IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 4/2003, Seite 66 ff.


REPORT


Backfabrik.de: Von der Großbäckerei zum modernen Bürogebäude

Kreative Konzepte statt knuspriger "Schrippen"

In Berlin, wo im Zuge des Mauerfalls gutes Bauland zur chronischen Mangelware geworden ist, haben sich Bauherren und Investoren zunehmend auf die Sanierung von Altbauten spezialisiert. Vor allem historische Gebäude mit optimaler Infrastruktur - wie beispielsweise die Hackeschen Höfe am Spandauer Tor - erfuhren in den vergangenen zehn Jahren eine Wiederbelebung. Ein solches Zentrum, das Leben und Arbeiten in gelungener Atmosphäre verknüpft, ist auch die "Backfabrik.de". Hier sorgt das Fußbodenheizungssystem "Polycomfort" für angenehme Wärme.

Seit Februar 2002 wird am Prenzlauer Berg ein deutliches Zeichen gesetzt: Das Wahrzeichen auf dem vierzig Meter hohen Turm der Backfabrik ist die neun Meter hohe Lichtskulptur des Züricher Architekten Marc Kocher. (Bild: Heidi Scherm, Berlin)

Backfabrik.de

Der Ende des 19. Jahrhunderts entstandene Gebäudekomplex liegt an der Saarbrücker Straße, Ecke Prenzlauer Allee und umfasst sechs historische Bauten, die zu DDR-Zeiten den "VEB Bako" - die größte Bäckerei Ostberlins - beherbergten. Im Februar 2000 erwarb Hargen M. Bartels mit seiner Firmengruppe R.E.M.M. (Real-Estate Merger & Management) das Areal, um rund 24.000 m2 zu attraktiven Büro- und Gewerbeflächen umzugestalten. Ein wesentlicher Bestandteil des Umnutzungs-Konzeptes des Architektenduos Bartels und Tritscher war die Schaffung offener Büros - so genannter Office-Lofts - mit Raumhöhen zwischen vier und sechs Metern, die sich um einen zentralen Innenhof - die "Piazza" - mit Brunnen, Restaurant, Bistro und Boccia-Bahn gruppieren. Die kleinsten Einheiten der Office-Lofts haben eine Größe von rund 270 m2, können jedoch nach Bedarf noch einmal geteilt werden. Für Unternehmen mit mehr Platzbedarf stehen aber auch Gewerbeflächen von mehr als 1280 m2 zur Verfügung.

Fertig verlegt und vollkommen dicht: Zwei Monteure bringen den Zementestrich auf die Polycomfort-Systemplatten auf.

Fußbodenheizung vom Markenanbieter garantiert Qualität

Damit die Büroräume in dem Gebäudekomplex "Backfabrik.de" den gewünschten großzügigen und zugleich flexibel gestaltbaren Charakter erhielten, setzten die Planer auf die klassische Fabrikarchitektur mit Sichtmauerwerk, gefliesten Kappendecken und lasierten Wandfliesen. Aus Gründen der Optik wurde zudem, wenn möglich, auf konventionelle Radiatoren-Heizsysteme verzichtet und stattdessen auf eine moderne Fußbodenheizung gesetzt. Die Wahl fiel auf das Polycomfort-System von Polytherm aus Ochtrup, das aus Trittschall und Wärme dämmenden Systemelementen 33-2 in Kombination mit PE-Xc-Systemrohren (Dimension 14 x 2 mm) besteht.

Zum System zählen weitere Komponenten wie Randdämmstreifen und Bewegungsfugen-Profile, die eine Ausdehnung des Heizestrichs ermöglichen und somit Spannungen und Rissbildungen vermeiden.

Das historische Gebäude der ehemalig größten Bäckerei Ostberlins bietet heute auf 24.000 m2 attraktive Büro- und Gewerbeflächen.

Nach Recherche von Polytherm schätzen Fachhandwerker am Polycomfort-System vor allem die schnelle und saubere Verlegung. Als hilfreich erweise sich die spezielle Schneidehilfe, mit der selbst schwierige Stellen problemlos realisierbar seien. Damit überdies beim Einsatz von Fließestrich alles dicht bleibt und Schallbrücken vermieden werden, sind die Systemplatten mit einer überlappenden Noppung ausgestattet. Auf diese Weise schließen sie an den Übergängen dicht ab. "Das Besondere an der genoppten Oberfläche ist jedoch die Möglichkeit einer höhen- und abstandsfixierten Rohrverlegung, die rechtwinklige und diagonale Rohrabstände erlaubt", so Polytherm. Vorteile, die sich gerade bei der Sanierung von Altbauten bewährt hätten, in denen oftmals schiefe Wände und asymmetrische Ecken ein Problem darstellten.

