IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 22/2002, Seite 64 f.


BARRIEREFREIES BAD


Sonderschau "Barrierefreies Bad"

Seniorengerechte Sanitärausstattung als wichtige Chance für das Handwerk 

Immer mehr Menschen möchten auch das fortgeschrittene Alter in der gewohnten Umgebung verbringen. Bei einer Behinderung ist dies jedoch oft mit mehr oder weniger aufwendigen Umbauten der eigenen vier Wände verbunden. Dem Badezimmer kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Deshalb greift die "shk 2002 Hamburg", 13. Nordeuropäische Fachmesse Sanitär – Heizung – Klempner – Klima, vom 20. bis 23. November auf dem Hamburger Messegelände mit der Sonderschau "Barrierefreies Bad" dieses brandaktuelle Thema auf. Neben der Präsentation von Neuentwicklungen in diesem Bereich gibt es vor allem für Handwerker Informationen darüber, wie sie qualifiziert in diesen lukrativen Markt einsteigen können. Angesprochen werden darüber hinaus auch Vertreter aus der Wohnungswirtschaft, Eigenheimbesitzer und Vermieter sowie Mitarbeiter von Sozial- und Pflegediensten. Speziell am Sonnabend, 23. November, können sich auf der Fachmesse auch Betroffene über die heutigen technischen Möglichkeiten für ein barrierefreies Bad sowie deren Finanzierungsmöglichkeiten informieren. Viele Handwerker wollen die Sonderschau nutzen, um "am Objekt" gemeinsam mit Kunden über entsprechende Umbaumöglichkeiten zu sprechen.

Tristesse und Langeweile vermeiden die Accessoires und funktionsgerechten Ausstattungsprodukte.

"Die Badbenutzung ist für den Menschen lebenswichtig und muss deshalb bestens organisiert sein", sagt Karin Dieckmann vom 1987 gegründeten gemeinnützigen Verein "Barrierefrei Leben", der in Hamburg eine Dauerausstellung mit Ausstattungen und Hilfsmitteln für das barrierefreie Wohnen unterhält. Das Angebot an Badutensilien, die den in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkten Menschen das Leben leichter machen sollen, ist überaus vielfältig. Die Sonderschau zeigt Beispiele, angefangen von einfachen Wandgriffen und rutschhemmenden Bodenbelägen über Badewannen-Sitzlifter und erhöhte WC-Sitze bis hin zu schwenkbaren Spiegeln, seniorengerechten Armaturen und bequemen Schiebetüren. "Manchmal helfen schon einfache Dinge wie Griffe. Nur müssen sie an der richtigen Stelle angebracht sein", erklärt die Hamburger Expertin.

Schulung ist deshalb für den Handwerker ganz wichtig, meint Marcus Sauer, Projektleiter Sanitär bei der Deutschen Gesellschaft für Gerontotechnik, Iserlohn. Denn auch beim barrierefreien Bauen ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Die vor zehn Jahren gegründete Institution gehört zu den Vorreitern der Idee vom altersgerechten Wohnen in Deutschland. Sie veranstaltet zusammen mit dem Zentralverband des Sanitär-Handwerks Schulungen, prüft Produkte und unterhält eine große Ausstellung: "Dieser Bereich boomt und ist für den Sanitärhandwerker ein attraktiver Markt. Wer jetzt aufspringt, hat noch beste Aussichten", erklärt Sauer und fährt fort: "Auf der ,shk 2002‘ zeigen wir zusammen mit den anderen Beteiligten der Sonderschau viele geeignete Produkte in einem idealen Bad für ältere Menschen. Vor allem aber sind Experten vor Ort, die über alle Aspekte des barrierefreien Wohnens informieren können; beispielsweise Techniker, Vertreter von Herstellern, Fachleute der Wohnberatung, der Fort- und Weiterbildung sowie Experten, die sich mit Finanzierungsfragen und Förderungsmöglichkeiten beschäftigen."

Barrierefreiheit ist zunehmend ein Thema für die SHK-Handwerker. Neuentwicklungen werden das Produktspektrum in diesem Bereich deutlich ergänzen.

"Einheitsbäder sind out. Heutzutage sollten Bäder zielgruppenorientiert ausgestattet sein. So gibt es auf der einen Seite Wellnessbäder, andererseits fordern auch Senioren zu Recht Badausstattungen nach ihren Bedürfnissen", erklärt René Paulsen, Projektleiter der Marktgemeinschaft Comigro, zu der auch vier an der Sonderschau beteiligte norddeutsche Sanitärgroßhändler gehören. "Was bei uns noch ein ganz junger Trend ist, hat in Skandinavien eine lange Tradition. Dort werden Wohnungen schon lange auf das Älterwerden ihrer Bewohner vorbereitet", weiß Paulsen. Und sein Kollege Mark Selbrede, Gebietsverkaufsleiter des Herstellers Normbau, meint: "Diese Sonderschau ist ein echter Magnet. Das Thema wird so präsentiert, dass sich sowohl Handwerker wie auch deren Kunden angesprochen fühlen." Initiiert wurde das Thema von den vier norddeutschen Fachverbänden, die auf der Sonderschau natürlich auch mit einem Informationsstand vertreten sind.

Insgesamt zeigen auf der "shk 2002", 13. Nordeuropäische Fachmesse, vom 20. bis 23. November auf dem Hamburger Messegelände 500 Aussteller aus rund 20 Nationen ihre Neuheiten und Weiterentwicklungen. Die Angebotsschwerpunkte sind Sanitärtechnik, Heizungstechnik, Lüftungs- und Klima- und Klempnertechnik, Gebäudeleittechnik, Mess- und Regeltechnik, Armaturen, Werkstattausrüstungen und Werkzeuge, Wasseraufbereitung und Wasserbehandlung, Schwimmbad- und Sauna-Ausstattungen, Datenverarbeitung, Berufskleidung und Fachliteratur. Ideelle Träger der "shk Hamburg" sind die vier Fachverbände für Sanitär, Heizung, Klempner- und Klimatechnik von Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.


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