IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 21/2002, Seite 12 f


VERBÄNDE AKTUELL 


Zentralverband


 

kurz und bündig


Grenzwertgeber

Fachinfo ergänzt

Die Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen der SHK-Handwerke e.V. (ÜWG-SHK) hat die Fachinformation Nr. 5 "Grenzwertgeber" um Angaben über weitere Bauformen ergänzt. Der Hintergrund: Wenn es um die Lagerung von Heizöl EL geht, muss jeder Tank mit mehr als 1000 Liter Rauminhalt durch eine Überfüllsicherung (z.B. Grenzwertgeber) gesichert sein, damit rechtzeitig vor Erreichen des zulässigen Füllungsgrades der Füllvorgang unterbrochen werden kann. Erfüllt wird diese Forderung durch den Grenzwertgeber am Tank in Verbindung mit der Abfüllsicherung am Tankwagen. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Schwierigkeiten beim Justieren der Grenzwertgeber, weil oftmals für diverse Bauformen die entsprechenden Bauartzulassungen mit den Einstelltabellen fehlten. Jetzt sind nahezu alle Grenzwertgeber erfasst, sodass der Fachmann vor Ort die Möglichkeit hat, anhand der Darstellungen in den Arbeitsunterlagen die verschiedenen Heizöltanks und ihre Grenzwertgeber zu identifizieren und entsprechend der Tabellen die richtigen Einstellungen vornehmen zu können.

Die Fachinformation Nr. 5 listet nun nahezu alle Heizöltanks und ihre Grenzwertgeber einschließlich der nötigen Einstellwerte auf.

Mitglieder der ÜWG können die Fachinformation Nr. 5 als Loseblattsammlung inklusive Ergänzung zum Preis von 6 Euro erwerben (Nichtmitglieder 11 Euro, auch ist lediglich die Ergänzung bestellbar). Bestellungen an die ÜWG-SHK e.V. Rathausallee 6, 53757 Sankt Augustin.


ÜWG

200. Tankanlagen-Schulung

Helmut Diehl hat mit dem 200. Seminar für Heizölverbraucher-Tankanlagen etwa 8000 Teilnehmer geschult.

Die Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen der SHK-Handwerke e.V. vermittelt nötige Spezialkenntnisse über Heizölverbraucher-Tankanlagen nach Wasserhaushaltsgesetz § 19 l in einem Tagesseminar. Helmut Diehl, vereidigter Sachverständiger für die SHK-Handwerke seit 1969, begleitet diese Weiterbildungsmaßnahme, seit dem sie am 1.4.1988 in Frankfurt zum ersten Mal stattgefunden hat. Mit der 200. Schulung Ende Oktober haben knapp 8000 Fachhandwerker diese Qualifikation in der Tasche und können sich gegenüber dem Gesetzgeber als sachkundig ausweisen, wenn es um die Errichtung und Prüfung von Heizöl-Lagerstätten geht. Nach dem Inkrafttreten des bundesweit gültigen Wasserhaushaltsgesetzes am 1.1.1987 wurde zunächst in Hessen Wert auf einen Sachkundenachweis bei den Fachbetrieben gelegt, sodass die SHK-Handwerksorganisation mit Seminar und Prüfung ein entsprechendes Angebot entwickelte. Ein Jahr später weitete sich der Bedarf für die Maßnahme auf Baden-Württemberg und die Pfalz aus, ab 1990 folgten zahlreiche neue und alte Länder. Nähere Informationen zum Seminar bietet ebenfalls die ÜWG in St. Augustin.


Trinkwasser

Filter richtig positionieren

Wenn der Trinkwasserfilter frühzeitig und fachgerecht positioniert wird, fördert dies die störungsfreie Funktion nachfolgender Komponenten.

Nach DIN 1988-2 Abschnitt 8.1.3 hat der Einbau eines Filters unmittelbar hinter der Wasserzählanlage zu erfolgen. Die genaue Position: Der Filter soll in die Verteilung hinter dem Wasserzähler und dem dann folgenden Absperrventil und Rückflussverhinderer eingebaut werden. Dies hat zu geschehen, bevor die Trinkwasseranlage erstmalig befüllt wird. Wenn Druckminderer installiert werden, ist der Druckminderer nach dem Filter zu installieren, damit regeltechnische Bauteile vor unnötiger Verschmutzung geschützt werden. Außerdem ist der Betreiber in Kenntnis zu setzen, dass Filter regelmäßig inspiziert und gewartet werden müssen (siehe DIN 1988-8 A.10). Bei Filtern, die regelmäßig einer Inspektion und einer Wartung unterzogen werden, kann ein Nachlassen des Wasserdrucks durch Filterverunreinigungen nahezu ausgeschlossen werden.


