IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 22/2002, Seite 16 ff.
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kurz und bündig
Heizungstechnik
Durch Frostbrief absichern
Der Frostbrief steht für Innungsmitglieder zum Download im SHK-Portal www.wasserwaermeluft.de bereit. |
Mit Beginn der kalten Jahreszeit können sich vielfältige Situationen ergeben, die das Versenden eines Frostbriefes an den Bauherrn rechtfertigen. Beispielsweise wird vom Kunden der Wunsch geäußert, dass die in einem Neubau teilweise installierte Heizungsanlage möglichst vorzeitig in Betrieb genommen werden soll - zum Schutz vor dem zu erwartenden Frostwetter.
So wünschenswert die nötige Wärme auch sein mag, so wichtig ist die rechtliche Absicherung für den Fachbetrieb. Lässt sich noch keine Gesamtabnahme der Heizungsanlage realisieren, so sollte vor Inbetriebnahme durch eine ordnungsgemäße Teilabnahme der so genannte Gefahrenübergang auf den Bauherrn vollzogen werden. Will sagen: Wird beispielsweise eine Komponente der bereits abgenommenen Heizungsanlage nach diesem Zeitpunkt beschädigt, liegt dies nicht mehr im Verantwortungsbereich des SHK-Betriebes.
Im nebenstehenden Entwurf eines entsprechenden Frostbriefes sind die wichtigsten Punkte aufgeführt. Um es organisierten Innungsbetrieben möglichst einfach zu machen, hält der ZVSHK das Schreiben im internen Bereich des SHK-Portals www.wasserwaermeluft.de als Word-Datei zum Download bereit.
Initiative Aus- und Weiterbildung 2010 startet
Zeitgemäße Qualifizierung
Der rasanten Entwicklung in der Haustechnik entsprechend müssen die beruflichen Grundlagen im SHK-Bereich neu geordnet und aktualisiert werden. ZVSHK und Berufsförderungswerk informierten am 17. Oktober 2002 über die Aktivitäten in Sachen Meisterprüfung, Lehrlingsausbildung sowie modular aufgebaute Weiterbildungsangebote.
Auf dem ersten gemeinsamen Bildungskongress des ZVSHK und des Berufsförderungswerks des SHK-Handwerks (BFW) wurde in Bad Godesberg etwa 80 Vertretern aus dem Bildungssektor und der Industrie das Konzept für eine zukunftsorientierte Aus- und Weiterbildung im SHK-Handwerk vorgestellt. Die "Initiative Aus- und Weiterbildung 2010" sei ein notwendiger Schritt, um den umfassenden Veränderungen der Branche Rechnung zu tragen, machte ZVSHK-Präsident Bruno Schliefke deutlich.
Die Referenten des Bildungskongresses zeigten auf, dass die Mitgliedsbetriebe der SHK-Organisation mit einem qualifizierten Weiterbildungsangebot rechnen können. |
Diese Veränderungen betreffen zum einen den Einsatz neuer Technologien in der Gebäudesystemtechnik, zum anderen die personelle Situation der Betriebe. Demographisch bedingte Rückgänge der Lehrlingszahlen und die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens führen laut Schliefke zu einem wachsenden Bedarf an berufsspezifischer Qualifizierung. Den anwesenden Vertretern aus Industrie und Ausbildungszentren reichte er symbolisch die Hand mit den Worten: "Wir wollen mit dieser Veranstaltung Akzente setzen, die hinführen zu einer neuen Qualität von Kooperation und Partnerschaft."
Wie stark Industrie und Fachhandwerk im Bildungsbereich miteinander verbunden sind, unterstrich ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Michael von Bock und Polach: "Qualifizierung ist eine notwendige Voraussetzung für einen funktionierenden Markt. Ohne das Know-how der Fachbetriebe können neue Produkte der Industrie nicht abgesetzt werden. Aus- und Weiterbildung ist aus diesem Grund logischerweise eine gemeinsame Aufgabe für das Handwerk und die Industrie. Diese Aufgabe stellt für beide Partner eine permanent zu bewältigende Herausforderung dar."
Was im Bildungsbereich in den letzten Jahren unternommen wurde, ließ man in verschiedenen Vorträgen Revue passieren. Natürlich nahm dabei die neue Meisterprüfungsordnung für den Installateur und Heizungsbauer einen hohen Stellenwert ein. Anfang 2003 wird sie in Kraft treten (Näheres siehe IKZ 20, S. 16/17).
