.v.r.) die Zielsetzung des FSI. Im Bild der geschäftsführende Vorstand (v.l.) Dr. Michael Pietsch, Dr. Hans-Georg Geißdörfer, Werner Hirschler und Hartmut Dalheimer. |
Der durchschnittliche Auftragsbestand sank erneut und erreichte mit 4,5 Wochen das niedrigste Niveau seit über 4 Jahren.
Trotzdem, so Hirschler, sei der FSI nicht müde geworden, immer wieder auch bei Veranstaltungen wie zum Beispiel den weithin bekannten Raesfelder Schlossgesprächen zu betonen,
dass der dreistufige Vertriebsweg kein Auslaufmodell ist,
dass die Zukunft des SHK-Handwerks ein betriebswirtschaftliches Know-how und besondere Fortbildungsanstrengungen erfordere,
dass Verkäufer- und Mitarbeiterseminare mittlerweile für den Betrieb unverzichtbar sind.
So werde es auch in Zukunft die Aufgabe des Fördervereins sein, den SHK-Betrieben Anregungen im Sinne einer aktiven Marktbearbeitung zu geben sowie den Firmen und Innungen die Möglichkeit einer sinnvollen Kooperation zwischen Handel und Handwerk im Rahmen des bestehenden Vertriebsweges zu ermöglichen - gezielt Seminare zum Kundendienst, zur Verkaufsförderung, zur Multimedia und die "Raesfelder Schlossgespräche" anzubieten.
Mit Mut die Zukunft gestalten
Der Geschäftsführer des FSI, Dr. Hans-Georg Geißdörfer, erklärte, dass das strategische Ziel der Fachgemeinschaft Handel/Handwerk/Industrie darin bestehe, sich noch besser gemeinsam auf veränderte Marktsituationen und neue Herausforderungen einstellen zu können. Deshalb habe der Fachverband SHK NRW die Fachgemeinschaft Handel/Handwerk auf der Mitgliederversammlung am 10. Oktober 2003 in Köln gegründet. Mehr denn je gelte, so Geißdörfer: "Gemeinsam sind Handel und Handwerk stark."
Die Fachgemeinschaft verstehe sich als gemeinsame Informations-, Kommunikations-, Beratungs- und Weiterbildungsinitiative von Handwerk, Handel und Herstellern.
Udo Wirges, Zentralverband SHK, verdeutlichte die Strategie 2010 des Verbandes für den Bereich der Gebäude- und Energietechnik. |
Die Fachgemeinschaft werde ihre Mitglieder auf den genannten Gebieten mit verschiedenen Dienstleistungen unterstützen, insbesondere durch
Entwicklung von kundenorientierten Modernisierungskonzepten im Sanitär- und Heizungsbereich.
Die Vermittlung und Durchführung von gemeinsamen Schulungsmaßnahmen, die in den dezentralen Großhandelsstandorten gemeinsam mit dem FSI durchgeführt werden sollen.
Mit dieser Maßnahme sollen händlerübergreifend verbandsgebundene Handwerker, aber auch nicht organisierte Handwerksbetriebe, wieder stärker an das Verbandsgeschehen sowie aktuelle Branchen- sowie Verbandsinhalte herangeführt werden.
Jährlicher Schulungsplan wird erstellt
Als Voraussetzung für die Mitgliedschaft dienen den in den Kooperationsrichtlinien Handel/Handwerk festgelegten Kriterien. Insbesondere werde dabei Wert auf die Erhaltung des Vertriebsweges nur unter Beteiligung des Handwerks und keine Belieferung der Baumärkte gelegt.
Im Rahmen einer groß angelegten Werbeaktion sollen alle Fachgroßhändler für die Mitgliedschaft in der Fachgemeinschaft / FSI gewonnen werden.
Im Foyer des NRW-Verbandsgebäudes trafen sich die Teilnehmer zum Stelldichein. |
Neue Marktfelder in der Haus- und Gebäudetechnik
Der Weg zum "Sachverständigen"-Fachbetrieb für Gebäude- und Energietechnik.
Dipl.-Ing. Udo Wirges, technischer Referent im ZVSHK, nannte als Gründe für die Herausforderung der Betriebe:
Die wirtschaftliche Situation.
Das vordringen branchenfremder Anbieter.
Neue Technologien und Geschäftsfelder.
Die Liberalisierung des Handwerksrechts.
Die Liberalisierung des Energiemarktes.
Die Dienstleistungs- und Servicenachfrage.
Die alternde Gesellschaft.
Die Negativentwicklung bei Ausbildungsplätzen.
Die Ergebnisse der PISA-Studie sowie
die Zukunft des Betriebswegs.
Wirges verwies auf die Strategie 2010 - Fachbetrieb Gebäude- und Energietechnik - die die Mitgliederversammlung des ZVSHK bereits beschlossen habe.
