IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 24/2001, Seite 20 ff


VERBÄNDE AKTUELL 


 Nordrhein-Westfalen


Obermeistertag Fachverband SHK NRW

Strukturreform gebilligt

Die Funktion der Innung und des Verbandes als Vordenker in schwierigen Zeiten zu stärken, kompetent, konsequent, qualitäts- und kundenorientiert - nach diesen Attributen streben nicht nur die Betriebe, sondern nach ihnen muss auch eine Verbandsorganisation auf all ihren Ebenen streben, will sie ihre Attraktivität, ihren Wert für heute und morgen behalten, erklärte Landesinnungsmeister Dipl.-Ing. Rudolf Peters auf dem Obermeistertag 2001 des Fachverbandes NRW, der von 59 Obermeistern bzw. stv. Obermeister besucht wurde.

"Wir wissen als Verband genau, dass es einer Verbandsorganisation ebenso ergeht wie einem Unternehmen, das im tagtäglichen Wettbewerb am Markt bestehen will. Wenn es nicht danach trachtet, immer besser zu werden, wird es schlechter und damit weniger konkurrenzfähig." Stillstand bedeute Rückschritt - in der Wirtschaft wie im Verbändebereich, ergänzte Peters.

Schwerpunktartig wurden die Ergebnisse der Strukturreform des Verbandes diskutiert, die im letzten Jahr erarbeitet wurden.

Und so waren die Obermeistertage in Castrop-Rauxel

Annähernd 60 Obermeister oder deren Stellvertreter diskutierten auf der Obermeistertagung in Castrop-Rauxel über die Ausrichtung des Fachverbandes und die Zukunftsfähigkeit der SHK-Betriebe.

Bei hausgemachten Ursachen für die Wachstumsschwäche in der gesamten SHK-Branche und einer großen Liste von mittelstandsfeindlichen Maßnahmen, denen sich das SHK-Handwerk durch die rot-grüne Koalition ausgesetzt sieht, forderte Peters die Solidargemeinschaft ein, damit wir im Wettbewerb bestehen können. Immerhin ändere sich das Umfeld für die Betriebe weiterhin rasant und auch die technische Entwicklung habe in unserer Branche eine Dynamik wie in nur ganz wenigen Handwerken erreicht.

Eingehend auf die Handwerkermarke, die in der Branche für Stabilität sorge, wies Peters darauf hin, dass die Handwerkermarke die Versinnbildlichung einer ganzen Reihe von guten und deswegen erhaltenswerten Prinzipien unserer Branche sei: Des dreistufigen Vertriebsweges, der handwerksgerechten industriellen Markenprodukte, der hohen Standards der Technik und der Verbraucherfreundlichkeit.

So spreche ein ganzes Bündel von guten Argumenten für die Handwerkermarke. Sie stehe für eingeführte Industriemarken, die die Anforderungen der Handwerker als Verarbeiter und der Kunde als Nutzer erfüllten und die durch die qualifizierten Fachbetriebe - und eben nur durch sie - an die Endkunden gelangten. Sie stärke den traditionellen und professionellen Vertriebsweg, der durch branchenfremde Anbieter so enorm unter Druck geraten sei.

"Die Handwerkermarke lebt vom Mitmachen," erklärte Peters. "Ihr Erfolg steht und fällt damit, dass namhafte Industriefirmen ihre Produkte mit dem rot-gelben Signet auszeichnen und sie steht und fällt damit, dass sie als SHK-Handwerk diese Produkte anderen vorziehen, sie also offensiv vermarkten und verkaufen und auch von Großhändlern einfordern."

Mit der Marke für die Meister werde die Fachschiene aufgewertet im Vergleich zu den Baumärkten und den vertriebsweguntreuen Herstellern und Großhändlern. Die Handwerkermarke sei ein wichtiger Weg, damit sich die Betriebe mit Qualität und Service profilierten - anstelle eines ruinösen Preiswettbewerbs.

Die Strukturreform des Fachverbandes bedeutet für Dr. Geißdörfer: die Zukunft in den Griff bekommen.

Eckpunkte der Regelungen von Basel II

Wann wird ein Kredit teurer, wann wird er günstiger?

