IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 14/2003, Seite 36 f


AUSLANDSMESSEN


SHK-Moskau erfolgreich

Seit 1996 veranstaltet die Messe Düsseldorf die SHK Moskau auf dem Messegelände Krasnaja Presnja in Moskau. Ideell wird die Messe von der Association of the European Heating Industry, EHI, dem bedeutendsten russischen Ingenieurverband im Bereich der Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik, ABOK und dem klimatechnischen Verband, APIK, durchgeführt. Mit im Boot sind auch Gosstroi, das russische Bauministerium, das Ministerium für Wissenschaft und Technologie der russischen Föderation sowie die Stadt Moskau.

Die SHK Moskau nimmt die Spitzenstellung der zahlreichen Veranstaltungen in der russischen Föderation ein. Auch 2003 wurde die Veranstaltung, 26. - 29. Mai, sowohl von Ausstellerseite als auch von den Fachbesuchern gut frequentiert. Besonders positiv sahen die Aussteller den Umstand an, dass die SHK Moskau im Vergleich zu ihren Wettbewerbsveranstaltungen den mit Abstand höchsten Fachbesucheranteil aufweist, belegt u.a. durch eine professionelle Fachbesucherregistrierung. Im Jahr 2003 belegten 250 Firmen insgesamt 5.400 m2 Nettofläche in der im vorigen Jahr eröffneten neuen Halle 7.

48 Aussteller kamen aus Deutschland, unter ihnen die Marktführer, aber auch sehr viele kleine und mittelständische Hersteller. Die Schwerpunkte des Warenangebotes waren Heizkessel aller Leistungsbereiche, bodenstehend und wandhängend, Gas- und Ölbrenner - ebenfalls aller Leistungsbereiche - Heizkörper, Heizungspumpen, Abgassysteme, Ausdehnungsgefäße, Fittings, Heizungsarmaturen, Controls und Fachzeitschriften.

Interessant und zugleich bezeichnend für die Marktsituation in der russischen Föderation war die Tatsache, dass entgegen allen Erwartungen nicht Billigpreisprodukte, sondern durchaus hochpreisige Produkte dominierten. Der russische Markt erweist sich offenbar für deutsche Aussteller als hoch anspruchsvoll und somit hervorragend geeignet für diejenigen, die Stand der Technik liefern. Vor dem Hintergrund der nach wie vor niedrigen Realeinkommen der russischen Bevölkerung können deutsche und auch andere anspruchsvolle Hersteller aus Europa Russland zunächst nur als Nischenmarkt sehen. Die Kunden sind oftmals der oberen Schicht zuzuordnende Privatleute, allerdings auch in zunehmendem Maße öffentliche Unternehmen, die auf Effizienz und Sicherheit achten.

Zufriedene Gesichter bei den Ausstellern zur 7. SHK-Moskau. v.l.: Jörg Bodenbänder, Fa. Reflex, George Flick u. Daniel Jung, beide De Dietrich sowie Dr. Ralf Garlichs, ebenfalls Fa. Reflex.

Dass der Markt weiter nach oben weist, sieht man an den überproportionalen Zuwachsraten, wenn auch von einem niedrigen Ausgangsniveau gerechnet.

Die Stimmung der Aussteller auf der Messe war insgesamt positiv. Es wird immer wieder auf die erfreuliche wirtschaftliche Entwicklung der russischen Föderation hingewiesen, die nunmehr seit zwei Jahren ein Wachstum von 6% Bruttosozialprodukt aufweist. Diese insgesamt positive wirtschaftliche Entwicklung bildet einen günstigen Rahmen für eine Expansion der Engagements europäischer Hersteller. Als negativ erweist sich allerdings die Entwicklung des Euro gegenüber dem Rubel. Wurden vor wenigen Monaten noch 30 Rubel für 1 Euro bezahlt, so sind dies heute 37 Rubel. Wie sich diese drastische Abwertung des Rubel auf die Exportchancen der Westeuropäer auswirkt, kann zur Zeit noch nicht abschließend beurteilt werden. Zweifel melden die Gesprächspartner auf der Messe darüber an, die Preise für die Produkte in Rubel erhöhen zu können.

Auf der Moskauer Messe gab es in diesem Jahr einen Informationsstand des Bundeswirtschaftsministeriums und des BDH. Für das Jahr 2004 wurde der Antrag des BDH auf eine erneute Bundesbeteiligung vom Ausstellungsmesseausschuss der Deutschen Wirtschaft genehmigt, sodass für die SHK 2004 auch günstigere Rahmenbedingungen für deutsche Aussteller bestehen.

Diesmal mit großem Messe-Engagement in Moskau: z.B. Weishaupt, Vaillant, Viessmann, Buderus und Wilo.

Als besonders positiv bewertet sich erneut die enge Zusammenarbeit zwischen EHI, Messe Düsseldorf, ABOK und Strobel-Verlag. Gemeinsam wurde erneut ein zweitägiges Symposium "Future Trends of the Building and Energy Technology" veranstaltet, das von über 700 Experten besucht wurde. Mit besonders großem Interesse wurden die Ausführungen der europäischen Referenten zur "Directive on Energy Performance of Buildings" verfolgt, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass in der russischen Föderation ebenfalls die Absicht besteht, über einen integralen Ansatz von Gebäude- und Energietechnik die hohen CO2-Minderungs- und Energieeinsparpotenziale zu erschließen.

Auch der größte ausländische Messeveranstalter in Moskau, die Messe Düsseldorf International, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis der SHK Moskau. Die Projektleiterinnen, Katja Crummenerl und Elke Moebius, wie auch der Geschäftsführer der Messe, Wilhelm Giese, betonten noch einmal die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den Partnern der Messe. Handlungsbedarf besteht aus Sicht aller Beteiligten darin, die Nomenklatur der Messe neu auszurichten und den auf westeuropäischen Messen immer stärker verankerten Systemgedanken der Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik stärker zu berücksichtigen. Darüber hinaus besteht der einhellige Wunsch aller Beteiligten, auch mit Blick auf die sehr anspruchsvolle Kundschaft der SHK-Moskau ein stärkeres Engagement der Sanitärindustrie auf der SHK-Moskau zu erreichen.


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