Und so sehe das Konzept für neue Marktfelder in der Haus- und Gebäudetechnik (Fachbetrieb Gebäude- und Energietechnik) aus:
Gas | - Prüfung der Gasinnenleitung auf Zustand und Dichtigkeit |
Öl | - Check für Ölversorgungsanlage und Öllagerstätte |
Strom | - Prüfung der elektrotechnischen Anlage |
Entwässerung | - Kanalinspektion und Dichtheitsprüfung |
Trinkwasser | - Erhalt der Trinkwasserqualität und Sicherheit |
Wartung | - Funktionserhalt und Optimierung von Anlagen |
Lüftung | - Hygiene und Gesundheit |
Energie | - Energetische Bewertung von Gebäuden und Anlagen |
Ökologie | - Prüfung von Möglichkeiten zum Einsatz von Ökotechniken |
Gebäudebewirtschaftung | - Management und Dienstleistung |
Innung Herford
Besondere Auszeichnungen im Sanitär-Heizungs-Handwerk
Zu einer besonderen Stunde hatte der Vorstand der Innung für Sanitär- und Heizungstechnik des Kreises Herford kürzlich in das Stadthotel Pohlmann, Herford, eingeladen. Obermeister Jürgen Schultze, Herford, konnte zu Beginn neben den anwesenden Vorstandsmitgliedern mehrere Kollegen begrüßen, die sich durch langjährige ehrenamtliche Mitarbeit in der Innung ausgezeichnet hatten und die bei den letzten Innungswahlen 2003 nicht erneut kandidierten.
An erster Stelle war dies der langjährige Innungsobermeister Karl-Heinz Bohlmeier, Bünde, den die Innung zum Ehrenobermeister gewählt hatte. Bohlmeier, der von 1994 bis 2003 das Amt des Innungsobermeisters der Handwerksinnung SHK für das gesamte Kreisgebiet Herford ausgeübt hatte, war darüber hinaus seit Jahrzehnten ehrenamtlich für die Innung in vielen Bereichen tätig. Insbesondere im Bildungs- und Prüfungswesen und als Organisator vieler Studienfahrten war er aktiv, bevor er in den letzten zehn Jahren an erster Stelle die Innung repräsentierte und die Geschicke der Berufsvereinigung maßgeblich gestaltete.
Kreishandwerkerschafts-Geschäftsführer Hans-Dieter Bäcker sprach in seiner Laudatio die Anerkennung und Gratulation der handwerklichen Organisation aus. Er hob die Bedeutung des handwerklichen Ehrenamtes hervor und würdigte den Dienst, der von Bohlmeier für das Handwerk, seine Betriebe und insbesondere für die Handwerksjugend geleistet wurde.
| Durch Übergabe des Ehrenobermeisterbriefes an Karl-Heinz Bohlmeier (3.v.l.) und von Ehrenurkunden an die ausgeschiedenen Kollegen brachten Obermeister Schultze und Geschäftsführer Bäcker den Dank der Innung zum Ausdruck. |
Zugleich sprach er seinen Respekt und Dank für die Innungskollegen Rolf Bretschneider, Bünde, Hans Bruning, Spenge, Karl-Otto Hammacher, Bünde, und Reinhard Möhlmann, Hiddenhausen, aus. Die Genannten hatten ebenfalls über lange Zeit hinweg als Vorstands- und Ausschussmitglieder der Innung ehrenamtlich mitgearbeitet und sich für den Beruf eingesetzt.
Referate für Innungsveranstaltungen 2004
Vortragsthemen
Die Referenten der technischen Abteilung des Fachverbandes Sanitär Heizung Klima Nordrhein-Westfalen stehen den SHK-Innungen auch im Jahre 2004 mit folgenden Themen für Innungsveranstaltungen zur Verfügung:
Umsetzung der EnEV - Fachunternehmererklärung und Anlagenaufwandszahl
Anlagen zum Lagern wassergefährdender Stoffe (Heizöl) - Wer darf was?
Luftdichte Gebäude - Wo liegen die Chancen?
Gebäude- und Grundstücksentwässerung neu geregelt - DIN EN 12056 und DIN 1986-100
Die novellierte Trinkwasserverordnung - Anforderungen an die Installationsbetriebe
Geeignete Werkstoffe bei Versorgungsleitungen in der Hausinstallation
Neue Meisterprüfungsverordnung/Neue Ausbildungsverordnung
Öl-Brennwerttechnik
Nähere Informationen:
Fachverband SHK NRW
Evagelia Demati
Tel.: 0211/69065-43
Innung Mönchengladbach
Umschulungsmaßnahme sehr erfolgreich
In einer kleinen Feierstunde konnte die Innung Sanitär-Heizung-Klima Mönchengladbach sechs Teilnehmern der Gruppenumschulungsmaßnahme zum Gas- und Wasserinstallateur nach erfolgreich abgelegter Prüfung die Gesellenbriefe übergeben.
In seiner Rede sprach Obermeister Jürgen Richarz allen Beteiligten seine große Anerkennung für das Erreichte aus. Sein Dank galt in diesem Zusammenhang sowohl den Teilnehmern, die in verkürzter Zeit eine schwierige Ausbildung auf sich genommen haben, aber auch dem dualen Partner Berufskolleg, für die reibungslose Zusammenarbeit.
