IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 24/2001, Seite 25 ff
VERBÄNDE AKTUELL |
Niedersachsen
SHK-Junioren aktiv
1. Vortragsveranstaltung der SHK-Junioren in Niedersachsen
Seit Ende 2000 gibt es im Fachverband SHK Niedersachsen den Arbeitskreis Junioren im SHK-Handwerk. Der Arbeitskreis wurde auf Initiative von Landesinnungsmeister Karl-Fritz Gertjejanssen ins Leben gerufen mit dem Ziel, junge Unternehmer und Unternehmerinnen auf die ehrenamtliche Tätigkeit auf Innungs- und Verbandsarbeit vorzubereiten und zu fördern. Ferner sollen die SHK-Junioren neue Ideen und Impulse für die Verbandsarbeit entwickeln und einsetzen.
Der Arbeitskreis hat sich mit großem Erfolg auf dem Landesverbandstag 2001 auf Norderney mit einem Workshop zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert. Aufgrund der sehr guten Resonanz aus dem Kreis der Obermeister und Innungsvorstände wurde beschlossen, dass die Handwerksjunioren noch in diesem Jahr eine Veranstaltung auf Landesebene durchführen sollten, ausgerichtet auf die Zielgruppe der jungen Unternehmer und Unternehmerinnen unter 40 Jahren.
Sprecher des Arbeitskreises gewählt
Vor der Veranstaltung am 17. August 2001 trafen sich die SHK-Junioren unter Vorsitz des stellvertretenden Landesinnungsmeisters Friedrich Budde, Hannover, zu einer Sitzung und wählten in Anwesenheit des Geschäftsführers des Fachverbandes, Franz Kiehslich, einstimmig zu ihrem Sprecher Dipl.-Ing. Matthias Dege. Er wurde für zwei Jahre gewählt und führt die Arbeit der SHK-Junioren innerhalb des Fachverbandes. Matthias Dege (38) ist Geschäftsführer im elterlichen SHK-Betrieb und Inhaber eines Ingenieurbüros für Energieeffizienz und Qualitätssicherung. Der Versorgungsingenieur verfügt über mehrjährige Erfahrung als Projektleiter in der Sanitär- und Heizungsindustrie.
Der Arbeitskreis der SHK-Junioren: Zum Sprecher der Handwerksjunioren wurde Dipl.-Ing. Matthias Dege, Salzgitter, gewählt (2.v. r.). GF Franz Kiehslich und der stv. LIM Friedrich Budde (1.u.2.v.l.) nahmen an der Sitzung teil. |
Letztes Jahr umsonst gearbeitet?
Zu diesem Thema veranstalteten die SHK-Junioren in Walsrode ihre Vortragsveranstaltung, die wohl den Nerv der Jungunternehmer getroffen hatte. Auch aus dem Kreis der "älteren" Handwerksmeister kamen im Vorfeld Anfragen mit der Bitte, diese Tagung nochmals durchzuführen und auf Landesebene alle SHK-Unternehmer hierzu einzuladen. Rechtsanwalt Thomas Feil, Hannover, referierte zu den Themen "Eintreiben von Forderungen", "Bonitätsprüfung" und "Rechtssichere Verträge". Neben einer Vielzahl von direkt umsetzbaren Vorschlägen und Organisationshilfen stellte Feil heraus, dass es einige unabdingbare Grundregeln gebe:
- Erst wenn der Kunde die Rechnung bezahlt hat, ist der Auftrag abgewickelt.
- Geld eintreiben ist eine wichtige unternehmerische Tätigkeit.
- Je länger ein Rechnungsbetrag aussteht, desto unwahrscheinlicher wird die Bezahlung. Zeit ist Geld!
- Akzeptieren Sie keine Forderungsverluste, z.B. 3% vom Umsatz.
RA Feil stellte eine Beispielrechnung auf: Wenn die Umsatzrendite 10% beträgt, muss für den Ersatz eines Forderungsausfalles von 10.000,- DM ein Mehrumsatz von 100.000,- DM realisiert werden. Bei einer Umsatzrendite von 2% wäre sogar ein Mehrumsatz von 500.000,- DM erforderlich.
Aber es gebe kein Patentrezept, mit dem alle Forderungsausfälle vermieden werden könnten. Forderungsmanagement sei eine Vielzahl von kleinen und großen Maßnahmen, die jedes Unternehmen individuell für den Kundenkreis erarbeiten müsse. Hierzu gab Feil in seinem Vortrag bezüglich des Forderungsmanagementes und dem Umgang mit säumigen Schuldnern, von der Sicherung von Bauaufträgen bis zur Hilfestellung durch die Justiz, eine Fülle von Hinweisen und Tipps aus der Praxis.
Die Teilnehmerzahl in Walsrode übertraf die Erwartungen bei weitem. |
Warum in der Innung?
Im Anschluss an den Vortrag von RA Feil, stellten die SHK-Junioren eine gekürzte Fassung ihres Workshops vom Landesverbandstag vor. Zum Thema "Warum in der Innung?" gestalteten die SHK-Junioren ein Rollenspiel, in dem sie einige gängige Vorurteile vorstellten.
Im Anschluss daran "beamten" die SHK-Junioren ihre Präsentation mit den erarbeiteten Hinderungsgründen für eine aktive Mitarbeit der Innung an die Leinwand. Als Ergebnis der Pro- und Kontra-Darstellung sei festzustellen, dass es deutliche Vorteile für eine (aktive) Mitgliedschaft in Innung und Verband gebe, die den Mitgliedsbetrieben aber im Detail nicht bewusst seien. Hier bestehe aus Sicht der SHK-Junioren dringender Handlungsbedarf, um einem Mitgliederschwund gerade unter den jungen Unternehmer(innen) entgegenzuwirken.
Drei zentrale Aspekte sind für eine erfolgreiche Innungs- und Verbandsarbeit wichtig:
- Der Nutzen einer (aktiven) Mitgliedschaft muss deutlicher kommuniziert werden.
- Das Selbstverständnis einer Innung muss sich hin zu einem Dienstleister für die Mitgliedsbetriebe wandeln.
- Emotionale Bindung: Auch Innungen müssen sich als "Marke" verstehen und professionelle Marketingmittel zur Mitgliederbindung und -werbung einsetzen.
Im Anschluss an den Kurz-Workshop fand eine engagierte Diskussion im Plenum über die genannten Thesen statt.
Die SHK-Junioren wiesen darauf hin, dass noch nicht alle Plätze im Arbeitskreis besetzt seien. Neue Mitglieder seien herzlich willkommen und könnten ihre Ideen in die Innungen und in den Fachverband tragen.
Ansprechpartner ist der Fachverband Niedersachsen in Laatzen.
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