IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 15/16/2002, Seite 54 ff.


ARBEITSSCHUTZ


Optimaler Schutz -
unverwechselbares Outfit

Berufskleidung als sichtbares Merkmal für Professionalität

 

Der Ursprung der Berufskleidung reicht bis in das Mittelalter zurück. Mit Wappen verzierte Ritterrüstungen bildeten ebenso die Vorstufe zur heutigen Berufskleidung wie der Lederschutz der Schmiede, die Robe der Richter oder die Kutte der Mönche. Sie sollten nicht nur schützen, sondern auch Zusammengehörigkeit ausdrücken.

Schutz und Image

Elementarstes Ziel einer handwerklichen Berufskleidung ist der Schutz der Person vor Verletzungen: Sie soll reißfest und doch bequem sein, Hitze, Kälte und Schmutz abwehren sowie über praktische Ausstattungen (Taschen, Polster, Dehnungszonen,...) verfügen. Es gibt aber einen weiteren wichtigen Aspekt: Heute kann sich kaum ein Handwerker erlauben, ungepflegt und mit verschmutztem "Blaumann" bei einem Kunden anzuschellen. Damit kommt der Berufskleidung eine weitere Bedeutung zu. Ein gepflegtes Äußeres unterstützt ganz wesentlich den Unternehmenserfolg. Denn auch der visuelle Stil - die konsequente Umsetzung des Corporate Design in allen Bereichen - darf vor der Berufskleidung nicht enden. Mittlerweile zum Marketinginstrument aufgestiegen, prägt die Imagekleidung als "Corporate Fashion" ganz wesentlich das Erscheinungsbild moderner Unternehmen: Der Mitarbeiter ist eindeutig zu identifizieren, macht einen gepflegten Eindruck, vermittelt Kompetenz und steht überall dort, wo er auftritt, als Statthalter der Firma.

Gepflegte Imagekleidung trägt wesentlich zur Akzeptanz des SHK-Handwerks in der Bevölkerung bei. Das blaue Outfit mit dem typischen blau-rot-gelben Eckring ist zum optischen Erkennungsmerkmal für die gesamte Branche geworden. Ergänzt von Namens- und Firmenemblem wird die Identität unübersehbar in den Blickpunkt der Kunden gerückt.

Ob bei Montagearbeiten oder Kundendienstaufgaben - die blaue Berufskleidung mit den drei Imagefarben blau-rot-gelb sind unverwechselbares Kennzeichen der SHK-Branche. (Bild: HTS Deutschland GmbH, Geschäftsbereich boco, Dreieich)

Bei allem positiven Äußeren darf Nutzen, Funktionalität und Tragekomfort nicht auf der Strecke bleiben. Ein moderner Schnitt und hautfreundliches Gewebe sind elementare Kriterien, die erfüllt sein sollten. Polster in stark belasteten Körperpartien, wattierte Rückenteile von Weste und Kundendienstjacke, Bewegungsfalten und Dehnungszonen oder Taschen für Werkzeug und andere Utensilien sind beim Träger willkommene praktische Ausstattungsmerkmale. Berufskleidungshersteller bieten oftmals die gesamte Bandbreite an Kleidung an: Latzhosen, Bundhosen, Bund- und Arbeitsjacken, Westen, Kittel etc.

Mieten statt kaufen

Viele SHK-Handwerker haben das Mieten von Berufskleidung für sich entdeckt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der regelmäßige Pflegerhythmus im Mietservice sorgt für gründliche Sauberkeit und sachgerechte Reparaturen. Inbegriffen im Rahmen des Servicevertrages sind dabei das Holen, umweltschonende Waschen und Bringen der Kleidung, die Reparatur, den Größentausch bei Konfektionsänderung, die Reaktion auf Personalfluktuation sowie den Austausch der Kleidung bei Verschleiß. Diese Leistungen sind in aller Regel ohne Zusatzkosten im Mietpreis enthalten. Inklusive ist zudem die maßgeschneiderte Anpassung an den jeweiligen Träger. Auch bekommt ein Mitarbeiter durch eine in jedes Kleidungsstück integrierte Ident-Nummer immer wieder "seine" Kleidung.


Berufskleidung im Wandel

Berufskleidung ist einem dauernden Wandel unterworfen. Ein Wandel, der sich auch im Sprachgebrauch ausdrückt. Aus der einst als Zunft- und Standeskleidung entstandenen Arbeitskleidung entwickelte sich in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts der Blaumann und Kittel. Von Farbe war (fast) keine Spur: Blau, Grau und manchmal Weiß beherrschten den Alltag. Sicherlich eine Frage der Materialien, Färbung und Waschverfahren, denn strapazierfähig, gut waschbar und möglichst pflegeleicht sollte die Kleidung sein.

Mitte der Sechziger begann der Wandel. Individualismus rückte in den Vordergrund, sowohl im privaten Bereich wie in der Arbeitswelt. Von da an dominierte persönliche und bequeme Freizeitkleidung am Arbeitsplatz. Sicherlich auch, weil deren Stoffe weniger grob, weniger schwer, weniger schweißtreibend waren. Die damaligen Anbieter von Berufskleidung reagierten. Atmungsaktive Mischgewebe (Baumwolle/Polyester), der Freizeitmode angepasste Schnitte und attraktive Farben erstürmten den Markt.


B i l d :   DBL - Deutsche Berufskleider- u. Textil-Leasing GmbH


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