IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 21/2002, Seite 52


SANITÄRTECHNIK


Zeitgemäße Hausanschlusstechnik

Die Mehrsparteneinführung spart Zeit und Geld

Der Anschluss ans Gas-, Wasser-, Strom- und Telekommunikationsnetz ist bei Bauvorhaben ein nicht unbedeutender Zeit- und Kostenfaktor. Nur selten lassen sich alle Spartenanschlüsse gleichzeitig verlegen. Oft kommt jedes der beteiligten Unternehmen zu einem anderen Zeitpunkt, wird für jede Leitung ein Graben ausgehoben und ein Loch in die Außenwand gebohrt. Eine kostengünstige, rationelle Alternative ist die Mehrsparten-Hauseinführung, die bei immer mehr Gasversorgern zum Einsatz kommt.

Der Mehrsparten-Hausanschluss führt alle Versorgungsleitungen an einer Stelle in das Gebäude. Das Bild zeigt die unterkellerte Variante.

Die Grundidee dieser neuen Lösung: In einem Arbeitsgang werden Mantelrohre für alle Versorgungssparten im selben Graben verlegt und an einer Stelle ins Gebäude geführt. Der Graben kann sofort wieder verfüllt werden. Kabel und Leitungen für Gas, Wasser, Strom und Telekommunikation lassen sich dann unabhängig voneinander in die Leerrohre einziehen.

Die Mehrsparteneinführung vereinfacht den Bauablauf erheblich. Sie lässt sich an einem Tag installieren. Die Rohre sind gas- und wasserdicht getrennt und zusätzlich elektrisch isoliert. Deshalb können die Mindestabstände im Grabenbereich verringert werden. Außerdem kann bei fast allen Bodenklassen das Sandbett entfallen. Das ermöglicht ein schmaleres Grabenprofil. Die Tiefbauarbeiten vereinfachen sich deutlich, im Schnitt müssen nur noch rund halb so viel Erdmassen bewegt werden.

Auch im Blick auf die Planung hat der Mehrspartenanschluss Pluspunkte. Alle Leitungen werden an einer Stelle ins Haus eingeführt. Das ermöglicht platz- und kostensparende Lösungen für die Inneninstallation, vor allem in Kombination mit kompakten Haustechnikzentralen. Ein spezieller Hausanschlussraum im Keller kann so vielfach entfallen. Das ist vor allem bei Konzepten für verdichtetes städtisches Wohnen und nicht unterkellerte Gebäude vorteilhaft.

Inzwischen bieten mehrere Hersteller den Mehrspartenanschluss in verschiedenen zugelassenen Versionen an. Die Gaswirtschaft unterstützt die praktische Erprobung dieser Lösung. Auch für sie ergeben sich daraus Vorteile: Gashausanschlüsse können so mit weniger Aufwand hergestellt und günstiger angeboten werden. Deshalb sind viele Gasversorger daran interessiert, in Kooperation mit den anderen Versorgungssparten das neue Anschlusssystem einzusetzen. Die bisherigen Erfahrungen sind durchweg positiv.

Auch für die notwendige Sicherheit ist gesorgt. Dichtungstechnik, Druck- und Korrosionsbeständigkeit der Mehrfachelemente erfüllen hohe Anforderungen. Beim Gasanschluss besteht in punkto Auszugs- und Verdrehsicherheit das gleiche Sicherheitsniveau wie bei einer Einzeldurchführung.

Internetinformationen:
www.doyma.de
www.schuck-armaturen.de
www.schmieding.de
www.wohlgroth.ch


T e x t und B i l d : Erdgas Information, Leipzig


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