IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 12/2002, Seite 14 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Zentralverband


Kurz und bündig


Pilotkursus

Barrierefreies Bad

Unter dem Oberbegriff Barrierefreies Bad/Wohnen werden in Zukunft SHK-Betriebe für einen besonderen Markt geschult. In Kooperation zwischen ZVSHK und der Deutschen Gesellschaft für Gerontotechnik (GGT) war vom 17. bis 19. April 2002 Premiere. Der Pilotkurs in Iserlohn war mit 36 Teilnehmern aus 17 Fachbetrieben ausgebucht. In einer Reihe von Referaten vermittelte die GGT sowie weitere Fachreferenten ihre Kenntnisse über ältere Menschen, ihre Einschränkungen, Krankheiten, Behinderungen und Mentalitäten. Zum anderen wurden einschlägige DIN-Normen für die Bad-Planung, das Leistungsrecht der verschiedenen Kostenträger sowie die vielfältigen Möglichkeiten der barrierefreien Installation dargestellt. Mit der Teilnahme wurde die Berechtigung erlangt, das Signet "Fachbetrieb für senioren- und behindertengerechte Installation" zu führen. Hintergrund dieser Qualifizierungsmaßnahme ist vom Ursprung her die Zulassung von Sanitärbetrieben als "Leistungserbringer" in der Kranken- und Pflegeversicherung. Die GGT hat dieses Konzept zur Vorlage bei dem federführenden IKK-Bundesverband entwickelt. Derzeit ist die Frage der Abrechnungszulassung noch nicht entschieden. Drei weitere Schulungen finden vom 12. - 14. Juni, 11. - 13. September sowie 13. - 15. November statt. Nur noch wenige Plätze sind frei.

17 SHK-Unternehmen erhielten die Qualifikation Fachbetrieb für senioren- und behindertengerechte Installation; 36 Teilnehmer besuchten die Schulung.


Gesetzgebung

Barrierefreies Bauen wird begünstigt

Die Zahl der über 60-jährigen Deutschen wird laut Statistischem Bundesamt bis zum Jahr 2010 auf über 20 Millionen wachsen. Dies wird zu einem steigenden Bedarf an senioren- und behindertengerechten Dienstleistungen führen. Ziel des Gesetzes zur Gleichstellung behinderter Menschen vom 28. Februar 2002 ist es, die Benachteiligung von behinderten Menschen durch barrierefreie Kommunikation zu beseitigen. Gemäß § 8 müssen zivile Neu-, Um- oder Erweiterungsbauten des Bundes einschließlich der bundesunmittelbaren Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts barrierefrei gestaltet werden.

Auch das Wohnungsbaurecht setzt mit seiner Reform (13. September 2001) günstige Rahmenbedingungen. Man orientiert sich an den Grundsätzen des barrierefreien Bauens und hat als Zielgruppe der Förderung von Mietwohnraum und selbstgenutztem Wohneigentum ausdrücklich auch behinderte Menschen erstmals mit aufgenommen. Hinzu kommt die Möglichkeit der Gewährung von Zusatzförderung für eine behindertengerechte Ausstattung sowie die Aufnahme eines besonderen Fördergrundsatzes, um dem Anliegen der Barrierefreiheit im Bereich der sozialen Wohnraumförderung Rechnung zu tragen. Auch länderspezifische Regelungen ziehen nach. Als Beispiel sei hier die Novellierung der Hessischen Bauordnung genannt, welche in § 42 Abs. 2 (Entwurf) nunmehr in Gebäuden mit mehr als zwei Wohnungen eine zwingende Verpflichtung zur Gestaltung barrierefreier Lebensbereiche für ein Stockwerk konstatiert.


Solarenergie

Initiative Sonnenwärme Plus

Die Initiative Sonnenwärme Plus hat in ihrer Sitzung am 24. Mai 2002 in Berlin beschlossen, ihre Informationsaktivitäten über Sonnenwärmenutzung weiter zu intensivieren. Hintergrund ist die Tatsache, dass vielen Hausbesitzern die Erhöhung der Solarförderung der Bundesregierung nicht bekannt ist. In diesem Jahr stehen Mittel zur Verfügung, um 1,1 Mio. m2 Sonnenkollektoren mit 92 Euro pro m2 zu fördern. Die Initiative Sonnenwärme Plus empfiehlt den Hausbesitzern, diese Unterstützung für ihre Modernisierungsvorhaben zu nutzen. Wer jetzt plant, seine Heizung zu erneuern, sollte dies mit der Installation von Sonnenkollektoren verbinden.