13. bundesweites Erdgasforum in Köln

Gemeinsam durch einen schwierigen Markt

Am 5. und 6. September 2002 informierten sich über 300 Vertreter aus der Energieversorgung und SHK-Unternehmer über aktuelle Branchen-Themen. Auch diente der Treff dazu, im Umfeld schwieriger Wettbewerbsbedingungen eine bewährte Marktpartnerschaft zu pflegen.

Kölns Festsaal Gürzenich war am 5./6. September 2002 Treffpunkt für die 300 Fachbesucher des alle zwei Jahre stattfindenden bundesweiten Erdgasforums.

 

Am Rande der Veranstaltung bot sich für die SHK-Unternehmer und Vertreter aus der Energieversorgung Gelegenheit zum Meinungsaustausch.

Kölns gute Stube, der Festsaal Gürzenich, sorgte in Größe und Ausstattung für den passenden Rahmen des Erdgasforums, das die Ruhrgas AG und der ZVSHK gemeinsam seit nunmehr 25 Jahren veranstalten. Dr. Michael Pfingsten, Vorstandsmitglied der Ruhrgas, unterstrich in seiner Begrüßung die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Versorger und SHK-Fachhandwerk, mit der man in den letzten Jahrzehnten beachtliche Erfolge erzielt habe. Das mochte ZVSHK-Präsident Bruno Schliefke nicht schmälern, verwies jedoch auch auf kontraproduktive Entwicklungen. "Was uns nicht einigen kann ist der fortwährende Versuch einiger Stadtwerke oder Energieversorger, in einer falsch verstandenen Kundenbindungsstrategie dem Fachhandwerk Wettbewerb zu machen", gab er zu verstehen und benannte stellvertretend die Situation in Bremen, wo die niederländische Essent Groep N.V. die Mehrheit an den Stadtwerken erworben hat und mit fachspezifischen Dienstleistungen des Handwerks den Markt verschärft.

Welche Politik vertritt die Interessen des Mittelstandes am besten? Moderator Alexander Niemetz ließ interessante Gesprächsteilnehmer zu Wort kommen.

Die Mitgliedsbetriebe hätten in der jetzigen Situation ohnehin große Mühe, schätzte ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Michael von Bock und Polach die Auftragslage ein: "Die Misere am Bau schlägt voll durch! In den letzten drei Jahren hat sich der Auftragsbestand von durchschnittlich 7,6 Wochen auf 5,2 Wochen reduziert. Aus unserer jüngsten repräsentativen Konjunkturumfrage ergibt sich im ersten Halbjahr 2002 ein Umsatzrückgang von 7% und rund 85% der befragten Betriebe beurteilen auch die zukünftige Geschäftslage als negativ." Dabei gäbe es Arbeit genug, wenn man beispielsweise den Austausch von 3,6 Millionen veralteter Kessel forcieren würde, machte er deutlich. Mit einer aktuellen Vorstellung der Heizungsgemeinschaftswerbung MOVE wurde gezeigt, dass Ruhrgas und ZVSHK auf Basis von Marktforschungsdaten eine professionelle Kundenansprache mit hoher Erfolgsquote bei der Heizungsmodernisierung auf den Weg gebracht haben.

Organisierte Innungsbetriebe bekommen hohe Rabatte bei Mercedes Vito, Sprinter und Vario. Vor einem Erdgasfahrzeug besiegelten dies (v.r.): ZVSHK-Präsident Bruno Schliefke, Uwe Röhrig (DaimlerChrysler) und ZVSHK-Hauptgeschäftsführer Michael von Bock und Polach.

Einsparpotenziale aus verschiedenen Blickwinkeln

Die Energieeinsparverordnung (EnEV) wurde aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Aus Architekten-Sicht verdeutlichte Prof. Armin Rogall (FH Bochum), dass das größte Einsparpotenzial im Bereich der Altbausanierung liege. Über die Nutzungsdauer von 100 Jahren gerechnet fielen die Kosten des Betriebes und der Nutzung eines Wohngebäudes drei Mal so hoch aus, wie die Investitionskosten des Gebäudes ohne Grundstück. Im Hinblick auf den Neubau sei schon in der Entwurfsphase eines Gebäudes die Mitwirkung des SHK-Handwerks erforderlich, um die effizienteste Anlagenkonfiguration für das zu errichtende Gebäude zu planen. Bei der Projektierung sei es entscheidend für einen Erfolg, dass alle Beteiligten eine enge Zusammenarbeit pflegten.

Hauptgewinn für SHK-Unternehmer Ulrich Keith (Firma Best, Idstein): Eine Woche SHK-Unternehmerseminar auf Fuerteventura Anfang März 2003.

