IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 12/2002, Seite 23 f.
VERBÄNDE AKTUELL |
Berlin/Brandenburg
Mit modernen Ölheizungen in die Umweltschonung investieren
Die dritte Ölfachtagung für das SHK-Handwerk und den Mineralölhandel in Berlin und Brandenburg stand ganz im Zeichen der so genannten Modernisierungsoffensive. Hinter diesem allgemeinen Begriff steht eine breit angelegte Marketingaktion zum Thema pro Ölheizung, initiiert und organisiert vom Institut für wirtschaftliche Oelheizung (IWO). Was es damit auf sich hat, welche Ziele damit verfolgt werden und welche Vorteile das SHK-Handwerk/der Mineralölhandel davon hat, das war das Hauptanliegen der Aufklärungsveranstaltung am 12. April in Berlin*.
Sie berichteten über die positiven Erfahrungen, die sie durch die Mitgliedschaft in einer hessischen Marketinggemeinschaft gemacht haben (v.l.): Mathias Born (Regionalleiter BP, neue Bundesländer), Alexander Dobriloff (Ro-Do Wärmedienst), Horst Gohling (Moderator), Peter Engelke (Mineralölhandelsverband), Hans Günter Hagelgans (gleichnamiger Handwerksbetrieb). |
In Berlin und Brandenburg ist ein Großteil der Ölheizungen älter als 15 Jahre und damit erneuerungsbedürftig. Denn sie arbeiten mit einem schlechten Wirkungsgrad, verbrauchen viel zu viel Heizöl und belasten auch noch mit ihren unnötigen Abgasen die Umwelt. Allein es fehlt dem Verbraucher an Wissen um die Notwendigkeit zur Sanierung seiner Altanlage. Hier setzt die Modernisierungsoffensive an, die in Form einer breit angelegten Aufklärungsaktion den Investitionsstau bei den Besitzern der alten Ölheizkessel auflösen will. Damit ist bereits das erste monetäre Ziel genannt. Mit dem zweiten soll der Absatz von Heizöl gesichert werden, d.h. der Endkunde soll in eine Ölheizung investieren und nicht zu einem anderen Energieträger (z.B. Erdgas) abwandern.
Rund 90 Teilnehmer zählte die 3. Ölfachtagung am 12. April dieses Jahres in Berlin. |
Die "Modernisierungsoffensive" kann nur dann zu einem Erfolg führen, wenn eine entscheidende Grundvoraussetzung gegeben ist: Firmen aus dem Heizungsbauerhandwerk und Mineralölhandel schließen sich zu Zweckgemeinschaften zusammen. Adrian Willig vom IWO zeigte auf der Ölfachtagung anschaulich und auf amüsante Weise, dass das Heizungsbauerhandwerk und der Mineralölhandel dadurch mehr Umsatz erzielen können. Denn erst durch die frühzeitige Aufklärungsarbeit kann der Endkunde erstens von einer notwendigen Heizungsmodernisierung überzeugt und zweitens beim System "Ölheizung" gehalten werden. Diese Meinung vertreten die Initiatoren und Ideengeber der Modernisierungsoffensive, aber auch die Teilnehmer einer Podiumsdiskussion während der Ölfachtagung. Zwei Handwerksbetriebe und zwei Mineralölhändler berichteten über ihre Erfahrungen, die sie seit dem Beitritt in eine Werbegemeinschaft gemacht haben. Handwerksmeister Hans-Günter Hagelgans aus Berlin beispielsweise konnte sein Austauschgeschäft spürbar beleben und appellierte an seine Kollegen, die sich bislang der Initiative nicht angeschlossen haben: "Machen Sie mit, treten Sie bei, es lohnt sich."** Gerade vor dem Hintergrund eines steigenden Wettbewerbsdrucks sollte man den Markt aktiv und mit sinnvollen Maßnahmen bearbeiten. Dazu zähle nun mal die Modernisierungsoffensive.
Hoch erfreut über die rege Beteiligung zeigten sich die Referenten und Veranstalter der Ölfachtagung. |
Heizölanlagen aus dem Baumarkt?
Wer als Handwerksbetrieb eine Heizölverbraucheranlage bei einem Kunden installieren möchte, muss sich in einer Vielzahl von Normen, Gesetzen und Richtlinien auskennen. Nach einer intensiven eintägigen Fachbetriebsschulung, wie sie z.B. Verbände und Innungen anbieten, dürften aber alle relevanten Rahmenbedingungen bekannt sein. Schwieriger könnte es aber werden, wenn der Handwerksbetrieb über seine Landesgrenze hinweg aktiv werden möchte. Denn mitunter gelten im Nachbarland entscheidende Unterschiede, die ihm die Arbeit an Heizölverbraucheranlagen erschweren oder gar verhindern können. Dazu zählt z.B. die Fachbetriebspflicht nach Wasserhaushaltsgesetz, die ab einer bestimmten Lagermenge (1000 Liter in Brandenburg, 10.000 Liter in Berlin) vorschreibt, dass ausschließlich geschultes Fachpersonal diese Arbeiten vornehmen dürfen. Andreas Mühlberg, Referent im Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg vertritt da die Meinung, dass bereits ab einem Tankvolumen von 1000 Liter eine Arbeitsbeschränkung gelten muss und nicht erst ab 10.000 Liter. Seine Argumente: "Sonst kann es passieren, dass der Endkunde über den Baumarkt eine Tankanlage bezieht und mit dem Selbsteinbau dem Handwerk Arbeit wegnimmt."
* Veranstalter: SHK-Fachverband Land Brandenburg und SHK-Innung Berlin, Institut für wirtschaftliche Oelheizung, Mitteldeutscher Handelsverband für Brennstoffe, Mineralölprodukte und Wärmeservice
** Wer sich näher über die Marketingoffensive informieren und/oder einer solchen Gemeinschaft anschließen möchte, setzt sich am besten direkt mit dem IWO (Institut für wirtschaftliche Oelheizung) in Verbindung: Tel.: 040/235113-0, www.iwo.de
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