IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 11/2002, Seite 21 f
VERBÄNDE AKTUELL |
Nordrhein-Westfalen
NRW ist bundesweit Spitze bei Zukunftsenergien
"E-world of energy" mit innovativen Energietechnologien
Nordrhein-Westfalen ist die bedeutendste Energieregion Europas und das Energietechnologieland Nr. 1 in Deutschland. Die Landesregierung hat seit 1988 knapp 490 Millionen Euro Fördermittel für ca. 44.000 Energieprojekte bereitgestellt und liegt damit an der Spitze aller Bundesländer. Daraus resultierten weitere Investitionen von fast 2,5 Milliarden Euro.
Über 1200 Firmen mit etwa 10.000 Beschäftigten sind nach letzten Schätzungen im einwohnerstärksten Bundesland mit der Konstruktion und dem Bau regenerativer Energietechnologien beschäftigt. Wenn in einigen Jahren zehn Prozent des Weltenergiebedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden sollen, bieten sich gerade für Unternehmen aus NRW auf diesem Markt hervorragende Chancen. So weist Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW auf die erneut starke Präsenz der Landesinitiative bei der internationalen Fachmesse "E-world of energy", vom 13.-15.02.2002, in Deutschlands Energiehauptstadt Essen hin.
Brennstoffzellenkompetenz in NRW
NRW unterstützt und fördert seit vielen Jahren Projekte im Bereich der Brennstoffzellentechnik. Seit 1988 wurden im Rahmen des REN-Programms in NRW ca. 17 Mio. Euro Fördermittel für 21 Brennstoffzellenprojekte verwandt, die ein Gesamtvolumen von rund 50 Mio. Euro haben. Um die vielfältigen Aktivitäten weiter zu bündeln und zu verstärken, hat Minister Schwanhold im Rahmen der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW im April 2000 das Kompetenz-Netzwerk Brennstoffzelle NRW gegründet. Ziel des Netzwerks ist die Stärkung des Produktions- und des Forschungsstandorts NRW auf dem Gebiet der Brennstoffzellentechnik. Rund 150 Firmen, Institute und Experten arbeiten an zukunftsfähigen Lösungen für die Energieversorgung.
Erste Erfolge sind schon in Sicht. So hat die Firma Vaillant im Rahmen eines "NRW-Feldtests" mit vier Projektpartnern das erste Brennstoffzellen-Heizgerät in Gelsenkirchen installiert. Die Ziele des vom Land im Rahmen der Landesinitiative Zukunftsenergien mit 800.000 Euro unterstützten Feldtests stellten die Projektpartner kürzlich vor. Dabei wurde das Gerät, das seit Dezember vergangenen Jahres ein Mehrfamilienhaus in Gelsenkirchen mit Strom und Wohnwärme versorgt, erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Schwanhold: "Dieser Feldversuch ist ein Beleg für die Spitzenstellung, die Nordrhein-Westfalen bei der Entwicklung innovativer Technologien zur Energie- und Wärmeerzeugung einnimmt".
Wasserstoffinitiative NRW
Einen besonderen Platz innerhalb der Aktivitäten des Landes nimmt die Wasserstoff-Energiewirtschaft ein. Die Ausstellung "Wasserstoff: Nachhaltige Energie - stationär, mobil" gab einen Überblick über den Stand der Wasserstoff-Technik. Es werden Herstellungsverfahren auf Basis erneuerbarer und fossiler Energiequellen, Aspekte der Speicherung, des Transports und der Verteilung von Wasserstoff sowie die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten aufgezeigt. Am Beispiel der Brennstoffzelle wird dargestellt, wie die in Wasserstoff oder anderen Energieträgern wie Methanol oder Erdgas gespeicherte chemische Energie in elektrische und thermische Energie umgewandelt werden könne.
In NRW nutzen 8000 Photovoltaik-Anlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt 40 MWp die natürliche Energie der Sonne. Dafür hat das Land im Rahmen des REN-Programmes bisher rund 85 Mio. Euro bereitgestellt. Maßgeblich daran beteiligt ist die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, die unter anderem das Leitprojekt "5 Solarsiedlungen in NRW" entwickelt hat.
Die Solarsiedlungen sollen die Möglichkeiten der Solarenergienutzung für die Wärme- und Stromversorgung von Gebäuden aufzeigen und die Einführung des solaren Bauens unterstützen. Vier Siedlungen in Steinfurt, Gelsenkirchen und Köln sind bereits realisiert. 20 weitere Projekte sind im Bau oder in der Planung.
Mit der Einführung von Ausbildungslehrgängen zum "Solateur" hat das Land zudem einen wichtigen Schritt zur breiten Nutzung der Solarenergie bei Privatnutzern und in der Wirtschaft getan. Bisher wurden rd. 100 "Solarteure" in Gelsenkirchen und Münster ausgebildet.
Die "AG Solar NRW" ist ein Forschungs- und Technologieverbund und gleichzeitig ein Förderprogramm des Ministeriums für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW. Die AG Solar fördert Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der Solarenergienutzung mit bisher über 68 Mio. Euro. Sie feiert bei der "E-world of energy" ihr zehnjähriges Jubiläum.
Die dritten "Wärmepumpen-Wochen NRW" der Landesinitiative Zukunftsenergien vom 15.01. bis 15.02.2002 stellten die vielen Vorteile dieser Erdwärmenutzung vor. Zusätzlich bietet www.waermepumpen-marktplatz-nrw.de das ganze Jahr lang Aktivitäten in NRW an. Die ersten beiden Wärmepumpen-Wochen erreichten mit über 300 Veranstaltungen, Lesertelefonen und Radiospots etwa eine Millionen Bürger zwischen Rhein und Ruhr. Ein gutes Signal, denn bisher werden weniger als zwei Prozent der Neubauten in Deutschland mit Wärmepumpen beheizt; in der Schweiz sind es 40 Prozent.
Die Energieagentur NRW in Wuppertal hat einen Bus - das so genannte "Energieberatungsmobil NRW" - ausgerüstet, der allen Kommunen, Messebetreibern oder auch Unternehmen für Informationsveranstaltungen zum Thema Energiespar-Know-how unentgeltlich zur Verfügung steht.
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