IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 12/2002, Seite 38 f
REPORT
Regionale Fachtagungen von KME und Viega
Innovative Produkte als Antworten auf neue Regelwerke
Neue Chancen durch innovative Techniken für die Sanitär- und Gasinstallation lautete das gemeinsame Thema von fünf regionalen Fachveranstaltungen der KM Europa Metal AG (KME) und der Franz Viegener II GmbH & Co. KG (Viega). Zwischen dem 5. Februar und dem 12. März dieses Jahres informierten sich in Neuss, Rendsburg, Leipzig, Neubrandenburg und Potsdam insgesamt mehr als 500 SHK-Fachhandwerker über aktuelle Branchenentwicklungen sowie praxisgerechte Produktlösungen.
Neben der Vermittlung von Fachinformationen hatte dabei auch der Dialog mit den jeweiligen SHK-Landesverbänden und -Innungen sowie den ortsansässigen Wasserversorgern besonderes Schwergewicht. So wurde z.B. die Auftaktveranstaltung am 5. Februar 2002 in Neuss moderiert von Norbert Kröschel, Geschäftsführer Technik beim Fachverband Sanitär, Heizung, Klima Nordrhein-Westfalen. In die Themen der Veranstaltung führten zudem Armin Meuser, Obermeister der Innung Neuss und Dirk Hunke von den Stadtwerken Neuss ein.
Wie die Auftaktveranstaltung in Neuss mit weit über 100 Teilnehmern waren auch die weiteren Fachtagungen von KME und Viega gut besucht. |
Sicherheit in der Gasinstallation
Einen Themenblock bildeten die gestiegenen Sicherheitsanforderungen in der Gasinstallation sowie die Frage, welche Installationsrohr- und Verbindungssysteme hierauf zugeschnitten sind. Im Mittelpunkt standen die zusätzlichen Maßnahmen zur Erschwerung von Manipulationen an Gasinstallationen, die das DVGW-Regelwerk in seinen jüngsten Änderungen vorsieht. Ing. (grad.) Jürgen Klement, Beratender Ingenieur aus Gummersbach und Mitverfasser des vom DVGW herausgegebenen aktuellen Kommentars zu den Technischen Regeln für die Gasinstallation (TRGI), fasste die wichtigsten Ergänzungen zusammen. Dabei muss - so Klement - zwischen passiven und aktiven Maßnahmen unterschieden werden. Zu den seit August 2000 vorgeschriebenen passiven Maßnahmen zählen unter anderem die Minimierung der Leitungslängen, der Einbau von Sicherheitsstopfen und -kappen sowie die Sicherung von Verschraubungen und Flanschen. Hier sei unter anderem die Verwendung von Pressfittings als unlösbare Verbindung von Vorteil, da diese im Gegensatz von z.B. Schraubverbindungen nicht gesichert werden müssen. Als aktive Maßnahmen - hierzu gibt es bisher nur einen Gelbdruck - nannte er den Einbau von Gas-Strömungswächtern für Hausanschluss- und Verteilleitungen, von intelligenten Gaszählern und von Sensorik.
Abschließend fasste Klement noch einmal die wesentlichen Anforderungen an die sichere Gasinstallation zusammen. Auf Nutzerseite zählen in erster Linie die Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften, die Odorierung durch die Gasversorgungsunternehmen und ein bestimmungsgemäßer Betrieb zu den zentralen Voraussetzungen. Bei der Installation wird ein hoher Sicherheitsanspruch vor allem durch den Einsatz eines zugelassenen Vertragsinstallationsunternehmens (VIU), die Einhaltung der technischen Regeln und vor allem auch durch die Verwendung DVGW-geprüfter Materialien und Geräte erfüllt. In diesem Zusammenhang betonte Klement, dass das von Viega entwickelte Pressfitting "Profipress SC-Contur" ein zusätzliches Plus an Sicherheit biete.
Führte in Neuss humorvoll-kritisch durch das Programm: Norbert Kröschel (Mitte), vom Fachverband SHK Nordrhein-Westfalen. |
Das Erdgas vollversorgte Haus
Wirtschaftlichkeitsaspekte bei der Gasinstallation standen im Vordergrund des Vortrags von Richard Hortmann (Viega). Ausgangspunkt war die Vision eines erdgasvollversorgten Hauses, in dem neben Heizung und Warmwasserversorgung weitere gasbetriebene Geräte wie Herd, Wäschetrockner, Terrassengrill etc. mit speziellen Erdgassteckdosen an die Erdgasversorgung angebunden werden. Hierdurch könne der Kunde deutliche Energie- und Kosteneinsparungen erzielen, sodass sich durch entsprechende Vermarktungs- und Beratungsaktivitäten des SHK-Fachhandwerks interessante neue Umsatzpotenziale eröffneten.
