IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 13/2002, Seite 59 f.
REPORT
Außendienstmitarbeiter Gerhard Pollak mit Monteuren. |
Vorfertigung contra Zeit- und Kostendruck
Beim Bau ihrer neuen Wäscherei setzte die Textilservice Brolli Ges.m.b.H. auf vorgefertigte Tragekonstruktionen, um die Installation der notwendigen Ver- und Entsorgungsleitungen für Dampf und Kondensat rationell und sicher bewerkstelligen zu können.
Die Textilservice Brolli Ges.m.b.H. in Graz ist ein traditionsreiches Familienunternehmen. Aus einer kleinen Wäscherei für Privat- und Hotelwäscherei, gegründet 1922, wurde eines der größten mittelständischen Unternehmen der Branche. Aufgrund ständig steigender Nachfrage hatte man sich bei Brolli entschlossen, in eine völlig neue Wäscherei zu investieren, die auf dem aktuellen Stand der Technik basiert.
Detailansicht der Trasse. |
Qualität und Termintreue stellen für das Unternehmen den Schlüssel zum Erfolg dar. Daher war es für die Verantwortlichen selbstverständlich, kompetente Partner für die geplante Investition zu suchen. Dem langjährigen Sikla-Außendienstmitarbeiter Gerhard Pollak wurde das Projekt übertragen. Schon bei ersten Gesprächen mit dem Investor, den Planern und den ausführenden Firmen wurde ihm klar, dass sich bei diesem Bauvorhaben eine Vorfertigung anbieten würde.
Fixpunkte für Dampf- und Kondensationsleitungen. |
Technische Umsetzung
Über die gesamte Hallenlänge verläuft eine Medientrasse, die von Sikla technisch ausgelegt und vorgefertigt wurde. Durch die Vorfertigung konnten Montagezeiten vor Ort und damit auch Kosten eingespart werden: Für die Anbindung der vorgefertigten Tragekonstruktionen an den Stahlbau wurden spezielle Sonder-WBD-Halter (Wand/Boden/Decke) produziert. Für die großen Ausfachungen mit Rohren wurden Stabil D Rohrschellen verwendet. Alle notwendigen Verschraubungen waren auf den Kragarmen vormontiert. Um das Einfädeln der Rohre bei der Montage zu erleichtern, wurden die stirnseitigen Schienen in der passenden Länge nur lose mitgeliefert; erst nach der Rohrmontage wurden die Konstruktionen geschlossen. Alle vorgefertigten Tragekonstruktionen waren zudem durchnummeriert. Dadurch war es möglich, auch eine im Gefälle zu verlegende Dampfleitung ohne Zeitverluste rasch zu montieren. Eine weitere Besonderheit: Die Fixpunkte bei den Dampf- und Kondensatleitungen wurden mit Rohrschlitten und Trägerkonsolen ausgeführt. Somit war eine rasche und sichere Montage durch Klemmen an den vorhandenen Stahlträgern gewährleistet. Unnötige Schweiß- und Nachstreicharbeiten konnten dadurch vermieden werden. Wieder einmal zeigte sich, welche enormen Vorzüge die Vorfertigung bietet. Auch auf dieser Baustelle vertraten die ausführenden Firmen einhellig die Meinung, dass es "schlichtweg ein Horror" gewesen wäre, die Tragekonstruktionen auf der Baustelle anzufertigen. Geht man einmal davon aus, dass man auch nur die doppelte Arbeitszeit benötigt, um eine solche Konstruktion auf der Baustelle zu fertigen, und multipliziert diesen Wert mit den deutlich höheren Montagekosten vor Ort, so lässt sich leicht nachrechnen, welche Kostenvorteile sich in der Summe durch die Vorfertigung ergeben. Berücksichtigt man überdies den heute üblichen Termindruck auf den Baustellen, so ist - eine überschaubare Planung vorausgesetzt - die Vorfertigung ein probates Mittel, um kostbare Stunden und Tage einzusparen oder sinnvoller zu nutzen.
Internetinformationen: |
* B i l d e r : Sikla, VS-Schwenningen
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