IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 3/2002, Seite 24 b


VERBÄNDE AKTUELL 


 Sachsen


Flath übergibt ersten Sächsischen Energiepass

Reduzierung der Heizenergie um mehr als 50 Prozent möglich

Umwelt- und Landwirtschaftsminister Steffen Flath hat im November letzten Jahres den ersten Sächsischen Energiepass an eine Zwickauer Hauseigentümerin übergeben. 

"Der Energiepass ist ein wesentlicher Baustein, um das sächsische Klimaschutzprogramm mit Leben zu erfüllen", so Flath. Sachsen hat sich verpflichtet, bis zum Jahr 2010 den Ausstoß des Klimakillers Kohlendioxid in den Bereichen private Haushalte, Verkehr, Kleinverbraucher und Industrie/Gewerbe um 2,5 auf 16,5 Millionen Tonnen zu reduzieren. Nach Angaben von Experten könnte landesweit die Hälfte der zu Heizzwecken eingesetzten Energie eingespart werden. Die Investitionen, um die energetische Situation eines Gebäudes überprüfen und entsprechend den Empfehlungen sanieren zu lassen, zahlen sich laut Flath auf jeden Fall aus, "für die Umwelt und für den Geldbeutel des Eigentümers".

Steigende Energiepreise und der derzeitige Anteil von leerstehenden Wohnungen sind ein weiteres Argument für den Energiepass. Wer offerieren kann, dass durch hervorragende Wärmedämmung die Nebenkosten niedrig gehalten werden können, wird leichter Mieter finden. Wie Flath sagte, kenne jeder Autofahrer den Benzinverbrauch seines Autos, über den Energieverbrauch seines Hauses pro Quadratmeter seien sich Eigentümer und Vermieter oft im Unklaren.

Das solle sich ändern. Sachsen ist das erste Bundesland, das, zunächst im Rahmen eines Pilotprojektes im Raum Zwickau, einen Energiepass eingeführt habe. Der Pass gehe laut Umweltministerium viel weiter, als kommunale Heizspiegel, die es in vielen deutschen Städten gibt. Der Sächsische Energiepass berücksichtigt ganz konkret die Spezifika des betroffenen Gebäudes, benennt die Schwachstellen und gibt Sanierungsempfehlungen.

Den Pass dürfen ausschließlich vom Freistaat zertifizierte Berater ausstellen. Derzeit gibt es 40 Experten (Energieberater, Fachbetriebe der SHK-Innung, Schornsteinfeger), die in einer speziellen Schulung auf diese Aufgaben vorbereitet wurden. Für den Energiepass werden die Gebäudedaten erfasst, mit einem Computerprogramm analysiert und nach einem anschließenden Beratergespräch wird der Pass übergeben. Der Energiepass ist für Antragsteller im Rahmen des Pilotprojektes im Raum Zwickau kostenlos. Künftig ist eine Förderung aus dem Programm Immissions- und Klimaschutz vorgesehen. Interessenten für den Energiepass wenden sich an:

Koordinierungsstelle
Sächsischer Energiepass,
Pilotprojekt Zwickau,
Tel.: 0375/541604.

 


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