IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 21/2003, Seite 50 ff.


REPORT


Vorwandinstallation im Trockenbau

Bauprozesse effektiver gestalten

Vorwandsysteme sind in einer Vielzahl von Anwendungen einsetzbar, sei es nun im Einfamilien- und Mehrfamilienbereich oder im Objektbau. Einschlägige Vorschriften und Normen werden durch die weiterentwickelten Systeme erfüllt. Heute haben sich führende Vorwandinstallations-Systeme zu innovativen Bauelementen entwickelt, mit denen ganze Raumkonzepte gestaltet und installiert werden können.

Vorwandsysteme ermöglichen, kundenindividuelle Ablageflächen zu integrieren.

Der verstärkte Einzug der Vorwand im Trockenbau wurde seit den 1990er-Jahren begünstigt durch zwei Sondereffekte: generell dem stark zunehmenden Anteil der Renovation gegenüber dem Neubau sowie die Marktöffnung in den Neuen Bundesländern. Hinzu kamen verbindliche Normen wie die DIN 1053 (Mauerwerk) und die DIN 4109 (erhöhter Schallschutz) und die stärkere Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Schallschutz, was mit der immer wirkungsvolleren Isolation der Gebäude gegen Lärm von außen einherging. Die Normen wurden in ihrer Tragweite auch unter haftungsrechtlichen Aspekten immer größer und lieferten entscheidende Anstöße, um Arbeitsabläufe zu rationalisieren und die Vorwandinstallation im Trockenbau weiter zu entwickeln und im Markt zum Durchbruch zu verhelfen. Das war in den 1980er- und frühen 1990er-Jahren. Die Vorteile der Vorwandinstallation im Trockenbau sind schnellere, flexiblere und leichtere Bauweise gegenüber der gemauerten Schacht- und Vorwand. Damit waren aber immer noch nicht die Arbeitsabläufe im Bauprozess entscheidend verbessert. Aus diesen Überlegungen heraus entstanden die ersten Systemansätze, die das Trinkwasserrohr und generell die Medienleitungen integrierten. 1993 wurde ein System auf den Markt gebracht, das die Zielsetzung einer ganzheitlichen Problemlösung für den Bau von Installationswänden hatte. Das Vorwandsystem wurde konsequent einem Komplettsystem inklusive Abwasser- und Lüftungssystem weiterentwickelt, hier sind die Elektroleitungen mit zugelassen und geprüft. Da sich allein im Bad, auf einer Fläche von durchschnittlich sechs Quadratmeter, bis zu acht Gewerke überschneiden, ist hier der Koordinationsaufwand besonders hoch. Neben der gravierenden Verringerung der Schnittstellen hat das System für den Verarbeiter eine weitere wichtige Bedeutung: die hohe Wertschöpfung. Moderne Bautechnologien und Systemlösungen sowie Instrumente wie die industrielle Vorfertigung können Bauprozesse in Bezug auf Qualität, Termine und Kosten verbessern. Systeme mit der Möglichkeit zur handwerklichen oder industriellen Vorfertigung bringen dem Verarbeiter zusätzliche wertschöpfende Vorteile. Geprüfte Systeme und Komplettsysteme bieten ein Mehr an Qualität, zertifizierter Sicherheit, Flexibilität und Bauprozess-Optimierung - zur Steigerung der Wertschöpfung.

Bauzeitenvergleich Konventioneller Trockenbau/Vorwand-Komplettsystem; am Beispiel wurde hier die Bauzeit um rund 3 Wochen unterschritten.

Die Vorfertigung spart eineinhalb Tage pro Bad.

Erfolgreiche Installateure berichten:

