IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 3/2002, Seite 19 f


VERBÄNDE AKTUELL 


 Berlin


Innungsversammlung

Informationsaustausch - Basis für Geschäftssicherung

Am 28. November letzten Jahres kam die Berliner Innung für Sanitär, Heizung, Klempner und Klima zu ihrer 2. Jahrestagung zusammen. Nahezu 100 Handwerker trafen sich traditionsgemäß im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Berlin am Mehringdamm 14.

Die Führungsspitze des SHK-Verbandes: links Dr. Klaus Rinkenburger (Geschäftsführer) und rechts Hubert Minter (Obermeister).

Berufsunfähigkeitsrente und Riester-Rente

Referate und Diskussionen standen auf der Tagesordnung. Den ersten Vortrag mit eingefügter Diskussions- und Fragerunde hielt Elke Briesenick von der Inter-Versicherung zu den Themen "Berufsunfähigkeitsrente" und "Riester-Rente". Sie informierte die SHK-Handwerker über die veränderten Rahmenbedingungen seit 1. Januar 2002. So wird für all jene, die am 1. Januar letzten Jahres das 40. Lebensjahr noch nicht erreicht hatten, die Berufsunfähigkeitsrente durch die Erwerbsminderungsrente ersetzt. Briesenick beschreibt die Konsequenzen so: "Damit sind wesentlich niedrigere Auszahlungssätze verbunden, die nie zu einer Deckung der Lebenshaltungskosten ausreichen. Wir empfehlen daher allen, dieses finanzielle Risiko durch eine private Aufstockung auszugleichen." Zwei Möglichkeiten stellte sie vor: Die Risikoversicherung (keine Auszahlung nach Vertragsablauf, aber niedrige Beitragssätze) und die Kapitalversicherung (Auszahlung nach Vertragsablauf, aber höhere Beitragssätze). Auch die gesetzliche Rentenversicherung ist ab dem 1. Januar 2002 Veränderungen unterworfen. Das Netto-Rentenniveau soll langfristig von 70 auf 67% sinken. Auf diese Weise soll eine Beitragsstabilität auf max. 22% vom Bruttoarbeitslohn/-gehalt bis zum Jahr 2030 gewährleistet werden. Die Versorgungslücke von 3% soll eine private Altersvorsorge schließen, die der Arbeitnehmer zu zahlen hat, unterstützt durch finanzielle Zuwendungen des Staates. Nähere Auskünfte erteilt die Inter-Versicherung und jeder andere Versicherungsträger.

Elke Briesenick stellte in ihrem Diskussionsvortrag die veränderten Rahmenbedingungen bei der Berufsunfähigkeitsrente und der gesetzlichen Rente deutlich heraus.

Heizwärme-Check - ein neues Feld für den SHK-Profi

Über den Heizwärme-Check informierten Horst Reimann und Michael Pape. Hinter der Gemeinschaftsaktion der Berliner SHK-Innung und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung verbirgt sich eine energetische Analyse des Gebäudes und der Heizungsanlage auf Basis eines übersichtlich strukturierten Ankreuzbogens. Damit soll zwar keine Energieberatung im klassischen Sinn durchgeführt werden; aber dem Endkunden können die energetischen Schwachpunkte aufgezeigt und Möglichkeiten genannt werden, den Energieverbrauch seines Gebäudes spürbar zu senken. Reimann zu den Wirkungen beim Hausbesitzer: "Das bedeutet für Sie als SHK-Fachmann eine Erhöhung der Kundenbindung und zusätzliche Aufträge." Schon bald soll eine Werbekampagne starten, über die Hausbesitzer über die Aktion unterrichtet werden. Die Berliner SHK-Innung bietet zum "Heizwärme-Check" im laufenden Jahr Schulungen für den SHK-Profi an. Informationen hierzu gibt es bei der Innung.

Mit rund 100 Teilnehmern war die diesjährige Innungsversammlung wieder sehr gut besucht.

Kostenermittlung mit Excel-Programm

Der betriebswirtschaftliche Ausschuss der Innung hat auf Basis einer Excel-Tabelle ein Programm entworfen, mit dem der SHK-Handwerker seinen Stundenverrechnungssatz ermitteln kann. Peter Leberecht von der Innung stellte im Rahmen der Tagung das Programm vor. Aufgeteilt in einzelnen Schritten hat der Inhaber die Finanzkenndaten seines Betriebes einzugeben. Am Ende stehen vier Ergebnisse:

Die Innung hält für jedes Mitglied eine Diskette mit dem Excel-Programm bereit.

Schnelleinstieg Stundenverrechnungssatz: Peter Leberecht gab einen Einblick in das Excel-Programm, das die betriebswirtschaftliche Abteilung der SHK-Innung entwickelt hat.

Hintergrundinformationen von der Führungsspitze

Hubert Minter, seit Jahren Obermeister der SHK-Innung, gab den so zahlreich erschienenen SHK-Unternehmern Informationen, die man im Alltagsgeschäft leicht übersieht oder gar nicht erfährt. So z.B. die Machenschaften des Energiedienstleisters "swb enordia" aus Bremen: Die Gesellschaft wirbt damit, bundesweit Heizungsanlagen von Öl auf Gas umzustellen, und zwar als Komplettangebot, d.h. zum Festpreis. Außerdem bietet der Ableger der Bremer Stadtwerke Wartungsarbeiten an. Durch mehr Konkurrenz wird zwangsläufig das Preisniveau sinken, so Minter. Und weiter: "Wir wollen zwar den Wettbewerb, natürlich. Wir wollen aber keine Dumpingpreise." In die gleiche Richtung gehen die Entwicklungen bei der GASAG. Heute besteht der einstige Berliner Gasversorger aus immerhin sieben Einzelunternehmen als Kapitalgesellschaften. Sie alle möchten Gewinn erzielen, sodass auch von dieser Seite ein wirtschaftlicher Druck auf die Handwerksbetriebe ausgeübt wird. Schließlich spielt man bei der GASAG mit dem Gedanken, den Heizungsbauer/Installateur als Gasverkäufer einzubinden. Minter: "Ob wir wollen oder nicht, wir müssen uns diesen Veränderungen stellen."

  


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