IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 6/2002, Seite 84 f.
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BWT
Neues aus der Filtertechnik
Mit dem kürzlich vorgestellten Trinkwasser-Filtersystem "Calfi" beabsichtigt BWT den Filtermarkt zu revolutionieren. Nach Angaben des Herstellers bietet das Produkt nicht nur Schutz vor Fremdpartikeln, es soll auch vor Kalkablagerungen im Trinkwassersystem schützen.
Schutzfilter und Kalkschutz im Doppelpack? Für BWT eine klare Angelegenheit. Das Filtersystem "Calfi" wirkt einerseits wie ein herkömmlicher mechanischer Schutzfilter. Die Wirkung basiert auf einem Wechselfilter mit einer Filterschärfe von 90µm. Insoweit unterscheidet sich das Produkt nicht von einem herkömmlichen Schmutzfilter für die Trinkwasserinstallation.
Zugleich verfügt das Filtersystem über eine alternative, elektrophysikalische Einheit zur Nanokristallbildung, die das Verkalken von Rohrleitungen und Warmwasserbereitern verhindern soll. Das Gerät ist für Ein- bis Zweifamilienhäuser konzipiert:
- Nennweite: DN 25
- Leistung: 3,5 m3/h
- Kalkschutz: bei 1,5 m3/h bis 18°d
Für BWT damit ein Produkt, das einen verbesserten Hygieneschutz in Hausinstallationen gewährleistet und die Hausinstallation zuverlässig vor Kalk- und Schmutzpartikeln schützt.
In Schriesheim geht man sogar noch weiter und schreibt dem Zwei-Komponenten-Filter - der auf Wunsch auch mit einem integrierten Druckminderer lieferbar ist - auf die Fahne, einen verbesserten Hygieneschutz zu gewährleisten.
Umgangssprachlich ausgedrückt demnach eine "eierlegende Wollmilchsau" - BWT nennt das ‚den neuen Filterstandard für die Trinkwasserinstallation‘. Das gilt auch wirtschaftlich. Der Filter- und Kartuschenwechsel wird vom Gerät automatisch angezeigt und die beiden Filtereinheiten lassen sich vom Endverbraucher mit wenigen Handgriffen - auch unabhängig voneinander - austauschen. Der Schmutzfilter ist - immer natürlich abhängig vom Wasserdurchfluss und vom Verschmutzungsgrad des Wassers - nach rund sechs Monaten auszuwechseln, das Kalkschutzelement nach etwa einem Jahr.
Aus diesem Grund ist BWT auf der Suche nach Profi-Partner-Installateuren, die ‚mit uns gemeinsam im Rahmen einer Jahres-Aktiv-Vereinbarung mit dem neuen Filterstandard für jedes Haus den wichtigen Hygienemarkt erobern wollen‘, wie aus Schriesheim verlautet. Zahlreiche Marketingunterstützungen wie Displays, Dummys, Mitarbeiter-Schulungen oder Endkundenveranstaltungen bietet BWT seinen Partnern im Rahmen des Marketingplans an.
Peter-Lorenz Schmidt, Geschäftsführer BWT GmbH. |
Für Peter-Lorenz Schmidt, Geschäftsführer BWT Wassertechnik GmbH, kommt das Gerät zum richtigen Zeitpunkt. Schmidt nimmt damit - und mit weitergehender Gerätetechnologie - den "Wachstumsmarkt Hygiene" ins Visier: "Die neue Trinkwasser-Verordnung legt die technischen Rahmenbedingungen und auch die personellen Verantwortlichkeiten fest. Es ist zwingend notwendig, die Verbraucher auf die vielfältigen Hygiene-Gefahren hinzuweisen. Keime und Bakterien nisten selbst in den unscheinbarsten Kalkablagerungen, lauern in Inkrustationen der Hausinstallation. Die immer neuen Fälle von Erkrankungen durch Legionellen zeigen: Es ist wirklich Zeit, hier umzudenken!"
Wie das mit dem neuen Filter-System gelingen soll, wollte die Redaktion der IKZ-HAUSTECHNIK genau wissen, und fragte in Schriesheim nach.
IKZ-HAUSTECHNIK: Die neuen Bestimmungen für Trinkwasserinstallationen verlangen vom Fachhandwerk u.a. eine gezielte Auswahl der einzubauenden Materialien. Sie bezeichnen "Calfi" als ,Vollkasko-Versicherung‘ für Gebäude und Hausinstallation. Wie ist das zu verstehen, stehen Sie im Schadensfall anstelle des Fachhandwerkers für evtl. Schäden ein?
Schmidt: Der Calfi-Filter ist ein Kalkschutzfilter, der durch Vermeidung von Inkrustationen und Ablagerungen einer Vollkasko-Versicherung "symbolisch" entspricht. In der Praxis heißt das, dass wir dem Handwerk mit diesem Allround-Gerät helfen, die neuen Verordnungen und Gesetzgebungen zu erfüllen. Und für die ausgelobten Eigenschaften des Calfi stehen wir mit dem neuen Gewährleistungsrecht unseren Installateuren voll zur Seite, wenn der Installateur den neuen Filter Calfi als ein "Muss für jedes Haus" versteht. Und das zu einem sensationellen Preis. Erstmals gibt es für knapp 700 Euro eine zusätzliche funktionierende Kalkschutzleistung.