Die Initiative Sonnenwärme Plus setzt sich aus den Solarbranchenverbänden DFS und BSE, der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Zentralverband Sanitär, Heizung, Klima (ZVSHK) und der Ruhrgas AG zusammen. Diese kurzfristigen Informations-Aktivitäten sind die Vorbereitung für eine neue groß angelegte Marketingkampagne, die Anfang 2003 startet und den Einsatz von Sonnenkollektoren fördern soll.

Der bisherige Betreiber der Kampagne "Solar – na klar!", B.A.U.M., ist auf eigenen Wunsch aus der Initiative Sonnenwärme Plus ausgetreten.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie unterstützt die Initiative Sonnenwärme Plus.

Informationen über die Initiative Sonnenwärme Plus, die aktuelle Solarförderung und über kompetente Fachbetriebe Sanitär, Heizung, Klima erhält man rund um die Uhr unter der Rufnummer 0800/0736734.


Mehr Chancen für den gütegeprüften Fachbetrieb

Fachtagung über Entwässerung

Marburg war am 22. und 23. April Treffpunkt für insgesamt 80 Personen, die sich mit Entwicklungen der Regenwasserbewirtschaftung sowie der Abwassertechnik beschäftigen. Eine solche Fachtagung wurde bereits zum dritten Mal vom ZVSHK und der ATV-DVWK veranstaltet.

Ein Themenschwerpunkt war ausgerichtet auf die Entwässerungsnormen DIN EN 12056 und die neue DIN 1986-100, die mit Ausgabedatum März 2002 wirksam geworden ist. Prof. Bernd Rickmann (FH Münster/Burgsteinfurt) sowie Franz-Josef Heinrichs (ZVSHK) erläuterten wichtige Punkte zu Planung und Berechnung und zeigten praktikable Lösungen für Installation und Wartung auf. Martin Bullermann erläuterte wichtige Punkte zur DIN 1989-1 "Regenwassernutzungsanlagen – Planung und Ausführung". Zu diesen Themenkreisen hat es bereits Veröffentlichungen in der IKZ-HAUSTECHNIK gegeben.

Fachbetriebsliste soll für Qualität sorgen

Zudem wurde der Hausanschluss in der Entsorgungstechnik thematisiert. Interessant hierbei die Ausführungen von Carsten Selleng (Stadtentwässerung Braunschweig), der eine aktuelle Zustandsbeschreibung zahlreicher deutscher Städte erstellt hat. Dabei zeigte sich, dass die meisten kommunalen Satzungen eine Abnahmepflicht für Abwasserleitungen auf Grundstücken vorschreiben. In einigen Regionen vereinfacht sich für den Bauherrn das Abnahmeverfahren erheblich, wenn er auf eine Liste ausgewählter, kompetenter Fachunternehmen zurückgreift. Um eine hochwertige Ausführung zu unterstützen, existiert oftmals eine Fachbetriebsliste mit Firmen der Güteschutz Kanalbau oder der SHK-Organisation, die von Seiten der Kommune erstellt wird und dem Betreiber oder Bauherrn an die Hand gegeben werden kann.

Etwa 80 Planer und Entscheidungsträger aus dem Bereich Entwässerungstechnik informierten sich über technische Neuerungen.

Durchweg habe sich bewährt, Abwasser-Installationen von qualifizierten Fachbetrieben ausführen zu lassen, resümierte Carsten Selleng. Er riet deshalb seinen aus allen Bundesländern angereisten Fachkollegen, die Mustersatzung des Städte- und Gemeindebundes Thüringen als Beispiel zu nehmen und darauf zu drängen, dass die Fachbetriebspflicht für Installationen von Abwasserleitungen in die kommunale Satzung mit aufgenommen wird. Dann könnten folgende Regelungen Anwendung finden:

Gleichzeitig, so Carsten Selleng, sollten die kommunalen Entscheidungsträger auch prüfen, ob es nicht möglich ist, die Zuständigkeit für die Anschlusskanäle nicht mehr an der Grundstücksgrenze, sondern wie im Land Berlin und generell bei der Gas- und Wasserversorgung üblich am Hausanschlusskasten innerhalb des Gebäudes enden zu lassen. Somit könnte man die Sorgfaltspflicht für die einwandfreie Funktion der Abwasseranlage vom Hauseigentümer auf die Kommune übertragen.

Neue Normen in der Gebäude- und Grundstücksentwässerung (v.l.): Franz-Josef-Heinrichs (ZVSHK) und Prof. Bernd Rickmann (FH Münster/Burgsteinfurt) referierten am ersten Tag.

