IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 1/2/2003, Seite 25 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


 Hessen


Delegiertentag in Gießen

Der Schwerpunkt der Delegiertentagung des Fachverbandes SHK Hessen am 19. Oktober 2002 im Konferenzraum des Verbandsgebäudes in Gießen waren die Wahlen des Vorstandes und der Landesfachgruppen. Der langjährige Landesinnungsmeister Werner Scharf übergab die Führung des Innungsverbandes an Rainer Hagemann, der einstimmig von den 49 Delegierten gewählt wurde.

Sein Blick ist nach vorne gerichtet: Gut aufgestellt sieht Rainer Hagemann beste Chancen für die Zukunft des hessischen SHK-Handwerks. Gerade in der derzeit schwierigen Marktlage könne sich das Handwerk durch Kundennähe und innovative Produkte im Markt behaupten.

Zur Eröffnung der Veranstaltung zog Werner Scharf Bilanz seiner über 20-jährigen ehrenamtlichen Tätigkeit für den Verband. Als Landesinnungsmeister legte er den Rechenschaftsbericht für das Jahr 2001 ab. Er bedauere, in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit den Staffelstab weiterzugeben, aber leider hätten auch die zurückliegenden Bundestagswahlen keine Impulse für das mittelständische Handwerk gebracht. Für verfehlt hielt er das Ansinnen, dass die Handwerksordnung möglicherweise auf den Prüfstand komme. Der Meistertitel sei ein wichtiges Merkmal zur erfolgreichen Marktbearbeitung. Dass man in einer solch problematischen Lage zusammenstehen müsse, verstehe sich von selbst, daher bedauere er auch, dass es nicht gelungen sei, die Innung Offenbach wieder zum Beitritt in den Verband zu motivieren.

Herzlich verabschiedete Rainer Hagemann Werner Scharf aus seinem Ehrenamt und gratulierte gleichzeitig zum "Ehrenlandesinnungsmeister".

Dr. Eugen Daum, Geschäfts­führer des Verbandes, erstattete den Geschäftsbericht des vergan­genen Jahres. Er zeigte sich hoch ­erfreut, dass es durch die Mitglie­derwerbung gelungen sei, den Mitgliederschwund zu brem­sen: "Wir haben sogar steigende Mitgliederzahlen!"

Dr. Eugen Daum erläuterte während seines Geschäftsberichts die Strategie des Verbandes Gebäude- und Energietechnik. Die Betriebe sollten die sich bietenden Segmente mit in den Ausübungsbereich der Betriebe aufnehmen.

Aktuell seien es wieder über 2100 Mitgliedsbetriebe. Durch die Werbeinitiative sei es gelungen, den Betrieben den Zusatznutzen einer Innungsmitgliedschaft zu vermitteln. Die schwierige Situation des Handwerks verdeutliche zudem, dass man zusammenstehen müsse. ­"Einigkeit macht stark!"

Sehr positiv zeigten sich nach Aussagen von Dr. Daum die Markt­initiativen "Gas ganz sicher" und die Kampagne "Move 2000". In beiden Marketingoffensiven sei das hessische SHK-Handwerk überaus gut vertreten. So seien allein bei "Move 2000" über 1150 hessische Fachbetriebe gelistet, bei "Gas ganz sicher" seien es immerhin 300.

Im Mittelpunkt seiner weiteren Ausführungen standen die Gespräche mit Instituten und Politik, Großhandel und Industrie sowie die Aktivitäten mit der Mineralölseite.

Kritisch setzte sich Hans Scherr, neues Vorstandsmitglied, mit den Rahmenbedingungen des Marktes auseinander. So seien z.B. "Konsequenzen des Einbaus nicht DIN/DVGW geprüfter Armaturen" zu berücksichtigen. Großhändler seien, nach neuer Rechtslage, bei Lieferung die Gewährleistungspartner.

Kernthemen, die für das kommende Jahr im Fokus des Verbandes stünden, seien die Fachunternehmerbescheinigung, die betriebliche Altersversorgung, Ausbildungs- und Meisterprüfungsverordnung sowie Aktivitäten im Internet. Die Auslastung des Schulungszentrums sei zufriedenstellend mit rund 700 Seminarteilnehmern. Zusätzlich seien immerhin 90 Meisterschüler auf den "Großen Befähigungsnachweis" vorbereitet worden.

Die Verbandsspitze: v.l. Hans Scherr, LIM Rainer Hagemann, Volker Hehner, Ehrenlandesinnungsmeister Werner Scharf und Geschäftsführer Dr. Eugen Daum.

Große Sorgen bereiteten zurzeit die Entwicklungen der Ausbildungsverhältnisse, die seit 1994 rückläufig seien. Stelle man dagegen die Trends in der Bevölkerungsstruktur, Stichwort Überalterung, so werde es unausweichlich zu einem Fachkräftemangel kommen. Hier gelte es rechtzeitig gegenzusteuern. Fortbildung werde im kommenden Jahr ein wichtiges Thema für die Innungsbetriebe sein, um sich im Markt weiter fachlich differenzieren zu können. Der Fachverband stelle das kommende Jahr unter das Motto "2003 - Jahr des Trinkwassers".

Großes Interesse bei den 49 Delegierten, die für die nächsten drei Jahre die personelle und finanzielle Struktur des Verbandes durch ihr Votum bestimmten.

Im Anschluss an die Ausführungen des Geschäftsführers erstatteten die Fachgruppenleiter und Ausschussvorsitzenden Peter Michalak, Michael Schmidt, Heinrich Peter, Walter Scriba und Hans Scherr ihre Berichte.