Mit Vorwandsystemen alles aus einer Hand

Firma Team Thermoservice, Köln - 2001 übernahm Georg Müller als Geschäftsführer das Team Thermoservice Köln. Gemeinsam mit Geschäftsführer Clemens van der Straeten baute er den Sanitär- und Heizungsbetrieb mit rund 22 Mitarbeitern zu einem wirtschaftlich gesunden Unternehmen weiter auf. Spezialisiert auf Modernisierung, hauptsächlich im Auftrag von Genossenschaften und Wohnungsbaugesellschaften, arbeitet Team Thermoservice wenn irgend möglich mit Vorwandsystemen. Auch Wohnungsbaugesellschaften, so Müller, fordern dies immer stärker. Denn sie gewinnen dadurch Schnelligkeit und vermeiden großen Schmutz, nicht nur in der Renovation oder Modernisierung. Dabei setzt Müller konsequent auf Qualität, sowohl in der Montage - "meine Mitarbeiter sind alles erfahrene Leute" - wie auch beim Produkt. Team Thermoservice ist bekannt dafür, dass es große Bauvolumina unter hohem Termindruck und zu sicheren Terminen abwickeln kann. "Deshalb haben wir uns für das Komplettsystem entschieden. Denn hier ist auch der Schall- und Brandschutz inklusive." Laut Müller gewinnt sein Betrieb damit einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil: Zuverlässigkeit, hohe Qualität bei Produkt und Montage sowie Terminsicherheit für seine Auftraggeber. Und dies spricht sich herum.

Die Auftraggeber wollen mit Planung und Organisation möglichst nichts zu tun haben. Das heißt, Team Thermoservice hat Firmen, die für sie fliesen und die Elektroarbeiten machen und übernimmt gegenüber dem Auftraggeber die Gesamtorganisation: Installateur, Elektriker, Fliesenleger. "Dabei wollen wir letzteres nie selbst machen. Wir konzentrieren uns auf unsere Stärken und sichern damit Qualität und unsere Wirtschaftlichkeit."

Die industrielle Vorfertigung, so Georg Müller, Team Thermoservice, liefert "die gewünschten Elemente fertig und passend direkt auf die Baustelle. Der Vorteil: Wir benötigen weniger Montagezeit, ich kann meine Leute bereits auf einer anderen Baustelle einsetzen. Wir sparen rund einen halben Tag pro Badezimmer." "Nicht zuletzt helfen uns das System und die industrielle Vorfertigung, Aufträge zu bekommen, da wir so alles aus einer Hand und unseren Kunden ein hohes Maß an Sicherheit bieten können."

Bernd Fuller: Das Vorwandsystem lässt sich "leicht verarbeiten, es hat bei allen Elementen gleiche Anschlüsse und eine flexible Führung. Und jetzt gibt es ja auch den entsprechenden Eckspülkasten. Eine Raumgestaltung ermöglicht auch den leichten Anschluss der Wasserleitungen. Und wir sparen hiermit Montagezeit, was natürlich bares Geld ist für den Endverbraucher. Aber auch bei gewerblichen Bauträgern setzen wir Vorwandsysteme ein."

Hierzu weitere Branchenstimmen:

"Früher mussten wir alle Elemente einzeln bestellen und selbst vorfertigen. Heute bekommen wir den kompletten Schacht pünktlich auf die Baustelle geliefert. Das bedeutet natürlich eine erhebliche Zeitersparnis." (Sanitärbetrieb aus Bremen)

"Für größere Bauvorhaben lassen wir nur noch vorfertigen. Dadurch können wir uns unnötige Vorbereitungszeit schenken. Unterm Strich haben wir einfach mehr Anteile am Markt." (Installateur aus Kolbermoor)

Individualität wird bei Fuller zum Prinzip erhoben.

Mit Kreativität und individueller Kundenberatung zum Erfolg

Firma Fuller, Karlsruhe - Bernd und Marcus Fuller, die beiden Junioren des 132 Jahre alten Karlsruher Installateurbetriebes mit 30 Mitarbeitern (Sanitär), wissen genau, was Sie wollen: die absolute Zufriedenheit des Kunden. Dazu gehört vor allem, so Bernd Fuller, sehr flexibel zu sein und wirklich auch jeden Kundenwunsch zu realisieren. Die Firma Fuller, spezialisiert auf Privatkunden und hochwertige individuelle und kreative Bäder - Neubau oder Renovation - macht es sich nicht leicht. "In intensiven Vorgesprächen", so Fuller, "versuchen wir zu ergründen, was der Kunde eigentlich wünscht. Wir wollen seine Gepflogenheiten verstehen und in Raum- und Badplanungskonzepte umsetzen." So ist das richtige Vorwandsystem der Ausgangspunkt der kreativen Arbeit des Fuller-Teams. Jeder Mensch hat seine eigenen Rituale und wer ausgiebig auf der Toilette seine Zeitschriftenlektüre genießen möchte, dem wird eben ein spezielles Leselicht sowie ein integrierter Zeitschriftenständer vorgeschlagen.

