IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 20/2002, Seite 17
VERBÄNDE AKTUELL |
Nordrhein-Westfalen
Offener Brief
an die Sanitär- und Heizungsindustrie
Die aktuelle Wirtschaftslage gibt weiterhin Anlass zu größter Sorge: Durchgreifende Reformen auf dem Feld der Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik für den Mittelstand sind auch nach der Bundestagswahl nicht in Sicht.
Dipl.-Ing. Rudolf Peters, Landesinnungsmeister |
Die Baunachfrage dümpelt vor sich hin. Ein ruinöses Preisniveau treibt immer mehr Handwerksunternehmen in den Konkurs. Und die Verbraucher üben - eingeschüchtert durch ökonomische Hiobsbotschaften, den rapiden Absturz auf den Aktienmärkten und die Sorge um ihre Arbeitsplätze - seit Monaten Kaufzurückhaltung, auch beim Erwerb langlebiger Gebrauchsgüter.
Diese Entwicklungen belasten naturgemäß auch die Nachfrage im SHK-Handwerk. Bei anhaltend hohem Kostendruck wird es für unsere Betriebe immer schwieriger, Preiserhöhungen im Markt durchzusetzen. Im bewährten dreistufigen Vertriebsweg Industrie-Handel-Handwerk muss jede Preiserhöhung letztlich von den Handwerksunternehmen vertreten und durchgesetzt werden. Das heißt, in einer Situation, in der die Betriebe selber unter hohen Kosten und einer schlechten Zahlungsmoral ihrer Auftraggeber leiden, müssen sie im Falle von Preiserhöhungen zusätzlich als "Prellbock" gegenüber dem Kunden fungieren.
Die Preisschere zwischen den Produkten im dreistufigen Vertriebsweg und den Billigprodukten öffnet sich immer mehr. Preisdifferenzierungen für das SHK-Handwerk sind hier angesagt.
Dr. H.-G. Geißdörfer, Hauptgeschäftsführer |
Deshalb richten Tausende von Betrieben die dringende Forderung an Sie:
Tragen Sie durch permanente Preisdisziplin dazu bei, dass die Nachfrage in unserer Branche nicht noch stärker einbricht. Je stärker das Handwerk in die Preis-Kosten-Schere getrieben wird, desto größer wird die Gefahr weiterer Insolvenzen und Arbeitsplatzverluste. Und desto schwächer wird wiederum die Nachfrage.
Im Übrigen wird der falsche Weg beschritten, schwindendes Marktpotenzial der Hersteller durch überhöhte Teuerungszuschläge zu kompensieren.
Nur in bewährter Partnerschaft wird es uns gelingen, aus dem Konjunkturtal herauszukommen.
Nur gemeinsam sind wir stark: Industrie, Handel und Handwerk!
Düsseldorf, den 20.09.2002
Fachverband SHK NRW
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