Wie dringend in diesem Bereich etwas unternommen werden muss, unterstrich Andreas Mayer (Stadtwerke Essen): Schätzungsweise eine Million Kilometer Entwässerungsleitung verlaufen auf privaten Grundstücken, wobei hochgerechnet etwa 70% der Rohre reparaturbedürftig sein dürften. Dies entspreche einem Sanierungsvolumen von ca. 50 Milliarden Euro – ein Markt, der nur darauf warte bearbeitet zu werden.

Für die optische Inspektion und Lokalisierung von Schäden wurden neue Kürzeloptionen nach DIN EN 13508 erarbeitet, die von Dieter Blome (Stadtwerke Bielefeld) erläutert wurden.

Die Themen rund um die Gebäude- und Grundstücksentwässerung sowie die Kompetenz-Verteilung für den Hausanschluss ließen in Marburg klar erkennen, dass es den Kommunen zunehmend auf qualitativ hochwertige Lösungen ankommt. Mangelnde Sorgfaltspflicht der Betreiber und unsachgemäße Bauausführungen werden – auf welchem Weg auch immer – in Zukunft verstärkt an den Pranger gestellt werden. Da wird es höchste Zeit fürs Fachhandwerk, sich auf diese kommunalen Bestrebungen einzustellen. Und für die Zukunft stehen die Chancen gut, beispielsweise als organisierter SHK-Betrieb mit der Zugehörigkeit zur Überwachungsgemeinschaft Technische Anlagen der SHK-Handwerke (kurz: ÜWG-SHK) in der Auftragsvergabe berücksichtigt zu werden.


Bundesfachgruppe Klempnertechnik

Jahrestagung der Metaller

Am 24. April traf sich die Bundesfachgruppe Klempnertechnik in Potsdam. Nach 15 Jahren an der Spitze gab Heinz Lummel sein Amt als Bundesfachgruppenleiter an Rainer Schaefer ab.

Bis auf die bayerischen Kollegen hatten die Klempner, Spengler und Flaschner der Republik bereits im letzten Jahr Sorgen durch eine allgemein mäßige Auftragslage. In den letzten Monaten, so die Erfahrungsberichte aus den Regionen, weist die Tendenz noch weiter nach unten. Ungeachtet dessen scheinen die Fachbetriebe durch verstärkte Ausbildungsbereitschaft in die Zukunft zu investieren. Sehr positiv wurde von der Bundesfachgruppe aufgenommen, dass es derzeit in Bayern 1053 Lehrlinge im Spenglerhandwerk gibt. Auch in Baden-Württemberg sind die Landesfachklassen mit etwa 60 Lehrlingen pro Lehrjahr gut besetzt.

Aus Niedersachsen, Baden-Württemberg und Hessen berichteten die Landesfachgruppenleiter, dass wirksame Initiativen gegen die Schwarzarbeit durchgeführt werden. Die besten Erfolge lassen sich offensichtlich mit Kontrolleuren erzielen, die beim Landratsamt angestellt sind.

Eine umfangreiche Tagesordnung beschäftigte die Bundesfachgruppe.

Erfolgreiche Lobbyarbeit

Im Mittelpunkt dieses Themas steht das Arbeitsblatt 138 "Planung, Bau und Betrieb von Anlagen zur Versickerung von Niederschlagswasser". In der Entwurfsfassung stand noch die Empfehlung, auf unbeschichtete Metalle wie Kupfer, Zink und Blei bei Dacheindeckungen zu verzichten. Doch eine kontinuierliche Aufklärungsarbeit gegen diese einseitigen Empfehlungen war erfolgreich und hat dazu geführt, dass in der Endfassung (Januar 2002) solche Aussagen nicht mehr enthalten sind. Aufgrund des unterschiedlichen Informationsstandes in bayerischen Landkreisen lässt der Amtsschimmel derzeit noch zu wünschen übrig, denn in einigen Landkreisen werden Kupfer-, Zink- und Blei-Dächer größer 50 Quadratmeter weiterhin nicht genehmigt, wenn eine dezentrale Versickerung vorgegeben ist. In diesen Fällen sollte der Fachbetrieb darauf hinwirken, dass der zuständigen Behörde das Merkblatt 138 mit seinen Aussagen zu Metalldach und Umwelt erläutert wird.

Der Einsatz von rostfreiem Stahl für Dach und Fassade stand nie zur Disposition. Wie der Erfahrungsaustausch in der Bufa zeigte, bedarf es allerdings bei der Verarbeitung von 0,5 mm und erst recht bei 0,4 mm dicken Scharen einer guten Portion Erfahrung, um keine welligen, sondern optisch gute Ergebnisse erzielen zu können. So lässt sich eine Aufwölbung in Scharenmitte nur dann vermeiden, wenn die Falzmaschinen durch entsprechende Versuche präzise eingestellt sind. Geäußert wurde zudem die Empfehlung, die Falze (bei kleineren Dächern) nicht maschinell zu schließen, um weniger Spannung in das Material zu bringen.