Ein großer Vorteil zeigt sich, so die Firma Petersen, für den Bauherren in der Montagezeit des Systems - und zwar bei der Sanierung von Bädern bis hin zur Fertigstellung. Hier ist sogar die Vorrüstung für Barrierefreie Bäder integriert. So sind Größenordnungen von 35 Bädern in einem Monat zu installieren - wie kürzlich bei einer Montage in Kiel. "Darauf sind wir sehr stolz, denn oft werden Flexibilität und Zuverlässigkeit gar nicht mehr direkt honoriert." Aber auch Großaufträge stellen für Systeme kein Problem dar, wie eines der jüngsten Projekte von 360 Einfamilienhäuser mit je zwei WC-Anlagen zeigt.

"Wir holen uns sehr viel Input und nehmen uns Zeit für den Kunden. Es gibt bei uns keine Standardangebote", so umschreibt Bernd Fuller die Philosophie des Betriebes. Entsprechend flexibel muss auch das Vorwandsystem sein. Was der Interessent, der meist ein Kunde wird, mitnimmt, ist das beruhigende Gefühl, verstanden und professionell beraten worden zu sein. Fuller spricht auch die finanziellen Möglichkeiten offen an, "denn machen wir das eine ohne das andere, führt dies nur zum Frust des Kunden."

Dabei werden Produkte erst einmal bei Familienmitgliedern privat eingebaut und getestet, bevor sie den Kunden angeboten werden. "Wir setzen nur Produkte ein, die wir auch wollen. Denn der Kunde vertraut bei uns einfach auf die gute Qualität, entsprechend müssen wir uns auf den Hersteller verlassen können."

Begonnen mit der Spezialisierung auf Einfamilien- und Doppelhäuser, konnte Petersen sich schnell flächendeckend im Raum Schleswig-Holstein etablieren und gute Kontakte zu Bauträgern und Generalunternehmern aufbauen. Heute erstreckt sich das Gebiet bis nach Hamburg, Niedersachsen und Berlin und die Neuen Bundesländer.

Das System schafft Sicherheit, die Marke Akzeptanz

Firma Petersen, Osterrönfeld - 1972 gegründet, beschäftigt die Firma Petersen heute in Osterrönfeld und Rostock rund 250 Mitarbeiter, davon etwa die Hälfte im Bereich Sanitär. Mit wachsendem Erfolg und steigendem Umsatz. Über den Schallschutz beim Abwasserrohrsystem kam Petersen zu Geberit. "Wir haben seit damals große Unterstützung durch den Außendienst erfahren." Hinzu kam das Trinkwasserrohr-Verbundrohr, dann das Installationssystem und "heute", so Siegfried Buse, "haben wir den gesamten Betrieb umgestellt und verarbeiten alle Produkte bis hin zum Komplettsystem."

Trinkwasser, Abwasser, Heizung und Lüftung - komplett in einem System. Nach kurzer Bauzeit entstehen hier in einem Objekt mit rund 150 Wohneinheiten neue attraktive Bäder von dauerhaftem Wert.

Schall- und Brandschutz nehmen einen immer höheren Stellenwert ein. "Der Gedanke", so Buse, "dass Systeme teurer kommen als die Montage von Einzelelementen, hat sich nicht bewahrheitet. Die Systeme sind sehr funktionell, bieten hohe Qualität und wir und unsere Auftraggeber sind einfach auf der sicheren Seite. So können wir trotz Preiskampf oft durch den Faktor Qualität überzeugen - übrigens auch in den Neuen Bundesländern." "Die Zertifizierung der Vorwand-Anlagen", so Buse weiter, "erleichtert es uns, Aufträge zu platzieren. Auch der Vorverkauf durch den Hersteller erleichtert das Geschäft." Verwendet der Installateur eine renommierte Marke, gewinnt der Auftraggeber damit bereits einen Nachweis über die nachhaltige Qualität und den Mehrwert des Objektes und er weiß einen kompetenten Hersteller im Rücken des Installateurbetriebes. "Da sich langfristig die Qualität auch bei unseren Auftraggebern auszahlt, können wir gut am Markt bestehen", so Buse. Damit einher geht die Sicherheit vor Nachtragsangeboten oder Reklamationen und die Gewährleistung für Termineinhaltung und kurze Bauzeiten, was für den Bauherren immer wichtiger wird. Nicht zuletzt zahlen sich für einen Installateurbetrieb gute Produkte wirtschaftlich aus.

 


B i l d e r :   Geberit GmbH & Co. KG, Pfullendorf


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