Die Umschulungsmaßnahme der Innung SHK Mönchengladbach war sehr erfolgreich. Sechs Teilnehmer bestanden die verkürzte Ausbildung. |
Im September 2001 hatten neun Teilnehmer die auf 24 Monate verkürzte Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur begonnen. Während dieser Zeit besuchten sie die Berufsschule, die von der Handwerkskammer Düsseldorf vorgeschriebenen ÜBL-Maßnahmen sowie im rollierenden System jeweils für sechs Monate die an der Maßnahme teilnehmenden Ausbildungsbetriebe, die die notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelten. Von den neun Teilnehmern bestanden sechs die Prüfung, drei Teilnehmer haben die Möglichkeit, die nicht bestandene Prüfung zu wiederholen. Es ist der Innung gelungen, fünf Umschüler in Arbeitsverhältnisse zu vermitteln. "Damit", so Obermeister Jürgen Richarz, "war diese Umschulungsmaßnahme außerordentlich erfolgreich".
Öl-Brennwert-Offensive gestartet
Parallel zur bundesweiten Markteinführung von schwefelarmem Heizöl und der steigenden Nachfrage seitens der Endverbraucher nach schadstoffarmen und sparsamen Wärmeerzeugern hat der Fachverband Sanitär Heizung Klima Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem Mineralölhandelsverband (Region West) und dem Institut für Wirtschaftliche Oelheizung (IWO) eine landesweite Offensive zur Förderung der Öl-Brennwerttechnik gestartet.
Dass die Öl-Brennwerttechnik auf gutem Weg ist, sich einen festen Platz in der Heizgerätetechnik zu erobern, wird an vielen Feinheiten deutlich. So haben mittlerweile nahezu alle renommierten Heizgerätehersteller Öl-Brennwertgeräte in ihrem Produktsortiment aufgenommen. Auch das Regelwerk wurde diesbezüglich angepasst: Beispielsweise wurde die Heizölnorm DIN 51603-1 um eine schwefelarme Qualität ergänzt; und im ebenfalls überarbeiteten ATV-Arbeitsblatt A 251 (Kondensate aus Brennwertkesseln) ist nunmehr festgehalten, dass bei Einsatz von schwefelarmem Heizöl Kondensate aus Öl-Brennwertgeräten bis zu einer Leistung von 200 kW nicht mehr neutralisiert werden müssen. Außerdem werden derzeit - im Rahmen der Novellierung der Feuerungsverordnung - die Rahmenbedingungen für die Abgasabführung raumluftunabhängiger Öl-Brennwerterzeuger festgelegt. Gute Chancen für die Öl-Brennwerttechnik prognostiziert auch der Fachverband SHK angesichts aktueller statistischer Erhebungen*: 26,5% der rund 995.800 Ölkessel in NRW sind älter als 20 Jahre und somit sanierungswürdig. "Öl ist und bleibt ein Energieträger mit sattem Standbein", resümmierte der technische Geschäftsführer Dipl.-Ing. Hans-Peter Sproten.
Gut 100 Fachleute aus Handwerk und Handel kamen zur Auftaktveranstaltung der Öl-Brennwert-Offensive nach Herne. Vermittelt wurden vor allem praxisrelevante Hintergrundinformationen für die Planung, Installation und den Bau von Öl-Brennwert-Anlagen. |
Checkliste Öl-Brennwerttechnik
Vor diesem Hintergrund bot die Auftaktveranstaltung der Offensive in Herne, an der etwa 100 Fachleute aus Handwerk und Handel teilnahmen, neben einem Fachvortrag zum neuen Brennstoff Heizöl EL schwefelarm viele praxisrelevante Hintergrundinformationen für die Planung, Installation und den Bau von Öl-Brennwert-Anlagen. Dabei orientierte man sich inhaltlich an der neuen "Checkliste Öl-Brennwerttechnik", die der Fachverband Sanitär Heizung Klima Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit dem Institut für Wirtschaftliche Oelheizung (IWO) herausgegeben hat. In der 16-seitigen handlichen Broschüre werden stichpunktartig alle Schritte aufgezeigt, die beim Einbau eines Brennwertgerätes sowohl im Wohnungsbestand als auch im Neubau zu berücksichtigen sind. Außerdem wird darin ausführlich auf das Produkt Heizöl und die am Markt üblichen Heizölsorten eingegangen.
Die 16-seitige "Checkliste Öl-Brennwerttechnik" kann kostenfrei unter der Rufnummer 040/2351130 angefordert werden beim Institut für Wirtschaftliche Oelheizung (IWO), Innungsmitglieder können die Broschüre telefonisch beim Fachverband SHK NRW unter 0211/690650 anfordern. |
Bundesweite Offensive in 2004 geplant
Zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen dem Heizungsbauerhandwerk und dem Mineralölhandel, aber auch, um dem Fachhandwerk neue Impulse zu geben, sind für das kommende Jahr weitere zum Teil überregional stattfindende Veranstaltungen zum Thema Öl-Brennwerttechnik geplant. Die Verbände werden ihre Mitglieder frühzeitig über die Veranstaltungstermine und -orte informieren.
*) Quelle: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks-Zentralinnungsverband (ZIV)
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