Sinnvoll für die Arbeit mit dem System sind zudem die speziellen Polycomfort-Verteilerplatten mit reduzierter Noppenstruktur, die die Anordnung der aus dem Verteiler kommenden Rohre erleichtern sowie auch spezielle Türelementstreifen, die als trittschallgedämmte Durchgangs-Überbrückung von Raum zu Raum dienen.

Das umfassende Polycomfort-Systemprogramm besteht aus Trittschall und wärmedämmenden Systemelementen 33-2, flexiblen PE-Xc-Systemrohren (Dimension 14 x 2 mm) sowie zahlreichen Problemlösungen wie Randdämmstreifen oder Bewegungsfugen-Profile.

Rundum-Service für problemlose Montage

Bei den Verantwortlichen der Backfabrik.de fanden die Service-Leistungen von Polytherm Anerkennung. Bereits in der Planungsphase erfuhren die Berliner Ingenieure und Heizungsbauer Unterstützung: Gemeinsam entwickelten sie die auf die spezifischen Probleme des historischen Gebäudes abgestimmten Verlegepläne.

Nach der Montageeinweisung wurde die Fußbodenheizung in rund zehn Monaten installiert. Ausführende Handwerksbetriebe waren die Stroemer GmbH, Sanitär, Heizung und Lüftung (Berlin) und der Foelske GmbH & Co. KG (Berlin). Während des gesamten Montagezeitraums fand die Baubegleitung durch den Polytherm-Außendienst statt. Dies erwies sich als äußerst angebracht. Denn vor allem die spontanen Bauänderungen erforderten eine hohes Maß an Flexibilität und Sachverstand bei den Fachhandwerksbetrieben, weshalb sie die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit den Polytherm-Spezialisten als große Entlastung empfanden.

Mit der Schneidehilfe von Polytherm kann die Systemplatte nahezu verschnittfrei verlegt werden. So werden Reststücke vermieden.

Moderne Heiz- und Lüftungssysteme

Bis zur offiziellen Eröffnung des Gebäudes im Februar 2002 wurden auf einer Fläche von ca. 9500 m2, rund 47.000 Meter PE-Xc-Rohr in einem Verlegeabstand von 22 cm auf den Polycomfort-Noppenplatten verlegt. In Sonderfällen, wo unterschiedliche Aufbauhöhen auftraten, wurde mit bauseitiger Trittschalldämmung und 10 mm hinterschäumten Polycomfort-Systemplatten gearbeitet. Auf das derart fertig montierte Heizungssystem kam abschließend eine 55 mm starke Schicht Zementestrich, auf der - je nach Wunsch der Mieter - Teppich, Parkett, Linoleum oder Fliesen verlegt wurden.

Die Verteilung des Heizwassers mit einer maximalen Vorlauftemperatur von 45°C erfolgt im gesamten Gebäudekomplex geschossweise über Heizkreisverteiler mit Differenzdruckregler. Die Büroräume sind jeweils mit einer Einzelraumregelung ausgestattet. Zur Klimatisierung der Lofts steht zusätzlich eine moderne Lüftungsanlage zur Verfügung.

Ein praxisnahes System zeigt seine Stärken: Die hinterschäumten Noppen der Polycomfort-Systemplatte sind gut begehbar und bieten zuverlässigen Halt für die Heizrohre.

Resümee

Mehr als 80 Firmen waren am Aus- und Umbau der Backfabrik beteiligt, sodass an manchen Tagen mehr als 240 Handwerker vor Ort arbeiteten. Die sach- und fachgerechte Planung, die technische und zeitliche Abstimmung der verschiedenen Gewerke sowie die strikte Einhaltung vorgegebener Montagetermine trugen maßgeblich zum Gelingen der Sanierungsmaßnahme bei. Vor diesem Hintergrund zogen bereits im Juni 2001 - also lange vor der offiziellen Fertigstellung im Februar 2002 - die ersten Mieter in die alte Backfabrik ein. Sie und alle, die bis heute folgten, schätzen die einzigartige Atmosphäre aus Tradition und Innovation, aus Leben und Arbeit.

Spezielle Randdämmstreifen ermöglichen eine thermische Ausdehnung des Heizestrichs und vermeiden dadurch das Auftreten von Spannungen und Rissen in der Lastverteilschicht.


B i l d e r :   Polytherm GmbH, Ochtrup


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