Peters stellte grundsätzlich fest, dass Handwerksbetriebe entstehen und bestehen auf Basis der Meisterposition. "Der Meister ist die einzige unverzichtbare Säule seines Betriebes. In der Regel ist er auch Alleinentscheider. Auch im Handwerk sind Stärke oder Schwäche eines Betriebes mehr als zur Hälfte von der Meisterperson abhängig und nicht von der Sachausstattung. Wie soll die Kreditsicherheit eines Handwerksbetriebes in Zukunft beurteilt werden, wenn die Persönlichkeit des Meisters dabei nicht mehr die entscheidende Rolle spielen darf? Wie soll ein Jungmeister beispielsweise zur Gründung Betriebsmittelkredite bekommen, wenn er nicht nur keine Sachmittel zur Sicherheit vorweisen kann, sondern auch noch kein persönliches Rating hat?" stellte Peters fest.

Peters wies darauf hin, dass die Sparkassen und vor allem die Banken ihre Kreditvergaben noch klarer als bisher von der aktuellen und künftigen Bonität der Firmen abhängig machen werden. Uns allen werde ein noch schärferer Spiegel vorgehalten und viele von uns werden darin leider ein Bild sehen, das sie vor harte Wahrheiten stelle.

Guido Hamm, der ausführlich die neue Baseler Eigenkapitalvereinbarung und die Auswirkungen auf die Kreditversorgung mittelständischer Unternehmen behandelte, wies darauf hin, dass die Kreditinstitute bislang risikobehaftete Aktiva (im wesentlichen Kredite) pauschal mit 8% Eigenkapital zu unterlegen hatten. Der Kerngedanke der neuen Baseler Eigenkapitalvereinbarung - Inkrafttreten aller Voraussicht nach 1.1.2005 - ist, dass der Umfang der notwendigen Eigenkapitalunterlegung künftig vom Risikogehalt der jeweiligen Geschäftspartner, Kundengruppen, bis hin zum Einzelkredit abhängt. Geringes Risiko = geringe Eigenkapitalunterlegung, hohes Risiko = hohe Eigenkapitalunterlegung.

Zusätzlich dazu sind operationelle Risiken (etwa Fehler im Prozess, EDV-Risiken) und Marktrisiken ebenfalls mit 8% Eigenkapital zu unterlegen.

Das Risikogewicht einer Kreditforderung im Firmenkreditgeschäft werde zunächst durch das Unternehmensrating definiert: Rating = Urteil über die Fähigkeit eines Unternehmens, künftige Zahlungsverpflichtungen termingerecht und vollständig zu erfüllen.

Hamm erläuterte, dass in der Kreditwirtschaft schon seit Jahren unterschiedliche Rating-Verfahren genutzt würden. Die Schwerpunkte differierten je nach Institutsgruppe. Grundsätzlich fließen folgende Informationen in das Rating ein:

Hamm forderte die Vertreter des SHK-Handwerks auf, darauf zu achten, dass notwendige Maßnahmen im Unternehmen in Zukunft erfüllt werden, damit das Einzelunternehmen ab 1.1.2005 in den Genuss eines sinnvollen Ratings komme.

Hamm nannte folgende Handlungsvoraussetzungen für die Unternehmen:

1. Straffung der kaufmännischen Berichtslegung

2. Verkürzung der Bilanzsumme durch effizienteren Einsatz des Umlaufvermögens, um die Eigenkapitalquote und den Ertrag zu steuern

3. Überprüfung des Personalwesens auf

4. Analyse der eigenen Wettbewerbssituation

5. Analyse des Unternehmens, der Managementqualifikation

Aufgabe eines jeden mittelständischen Unternehmens sei im Übrigen die zeitnahe Berichterstattung an die Bank und die Einführung einer aussagekräftigen kurz-, mittel- und langfristigen Planungsrechnung.

Basel II werde nicht dazu führen, dass sich die Kreditinstitute aus der Kreditversorgung der mittelständischen Wirtschaft zurückziehen. Wenn es den Kreditinstituten gelinge, risikoadäquate Zinssätze am Markt durchzusetzen und zufriedenstellende Erträge zu erwirtschaften, werde es zur Renaissance des Firmenkredits kommen. Durch die "zwangsweise" intensivere Nutzung betriebswirtschaftlicher Prozesse werde sich die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen im Verhältnis zu Großunternehmen verbessern. Sie dürften allerdings die Zeit bis zum 1.1.2005 nicht verschlafen.

Ergebnisse der Strukturreform Fachverband

LIM Peters wies darauf hin, dass man von folgenden Methoden der Zielerreichung ausgegangen sei:

Mit diesen Zielen wolle man die Zukunft des Verbandes in den Griff bekommen.

Der Servicebereich des Fachverbandes, der in allen Bereichen immer mehr zunehme, solle durch diese Ziele gestärkt werden und einen größeren Schub nach vorne erhalten, um den Zufriedenheitsgrad von Innungen und Betrieben zu erhöhen.