Eine Änderung der DIN 4102-4, die vom Normenausschuss Bau 00.34.07 angestrebt wurde, hätte zur Folge, dass eine Metalldeckung nicht mehr unmittelbar auf eine Holzschalung bzw. Lattung verlegt werden dürfte. Bedenken in punkto Beständigkeit gegen Flugfeuer und strahlende Wärme waren der Anlass. Mittlerweile hat der ZVSHK nicht nur Einspruch eingelegt, sondern zusammen mit dem ZVDH (Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks) und allen betroffenen Halbzeug-Herstellern einen Formulierungsvorschlag erarbeitet, der dem Normenausschuss des NA Bau zur Prüfung vorliegt.

Förderprogramme

Andreas Müller, Geschäftsführer im ZVSHK, informierte die Bufa-Mitglieder über die aktuellen Fördermaßnahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bewilligt zinsgünstige Kredite, wenn umfangreiche Investitionen zur CO2- Minderung und zur Energieeinsparung in Wohngebäuden des Altbaubestandes geplant werden. Erreicht werden muss ein Einspareffekt von mindestens 40 kg CO2/m2 Gebäudenutzfläche im Jahr. Auf der Internet-Seite www.kfw.de/de/ service lassen sich die Förderprogramme im Detail nachlesen, der Antrag ist über ein Kreditinstitut zu stellen. Zahlreiche weitere Themen beschäftigte die Bundesfachgruppe:

Gelbdrucke in Arbeit

Aus dem Fachausschuss Klempnertechnik berichtete Rainer Schaefer. Zum Klempnertag im Januar lagen sieben verschiedene Gelbdrucke vor, deren Einspruchsfrist Ende Mai abgelaufen ist. Dazu gehören:

In nächster Zeit gilt es für den Fachausschuss, die inzwischen eingegangenen Stellungnahmen zu bearbeiten.

Dank und Glückwünsche für Heinz Lummel (Mitte) nach 15-jähriger Bufa-Leitung von Nachfolger Rainer Schaefer (links) und Ulrich Leib (Stellvertreter).

Rainer Schaefer für Heinz Lummel

Am ersten Sitzungstag stand nach insgesamt 15 Jahren ein Wechsel an der Spitze der Bundesfachgruppe an. Heinz Lummel, weltweit tätiger Klempnermeister aus Karlstadt/Main, mochte sich nach vielen Jahren nicht erneut zur Wiederwahl stellen und hatte bereits seit längerem seinen Stellvertreter, den Hamburger Klempnermeister Rainer Schaefer, zum Nachfolger vorgeschlagen. Die Kandidatur bestätigte die Bufa einstimmig, ebenso den Vorschlag, Ulrich Leib, Spenglermeister aus Moorenweis/Bayern, als seinen Stellvertreter zu wählen. Heinz Lummel kündigte an, die Aktivitäten im Klempner- und Kupferschmiedemuseum in seiner Heimatstadt fortzuführen und berichtete aktuell von einer Initiative bayerischer Jung-Unternehmer im Spenglerhandwerk. Im Frühjahr war man erstmalig zu einem Treffen nach Karlstadt gekommen, um fachspezifische und betriebswirtschaftliche Themen zu erörtern. Die Gruppe will sich in Zukunft halbjährlich im Museum treffen.

 


ZVSHK-Termine-Daten-Informationen (Änderungen vorbehalten)

Datum

Veranstaltung

05./06. September 2002

Erdgasforum, Köln

03.-05. Oktober 2002

25. Deutscher Kupferschmiedetag, Friedrichshafen

25.-28. September 2002

Messe SHKG, Leipzig

20.-23. November 2002

Messe SHK, Hamburg

25.-29. März 2003

Messe ISH, Frankfurt/Main


ZVSHK Direkt: Telefon: 02241/9299-0, Telefax: 02241/21351
E-Mail: info@zentralverband-shk.de,
Internet: www.wasserwaermeluft.de

 

Die Geschäftsstellen des ZVSHK

ZVSHK
Rathausallee 6
53757 St. Augustin
Telefon: 02241-29056
Telefax: 02241-21351

ZVSHK Geschäftsstelle Potsdam
An der Pirschheide 28
14471 Potsdam
Telefon: 0331-972107
Telefax: 0331-972603


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