Für die Ausführung stehe mit der Kombination weicher "Sanco"- bzw. "Wicu"-Kupferrohre mit "Profipress G"-Pressfittings, -Flanschen und -Zähleranschlussplatten ein komplettes System zur Verfügung. Es erlaube nicht nur die einfache und kostengünstige Verlegung der Rohre von der Rolle, sondern erfülle vor allem - unter anderem durch eine minimale Anzahl Verbindungsstellen - die hohen Sicherheitsanforderungen der aktuellen TRGI in optimaler Weise. Hortmann verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass es sich beim Kaltpressen in Gasinstallationen um eine vielfach bewährte, kraftschlüssige und langzeitsichere Verbindungstechnik handelt.
Richard Hortmann (Viega) präsentierte die Vision eines Erdgas vollversorgten Hauses, in dem der Kunde deutliche Energie- und Kosteneinsparungen erzielen kann. |
Trinkwasseranalyse und Auswahl der Werkstoffe
Weiterer Schwerpunkt der Fachvorträge im Rahmen der Tagungsreihe war der Bereich Trinkwasserinstallation. Dipl.-Ing. Rainer Pütz vom Gas-, Strom- und Wasserversorger GEW Köln AG verwies bei der Neusser Auftaktveranstaltung auf die Bedeutung der Trinkwasser-Analyse für die richtige Auswahl der Werkstoffe für die Trinkwasserinstallation. Der zum 1. Januar 2003 in Kraft tretenden neuen Trinkwasserverordnung (TrinkwV) zufolge gelten geänderte Grenzwerte für den Gehalt an Metallen im Trinkwasser sowie erstmals auch ein Grenzwert für Vinylchlorid. Entscheidend ist dabei nach § 9 der TrinkwV die Einhaltung "am Austritt aus denjenigen Zapfstellen, die normalerweise der Entnahme von Wasser für den menschlichen Gebrauch dienen."
Welche metallischen Werkstoffe für die Trinkwasserinstallation infrage kommen, regelt - in Abhängigkeit von der Trinkwasserbeschaffenheit - die im August 2001 in Kraft getretene DIN 50930-6. Nach dieser Norm gelten für innen verzinnte Kupferrohre keine Einschränkungen des Anwendungsbereichs.
Hans-Dieter Naumann (KME) stellte das Trinkwasserinstallationssystem "Copatin" vor, das aus innen verzinnten Kupferrohren und dazugehörigen verzinnten Pressfittings besteht. |
Innovative Lösungen für die Trinkwasserinstallation
Den Abschluss der Neusser Fachveranstaltung bildete ein Vortrag von Hans-Dieter Naumann, dem für Nordrhein-Westfalen zuständigen Technischen Kundenberater bei KME. Er stellte das Trinkwasserinstallationssystem "Copatin" vor, das aus innen verzinnten Trinkwasserrohren von KME und ebenfalls verzinnten Pressfittings von Viega besteht. Der besondere Vorteil bestehe darin, dass eine Bewertung von Trinkwasseranalysen nicht erforderlich ist, da "Copatin" für alle Trinkwässer nach TrinkwV geeignet ist. Mit zum Teil identischem Systemzubehör wie für normales Kupferrohr sei dabei eine schnelle, sichere und saubere Verarbeitung möglich. Ein Lieferspektrum von 12 x 1 mm bis 108 x 2,5 mm in Stangen und 12 x 1 mm bis 22 x 1 mm in Ringen erlaube den Einsatz auch in großen Objekten. Dabei sei auch die besonders wirtschaftliche Technik des Ausrollens vom Ring problemlos anwendbar.
Weitere interessante Fachvorträge und Referenten
Für die weiteren Regionalveranstaltungen wurden zum Teil andere namhafte Referenten gewonnen. Hier referierten unter anderem Prof. Dr.-Ing. Dietrich Voss vom Fachbereich Versorgungstechnik der Fachhochschule Erfurt über Baufehler und Baumängel an versorgungstechnischen Anlagen sowie Dipl.-Ing. Werner Nissing von der Gelsenwasser AG über Änderungen in den aktuellen Normen und Regelwerken. Die Moderation wurde jeweils von führenden Vertretern der entsprechenden Fachverbände übernommen, so z.B. Thorsten Rabe (Fachverband SHK Mecklenburg-Vorpommern), Rolf Bär (SHK Land Brandenburg) und Herbert Reischl (Landesinnungsmeister SHK Sachsen).
Internetinformationen: |
B i l d e r : KM Europa Metal AG, Osnabrück
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