In den nächsten Monaten arbeitet man an der neuen Lehrlingsausbildung. Die Ausbildungsexperten aus ZVSHK, IG Metall und BiBB (Bundesinstitut für berufliche Bildung) wollen sich rechtzeitig vor dem Ausbildungsbeginn 2003 auf ein tragfähiges Konzept einigen. Friedrich Höttecke, Bildungsbeauftragter des ZVSHK, skizzierte dazu erste Details. Demnach wird die modular aufgebaute Lehrlingsausbildung neue Wege gehen. Beispielsweise soll die Berufsschule durch geänderte Strukturen die Funktion eines "Planungsbüros" übernehmen. Nicht mehr das Pauken von Fachkunde oder Mathematik soll im Vordergrund stehen, vielmehr will man in den Bereichen Wasser, Wärme, Luft handlungsorientiert typische Problemstellungen des SHK-Alltags darstellen und dazu von Fall zu Fall die erforderliche Fachkunde bzw. Theorie erarbeiten.
Im Bereich Weiterbildung hat sich in den letzten Jahren der Betriebswirt des Handwerks - Fachrichtung SHK - sowie der SHK-Kundendiensttechniker etablieren können. Dass der Markt darüber hinaus nach zahlreichen anderen Qualifikationen verlangt, muss nicht betont werden. Friedrich-Wilhelm Göbel, Referent für Berufsbildung im ZVSHK, gab einen Überblick zu den bundeseinheitlichen Weiterbildungsmaßnahmen, die sehr gut nachgefragt werden:
- Barrierefreies Wohnen
- Komplett-Bad
- Elektroinstallation nach § 7a HwO
- Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten
- Ganzheitliches Marketing
- Gebäudeenergieberater im Handwerk
- SHK-Fachkraft Energiecontracting
- SHK-Fachkraft Regenwassernutzung
- SHK-Fachkraft Solarthermie.
Zudem bietet das Berufsförderungswerk noch Seminare zu Deckungsbeitragsrechnung oder Kostenstellenrechnung und schult Betriebsmanager im SHK-Handwerk.
Friedrich-Wilhelm Göbel, Referent für Berufsbildung im ZVSHK (rechts) erläuterte die Bandbreite der Weiterbildungsangebote für die nächsten Jahre. |
Neue Weiterbildungsangebote
Um eine möglichst hohe Akzeptanz bei den SHK-Unternehmen zu finden, will man das Dienstleistungsangebot im kommenden Jahr weiter differenzieren. Gedacht ist zunächst daran, das umfangreiche Fachwissen des 240-Stunden-Kurses "SHK-Kundendiensttechniker" sowohl als zusammenhängenden Kurs anzubieten (z.B. in der Bundesfachschule in Karlsruhe) als auch den Lehrstoff in überschaubare einzelne Module zu splitten.
Die kontinuierliche Verbesserung des eigenen Leistungsangebotes sei selbstverständlich, so der ZVSHK-Hauptgeschäftsführer, da der Markt ja auch in ständigem Wandel begriffen sei. Die Wandlung des Berufbildes vom "Klempner" zum Gebäude- und Energietechniker führe zu einer Situation, in der zukünftig Industrie und Handwerk nur gemeinsam den Markt erfolgreich bearbeiten könnten. Dies müsse sich auch im beidseitigen Fortbildungs-Engagement von Industrie und Handwerk niederschlagen, appellierte er an die Anwesenden.
Schlussbemerkung
Zweck der Veranstaltung war es, das Engagement des ZVSHK sowie des Berufsförderungswerks in der gestarteten "Initiative Aus- und Weiterbildung 2010" bekannt zu machen. Eine breite Fachöffentlichkeit aus Industrie und Bildungsträgern sollte dahingehend sensibilisiert werden, dass man am besten die Dinge gemeinsam anpackt, um die Qualifizierung des SHK-Handwerks in den nächsten Jahren systematisch voranzutreiben. Man sei gespannt auf entsprechende konkrete Reaktionen in den nächsten Wochen, unterstrich der ZVSHK-Hauptgeschäftsführer seine Gesprächsbereitschaft.
Zum Jubiläum zeigten Unternehmer hohe Beteiligung
25. Deutscher Kupferschmiedetag
Anfang Oktober informierten sich Behälter- und Apparatebauer auf dem alle zwei Jahre stattfindenden Branchentreff über aktuelle Themen. Diesmal standen die europäische Druckgeräterichtlinie und die Oberflächenbehandlung von rostfreiem Stahl im Vordergrund.
Mit vergleichsweise hoher Beteiligung waren die organisierten Mitgliedsbetriebe am 4./5. Oktober 2002 in Friedrichshafen präsent: Von 110 Fachbetrieben im Bereich Behälter- und Apparatebau, die der Verbandsorganisation angehören, nahmen 90 Personen an der Jubiläumsveranstaltung teil. Das Fachprogramm, bei dem etwa 60 Teilnehmer vertreten waren, konzentrierte sich unter anderem auf das Wichtigste zur Europäischen Druckgeräterichtlinie und arbeitete in einem Workshop heraus, was bei der Konformitätsbewertung, bei der Gefahrenanalyse oder bei der Materialauswahl für Druckgeräte zu beachten ist.