Den Höhepunkt und Abschluss der Tagung bildeten die Neuwahlen von Vorstand, Fachgruppen und Ausschüssen. Nachfolgend finden sie die Ergebnisse der Wahlen, bei denen Rainer Hagemann, 58-jähriger Obermeister der Innung Kassel, einstimmig zum Landesinnungsmeister gewählt wurde. Als Botschaft an seine Kollegen sagte er: "Wir sind fit für die Zukunft, aber Fitness bedeutet ständiges Training!" Und das sollten sicherlich nicht nur hessische SHK-Betriebe beherzigen.

Wahlergebnisse

Gesamt-
vorstand

Lohn-
kommission

Ausschuss Betriebs-
wirtschaft

Ausschuss Berufsbildung

Fachgruppe Sanitär und Heizung

Fachgruppe Klempnerei

Rainer Hagemann
Landesinnungs-
meister

Dieter Groß
Vorsitzender

Walter Scriba
Vorsitzender

Heinrich Peter
Vorsitzender

Peter Michalak
Landesfach-
gruppenleiter

Torsten Rothe
Landesfach-
gruppenleiter

Volker Hehner
stellv. LIM

Karl-Heinz Biermeier

Ralf Jeschke

Dieter Alsheimer

Jürgen Becker

Jörg Stehler

Hans Scherr
stellv. LIM

Friedhelm Rech

Bernhard Cassel

René Collas

Volker Schrörs

Thomas Fritz

Erwin Kohlbacher

Konrad Schweinsberger

H. J. Eichenauer

Thomas Dresch

Wilfried Pötter

Stefan Scharf

Ulrich Wedel

Dr. Andreas Hahn

Peter Emmerich

Stefan Lauth

Jürgen Weste

 

Horst Jung

Herbert Wittner

Karl Peter Ziegler

Bernd Weyel

Hans-Ulrich Boehme

 

Gerd Euler

Jürgen Jakob

 

Uwe Loth

Bernd Selzer

 

Wolfgang Lotz

Hans Dieter Ruppert

       

Thomas Dresch

         

Siegbert Simon

         

Friedrich W. Schäfer

         

Dieter Groß

 

Fachgruppe Ofen- und Luftheizungs-
bau

 

Fachgruppe Behälter und ­Apparatebau

 

Kurt Kranhold

 

Martin Tischler
Landesfach-
gruppenleiter

 

Kurt Kranhold
Landesfach-
gruppenleiter

 

Peter Michalak

 

Walter Grothe

     

Heinrich Peter

 

Hans Helfert

     

Torsten Rothe

         

Walter Scriba

         

Martin Tischler

         


Werner Scharf verabschiedet

Ehrenlandesinnungsmeister

Der ehemalige Landesinnungsmeister Werner Scharf wurde am 22. November 2002 in Bad Nauheim, Hotel Dolce am Kurpark, in einer Feierstunde des Fachverbandes verabschiedet. In seiner Laudatio würdigte Landesinnungsmeister Rainer Hagemann die Verdienste von Werner Scharf. Zahlreiche Wegbegleiter seiner annähernd 22-jährigen ehrenamtlichen Verbandstätigkeit waren der Einladung gerne gefolgt. Dr. Eugen Daum, Geschäftsführer des Fachverbandes, dankte auch im Namen des SHK-Verbandsteams für seinen Einsatz in der Verbandsorganisation.

Werner Scharf hatte die Verbandsspitze im Oktober 1996 übernommen. In Zusammenarbeit mit Vorstand und Geschäftsführung gestaltete er die weitere positive Entwicklung des Fachverbandes. Scharf konnte auf der Delegiertenversammlung im Oktober letzten Jahres, eine stabil aufgestellte und kompetente Verbandsmannschaft, mit einem soliden Fundament, an seinen Nachfolger Hagemann weitergeben. Wermutstropfen der Staffelübergabe ist allerdings, die derzeitig als "hundsmiserabel" zu bezeichnende Konjunkturlage, die für neue Herausforderungen in der Verbandsspitze sorgen wird.

Ehrenlandesinnungsmeister ­Werner Scharf während der Verabschiedung durch den Fachverband Hessen. Im Bild: v. l. Rainer Hagemann, Landesinnungsmeister und Dr. Eugen Daum, Geschäftsführer des Fachverbandes.

Rainer Hagemann würdigte Werner Scharfs ehrenamtliches Engagement: "Werner Scharf hat Verbandsgeschichte geschrieben! Die Anwesenheit und die Reden der Ehrengäste - u.a. ZVSHK-Präsident Bruno Schliefke und der Präsident der Arbeitgeberverbände des hessischen Handwerks sowie Landesinnungsmeister des Landesinnungsverbandes der Schornsteinfeger Hans Werner Schech - ist Beweis für seine große Anerkennung. Allein der Kraft und der Stärke der Persönlichkeit von Werner Scharf ist es zu verdanken, dass unser Verband viele Projekte von enormer verbandspolitischer Tragweite verwirklichen konnte. Entscheidend war der Mut von Werner Scharf, kalkulierbare Risiken für unseren Verband und zum Wohle der Mitgliedsbetriebe einzugehen."

Dr. Daum hob die aus seiner Sicht prägnanten Eigenschaften hervor, die den Ehrenlandes­innungsmeister Werner Scharf kennzeichnen: "Management, Lo­yalität und Freundschaft".

"Für die Zukunftsfähigkeit der Wirtschaft und somit auch unserer SHK-Handwerke, kommt es entscheidend auf die Einstellung zum Wandel an. Mit Ihnen sehr geehrter Landesinnungsmeister Hagemann, dem neu gewählten Vorstand des Fachverbandes und dem Engagement der Innungsverantwortlichen sowie der Kompetenz der Hauptamtlichen der Geschäftsstelle, ist der Fachverband Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Hessen gerüstet, die Zukunft mitzugestalten", schloss Dr. Daum seine Rede.


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