IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 22/2002, Seite 88 f


REPORT


Zehn Jahre Branchenlösung SHK

Industrie, Großhandel und Handwerk betonen besondere Bedeutung des Systems

Bis heute haben sich gut 500 Produzenten beziehungsweise Inverkehrbringer der SHK-Branche durch den Abschluss von Entsorgungsverträgen dem Interseroh-Entsorgungsmodell angeschlossen.

Die Interseroh-Branchenlösung SHK bietet auch im zehnten Jahr ihres Bestehens ein funktionsfähiges Entsorgungsmodell für die Branche - zu diesem Schluss kamen Vertreter der Branchenverbände aus Großhandel, Handwerk und Industrie anlässlich einer Gesprächsrunde beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima in Sankt Augustin bei Bonn. Die Teilnehmer sprachen sich einmütig für die Fortführung des Modells aus und empfahlen ihren Mitgliedsbetrieben, die Vorteile des Systems auch in Zukunft zu nutzen.

Rückblende: Vor gut zehn Jahren fiel der Startschuss. Mit dem Vertragsabschluss zum 1. April 1992 wurde mit der Branchenlösung SHK das erste geschlossene Entsorgungssystem innerhalb eines Wirtschaftskreises aus der Taufe gehoben. Durch die neue Verpackungsverordnung sahen sich Hersteller und Vertreiber mit neuen Herausforderungen konfrontiert: Ab sofort waren sie verpflichtet, Verkaufs- und Transportverpackungen nach Gebrauch zurückzunehmen und einer Verwertung zuzuführen. Industrie, Großhandel und Handwerk der SHK-Branche reagierten und starteten in Zusammenarbeit mit dem Kölner Unternehmen Interseroh ein System zur Rücknahme und Verwertung von Transportverpackungen. Andreas Lücke, Geschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie: "Alle Beteiligten teilen ihre Aufgaben partnerschaftlich: Die Inverkehrbringer aus Industrie und Großhandel übernehmen die finanzielle Verpflichtung, indem sie ihre jährliche Verpackungsmenge bei Interseroh anmelden und auf dieser Basis abrechnen." Großhandel und Handwerk kümmern sich um die Bereitstellung des Materials an den Anfallstellen.

In den zehn Jahren seit dem Start des Systems ist es Interseroh gelungen, gut 30.000 Anfallstellen in das Entsorgungskonzept einzubinden. Um die Entsorgung der Verpackungen sicherzustellen, wurden die in der Branche vorherrschenden Kleinstanfallstellen besonders berücksichtigt.

Bis heute haben sich dem System gut 500 Produzenten beziehungsweise Inverkehrbringer der SHK-Branche durch den Abschluss von Entsorgungsverträgen angeschlossen. Interseroh garantiert im Gegenzug die bundesweite Erfassung und Verwertung der Verpackungen vor Ort bei Großhandel und Handwerk.

In den zehn Jahren seit dem Start des Systems ist es Interseroh gelungen, gut 30.000 Anfallstellen in das Entsorgungskonzept einzubinden. "Um die Entsorgung der Verpackungen sicherzustellen, wurden die in der Branche vorherrschenden Kleinstanfallstellen (kleine Handwerksbetriebe; Anm. d. Red.) besonders berücksichtigt" erklärt Michael von Bock und Polach, Hauptgeschäftsführer im Zentralverband Sanitär Heizung Klima. "Für den Handwerker ist die Branchenlösung die einzig praktikable Lösung. Diese Regelung, die auch Kleinstmengen unter fünf Kubikmetern erfasst, ist ein Garant für das Funktionieren des Entsorgungssystems."

Auch der Großhandel steht zu dem bestehenden Modell. Dr. Uwe Schwarting, Geschäftsführer des Deutschen Großhandelsverbands Haustechnik: "Die Branchenlösung SHK funktioniert nun seit zehn Jahren problemlos und bietet unseren Mitgliedern viele Vorteile. Die gesetzliche Verpflichtung wird erfüllt; alle Verpackungen werden umweltgerecht wieder in den Kreislauf eingebracht beziehungsweise verwertet. Und je mehr Mitglieder sich anschließen, umso kostengünstiger ist das System für alle."

"Insbesondere der letzte Punkt ist von besonderer Bedeutung" stellt Interseroh-Geschäftsführer Markus Müller-Drexel heraus: "Das System ist eine Solidargemeinschaft: Je mehr Mitglieder sich anschließen, desto besser funktioniert es. Die aktuelle Entwicklung zeigt jedoch, dass zunehmend mehr Verpackungsmaterial erfasst wird, als angemeldet wurde. Diese Übererfassung lässt sich nur vermeiden, wenn weitestgehend alle Inverkehrbringer von Verpackungen, nämlich Industrieunternehmen, aber auch Großhändler, die eigene Handelsmarken anbieten oder Eigenimporte vertreiben, der Branchenlösung beitreten. Andernfalls können wir die kostenlose Entsorgung der Anfallstellen bei Großhandel und Handwerk nicht aufrecht erhalten."

Gemeinsames Fazit aller Teilnehmer: Die SHK-Branchenlösung hat sich bewährt und findet auch weiterhin die uneingeschränkte Unterstützung der Verbände aus Industrie, Großhandel und Handwerk. Allerdings muss jeder seinen Beitrag leisten, damit das Modell auch in Zukunft so gut funktioniert wie bisher. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Entsorgung der bei SHK-Großhändlern und Handwerksbetrieben anfallenden Verpackungen zu 100 Prozent kostenlos bleibt.

 


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