Den Praktikern sprach SHK-Unternehmer Rolf Richter aus der Seele. Der Leiter der Bundesfachgruppe Sanitär Heizung Klima warnte vor der Gefahr, dass die EnEV zur Mogelpackung verkomme, wenn lediglich der rechnerische Nachweis einer Baumaßnahme, nicht aber dessen Vollzug geregelt werde. Er ließ es nicht bei krassen Beispielen bewenden, sondern zeigte dem Fachpublikum Chancen auf durch diverse technische Möglichkeiten bei Heizung und Lüftung sowie durch Weiterbildungsmaßnahmen, die durch die Verbandsorganisation angeboten werden (z.B. Der geprüfte Gebäudeenergieberater). Auch das Thema Brennstoffzelle durfte auf der Tagung nicht fehlen, denn schließlich sind zahlreiche Anlagen in mehreren Feldversuchen in der Erprobung. Andreas Müller, Geschäftsführer Technik im ZVSHK, sowie Andreas Ballhausen vom Energieversorger EWE in Oldenburg, gaben einen Überblick zu den Aktivitäten. Wert wird darauf gelegt, dass SHK-Fachbetriebe zunächst bei Aufstellung und Inbetriebnahme Erfahrungen sammeln können, um zukünftig daraus Schulungsangebote entwickeln zu können.

Die Kölsche Mundart-Band Bläck Fööss (blanke Füße) holte die Teilnehmer an die Bühne und durfte dann nicht mehr aufhören.

Beim Gesellschaftsabend zum Abschluss des Erdgasforums amüsierten sich 500 Teilnehmer im Festsaal des Gürzenich.

Vor der Bundestagswahl

Eine Podiumsdiskussion zur kurz bevorstehenden Bundestagswahl sollte Standpunkte und Meinungen aus der Unternehmerschaft widerspiegeln und deutlich werden lassen, welche Politik den Mittelstand am besten vertritt. Fernsehmoderator Alexander Niemetz (ZDF heute journal) ließ eine für die Branche recht repräsentative Gesprächsgruppe zu Wort kommen. Dabei waren:
- Heinz-Werner Bonjean (Bundesvereinigung Bauwirtschaft): "Es wird nirgendwo so viel gelogen wie nach der Jagd, in der Ehe und vor der Wahl."
- Uwe Hollweg (Cordes & Graefe): "Jetzt muss endlich mal was Grundlegendes passieren - CDU und FDP haben es formuliert!"
- Manfred Roth (Roth Werke): "Bei Basel II sehe ich mit großer Sorge auf den Mittelstand."
- Bruno Schliefke (ZVSHK-Präsident): "Die VOB sollte man endlich vernünftig umsetzen. Nicht der Billigste, sondern der Wirtschaftlichste sollte berücksichtigt werden."
- Siegbert Strecker (Gas-Union Frankfurt): "Ich will den Wechsel!"
- Prof. Jürgen W. Falter (Uni Mainz, Wahl-Experte): "Ein Kopf-an-Kopf-Rennen wird viele Wähler mobilisieren, leider dann aber auch viele Unwissende, die ausschlaggebend für die Wahl sein können."

Beim Für und Wider in der Runde ging die Gunst spürbar in Richtung FDP, um in Zukunft mehr Marktwirtschaft zur Geltung kommen zu lassen - an Jürgen W. Möllemann hatte zu diesem Zeitpunkt niemand gedacht.

Schlussbemerkung

Das 13. Erdgasforum war darauf angelegt, Chancen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten aufzuzeigen. Auch ging es darum, zwei weitere Jahre in der gemeinsamen Marktbearbeitung festlich zu würdigen. Entsprechend anspruchsvoll war das Rahmenprogramm mit der kölschen Mundartgruppe Bläck Fööss sowie einem Gesellschaftsabend im Gürzenich. TD


ZVSHK-Termine-Daten-Informationen (Änderungen vorbehalten)

Datum

Veranstaltung

20.-23. November 2002

Messe SHK, Hamburg

18./19. Februar 2003

ATV-DVWK/ZVSHK-Gemeinschaftstagung Gebäude- und Grundstücksentwässerung, Königswinter

01.-08. März 2003

Intern. Unternehmensseminar fär das SHK-Handwerk, Fuerteventura

25.-29. März 2003

Messe ISH, Frankfurt/Main

29./30. Januar 2004

Deutscher Klempnertag, Würzburg

ZVSHK Direkt: Telefon: 02241/9299-0, Telefax: 02241/21351
E-Mail: info@zentralverband-shk.de,
Internet: www.wasserwaermeluft.de

Die Geschäftsstellen des ZVSHK

ZVSHK
Rathausallee 6
53757 St. Augustin
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Telefax: 02241-21351

ZVSHK Geschäftsstelle Potsdam
An der Pirschheide 28
14471 Potsdam
Telefon: 0331-972107
Telefax: 0331-972603


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