IKZ-HAUSTECHNIK: Verfügt "Calfi" über eine DVGW-Zulassung?
Schmidt: Calfi ist zur Prüfung angemeldet - und wir rechnen mit einer baldigen Prüfzeichenerteilung.
IKZ-HAUSTECHNIK: Sie verweisen im Zusammenhang mit "Calfi" auf Brutstätten in Trinkwasserinstallationen von Keimen und Bakterien wie z.B. Legionellen. Gibt es einen wissenschaftlichen Nachweis darüber, ob und wie mit "Calfi" derartige Brutstätten vermindert oder gar vermieden werden?
Schmidt:Das ist keine Frage, die nur im Zusammenhang mit dem Kalkschutzfilter Calfi zu beantworten ist. Es gilt generell: Die stark zerklüftete Oberfläche von Kalkablagerungen macht diese zur idealen Brutstätte von Bakterien und Keimen. Dieser wissenschaftliche Nachweis ist längst geführt und hat seinen Niederschlag beispielsweise im Kommentar von Heinrichs/Waider zum DVGW-Arbeitsblatt W 551 (Technische Maßnahmen zur Verminderung des Legionellenwachstums) gefunden. Dort ist explizit formuliert: "Rohrwerkstoffe, die prinzipiell oder durch Inkrustationen, Ablagerungen und Korrosion vergrößerte Innenoberflächen bieten, begünstigen das Legionellenwachstum innerhalb der Leitungsanlagen." Und im Kommentar zum DVGW-Arbeitsblatt 552 schreiben die Autoren: "Die Vermehrung der Legionellen findet im Wesentlichen nicht im Wasser selbst statt, sondern auf den vom Wasser benetzten Oberflächen, z.B. von Rohren und Armaturen."
Die einfache Rechnung lautet also: Weniger Kalkablagerungen durch den Einbau des Kalkschutzfilters Calfi bedeuten eine geringere Rohrinnenoberfläche und damit verringerte Wachstumsmöglichkeiten für Keime. Und das ist ein wesentlicher Beitrag zur Hygiene. Übrigens ist dies auch bei der traditionellen Legionellenschaltung zu beachten: Die zur Desinfektion erforderliche erhöhte Temperatur verstärkt den Kalkausfall, der dann wiederum die Bildung von Biofilmen begünstigt. Auch wer regelmäßig thermisch desinfiziert, muss sich um den Kalkschutz Gedanken machen.
IKZ-HAUSTECHNIK: Legionellen stellen vor allem in größeren Installationen ein Problem dar. Wie wollen Sie mit "Calfi", der ausdrücklich für den Ein- und Zweifamilienhausbereich gedacht ist, diese Problematik beseitigen?
Schmidt:Zunächst einmal: Legionellen unterscheiden nicht zwischen ‚großer‘ und ‚kleiner‘ Hausinstallation. Richtig ist, dass in weit verzweigten Installationen wie in Hotels, Großwaschanlagen, Krankenhäusern oder Altenheimen die Gefahr von stagnierendem Wasser höher ist als im Einfamilienhaus. Das ist aber nur ein Wachstumsfaktor für Legionellen. Die gerade beschriebene generelle Gefährdung, die von Inkrustationen jeder Art ausgeht, gilt im Hotel genauso wie im Privathaus. Bei unserer Hygiene-Initiative geht es uns nicht darum, ein bestimmtes Gerät zu forcieren. Wichtig ist es, in geeigneter Weise Kalkablagerungen zu vermeiden. Wir bei BWT sagen: Für jedes Privathaus und Kalkhärten bis 18°d ist der Kalkschutzfilter Calfi der neue Filterstandard, der in jedes Haus gehört. Für größere Gebäude und/oder Wasserhärten über 18°d empfehlen wir einen mechanischen Schutzfilter wie den Infinity oder Diago 18, kombiniert mit einem alternativen Kalkschutzgerät der Baureihe AQA total oder einem Weichwassergerät der Serie Bewamat Duo und Rondomat Duo.
‚Hygiene-Management‘ bedeutet für uns, möglichst ganzheitliche Konzepte anbieten. Dazu gehört auch die Beratung bei Betriebsbedingungen, wie z.B. Temperaturen bei Nachtabschaltung oder Urlaubsstagnationen, und entsprechend die Beratung bautechnischer Verhältnisse, wie z.B. zu große Speicher oder verschmutzte Speicher.
Auf dieser Basis sind effiziente, wirtschaftliche Lösungen möglich. Wie wir von BWT - Europas führendes Wassertechnologieunternehmen - solche ganzheitlichen Konzepte angehen, ist übrigens in unserer Broschüre ‚Legionellen-Info‘ nachzulesen, die kostenlos bei uns angefordert werden kann.
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