Zwei weitere Workshops beschäftigten sich mit Edelstahl, seinen Korrosionsarten und welche Möglichkeiten der Oberflächenbehandlung gewählt werden können. Zum Thema Schleifen trugen vier Arbeitsgruppen zusammen, welche Effekte erzielt, welche Maschinen eingesetzt und welchen Einfluss Schleiftemperaturen haben.
Die Gruppe der Jung-Unternehmer kam ebenfalls auf dem Kupferschmiedetag zusammen. Kontakte unter den Technikern werden nicht selten für den Unternehmeralltag genutzt. |
Eine besondere Art der Flächenbearbeitung stellt das Elektropolieren dar, bei dem eine besondere Beize auf den Edelstahl aufgebracht und dosiert mit Strom beaufschlagt wird. Das Ergebnis des elektrochemischen Vorgangs: Strukturen im Makrobereich bleiben erhalten, ein Abtrag im Mikrobereich sorgt dagegen für eine belastungsfreie Glättung der Edelstahloberfläche und stabilisiert sie gegen korrosive Angriffe.
Welche Anwendungsmöglichkeiten sich dadurch für den Behälter- und Apparatebauer ergeben, wurde ebenfalls in mehreren Arbeitsgruppen zusammengetragen.
Die vor zwei Jahren initiierte Jung-Unternehmerrunde fand auch in Friedrichshafen statt. Einige der jungen Handwerksunternehmer pflegen den Erfahrungsaustausch untereinander auch auf dem "kleinen Dienstweg", um in einigen Bereichen das Rad nicht neu erfinden zu müssen.
Besonderen Erfolg meldete ein Unternehmer mit der neu erstellten ZVSHK-Fachinformation Druckluftversorgungsanlagen: Mit diesen gebündelten Fakten konnte er Überzeugungsarbeit bei einem seiner Kunden leisten, was ihm einen Sanierungsauftrag in Höhe von rund 250.000 Euro bescherte.
Ein nächstes Treffen der Jung-Unternehmer soll im April 2003 stattfinden, bei dem jeder seinen Betrieb mitsamt dem Leistungsangebot vorstellen soll.
Erfreuliches war über den Ausbildungsstand zu vermelden. ZVSHK-Präsident Bruno Schliefke ließ nicht unerwähnt, dass im Herbst 2001 die Zahl der Ausbildungsverhältnisse im Lehrberuf Behälter- und Apparatebauer um 13% gegenüber dem Vorjahr gestiegen sei. Laut Statistik befanden sich Ende 2001 insgesamt 191 Nachwuchskräfte in der Lehre, wobei in den Ländern Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg und NRW am häufigsten, in den neuen Ländern dagegen am wenigsten ausgebildet wird.
In der Zeppelin-Stadt Friedrichshafen am Bodensee trafen sich die Behälter- und Apparatebauer am 4./5. Oktober 2002 zum 25. Deutschen Kupferschmiedetag. |
Über die Fachtechnik hinaus wurde auch ein interessantes Rahmenprogramm geboten. Eng verbunden ist Friedrichshafen mit dem Luftfahrtpionier Graf Zeppelin und seinen technischen Errungenschaften. Deshalb durften Besuche im Zeppelin-Museum sowie in der Luftschiffwerft nicht fehlen. Eine Bodenseefahrt und das gesellige Zusammensein am Abend rundeten den Branchentreff im Jubiläumsjahr ab.
Schlussbemerkung
Die Auftragslage stellt sich für die Behälter- und Apparatebauer nicht generell positiv dar, doch der Trend ist unverkennbar: Große Betriebe, die den Bedarf in der Lebensmittel- und chemischen Industrie decken, sind derzeit gut ausgelastet. Ein Auftragsvorlauf ergibt sich teilweise bis zu etlichen Monaten. Hohe Investitionen in modernste Maschinen und Verfahren sowie eine permanente Weiterbildung scheinen der richtige Weg zu sein, um sich als gut organisierter Handwerksbetrieb für verschiedenste Auftraggeber attraktiv zu machen.
ZVSHK-Termine-Daten-Informationen (Änderungen vorbehalten) | |
Datum | Veranstaltung |
20.-23. November 2002 | Messe SHK, Hamburg |
18./19. Februar 2003 | ATV-DVWK/ZVSHK-Gemeinschaftstagung Gebäude- und Grundstücksentwässerung, Königswinter |
01.-08. März 2003 | Intern. Unternehmensseminar fär das SHK-Handwerk, Fuerteventura |
25.-29. März 2003 | Messe ISH, Frankfurt/Main |
29./30. Januar 2004 | Deutscher Klempnertag, Würzburg |
E-Mail: info@zentralverband-shk.de,
Internet: www.wasserwaermeluft.de
Die Geschäftsstellen des ZVSHK | |
ZVSHK | ZVSHK Geschäftsstelle Potsdam |
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