LIM Peters dankte ausdrücklich den Vorstandskollegen Brincker und Lackmann für die geleistete Arbeit.

Außerdem wurde beschlossen: Ein Qualitätsmanagement soll zum Erreichen der Ziele eingeführt werden. Das habe folgende Vorteile:

Und letztlich werde erreicht:

Kundendienstinitiative des Fachverbandes

Ausgehend von der Grundsatzüberlegung, dass die Kundenorganisation der Industrie in den letzten Jahren in den Markt des SHK-Handwerks eingedrungen ist und auch bereits umsetzt, um angestammte Tätigkeiten des Fachhandwerks zu übernehmen, appellierten Horst Bürgermann, Obermeister der Innung Bochum sowie Albert Landsberger, Vorsitzender des Bezirksvereins Ruhrgebiet, in einem Initiativantrag an den Obermeistertag, alle Möglichkeiten und Organisationen zu nutzen, die darauf drängen, dass in Zukunft ordnungspolitische Grundsatzaspekte des SHK-Handwerks wieder voll berücksichtigt werden.

Gemeinsam war man der Ansicht, dass die Werkskundendienstorganisation der Industrie sehr wohl im Wettbewerb zum Fachhandwerk steht und alles unternommen werden müsse, um hier für die Zukunft eindeutige Regelungen zu finden.

Darüber hinaus soll das Thema "Verselbstständigung des Werkskundendienstes" mit dem Bezirksvereinsvorsitzenden des Fachverbandes in allernächster Zeit diskutiert werden. Das örtliche Fachhandwerk müsse sehr wohl in die Lage versetzt werden, alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um den Kundendienst vor Ort finanziell, personell und organisatorisch selbst zu erledigen.


Erdgas und Handwerk - eine starke Partnerschaft

Die Friedenskulturstadt Osnabrück war am 24. Oktober dieses Jahres Treffpunkt für rund 150 SHK-Fachleute aus Handwerk und Versorgungsunternehmen anlässlich der vierten Erdgasfachtagung NRW, die erstmals gemeinsam von den SHK-Fachverbänden Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen ausgerichtet wurde.

Der Anteil des Energieträgers Erdgas in Deutschland steigt permanent. Dies ist nicht nur durch die vielen Vorteile des Brennstoffes begründet, sondern auch durch die "hervorragend funktionierende Partnerschaft zwischen Erdgaswirtschaft und den Unternehmen des Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks", erklärte NRW-Landesinnungsmeister Rudolf Peters in seiner Begrüßungsansprache. Man ziehe halt an einem Strang, was beispielsweise die gemeinsame Verbraucherwerbung belege. Und dennoch droht Ungemach, denn die wirtschaftliche Situation des Fachhandwerks in NRW, die nach den Worten von Peters bestenfalls als "durchwachsen" bezeichnet werden kann, führt zu einer permanent angespannten Ertragslage seitens des Handwerks. Den Energieversorgern geht es indes nicht viel besser: Längst hat der Wettbewerb im Strom- und Gasmarkt eine härtere Gangart eingeschlagen. Die heutigen Platzhirsche - die Stadtwerke - werden zukünftig aus der Rolle des Monopolisten zusehends in die Rolle desjenigen versetzt, "der sich um seine Kunden und seinen Absatz intensiv kümmern muss", so Peters. Dies könne sich auch positiv auf das Verhältnis der Energieversorger zu den Handwerksbetrieben auswirken und die bisherige Partnerschaft nicht zuletzt vertiefen. Peters plädierte dafür, die bisherige gemeinsame marktpartnerschaftliche Linie der Erdgaswirtschaft mit dem Fachhandwerk beizubehalten, schließlich sei man damit ja "überaus gut gefahren".

Die zukünftigen Herausforderungen besprechen, die Zusammenarbeit verstärken sowie die Zukunft gemeinsam erschließen; auf diese drei Nenner brachte es schließlich Dietrich Berthold, Leiter der Abteilung Gasverwendung bei Ruhrgas. Und so geriet die Diskussion über die Vertiefung der Kooperation anhand der sorgfältig zusammengestellten Tagungsbeiträge sehr praxisbezogen.

Rund 150 SHK-Fachleute aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen kamen zur diesjährigen Gasfachtagung nach Osnabrück. Auch ZVSHK-Ehrenpräsident Heinz-Dieter Heidemann nahm an der Veranstaltung teil.

Liberalisierung des Gasmarktes

Mit der Liberalisierung des europäischen Gasmarktes ist ein Markt in Bewegung gekommen, auf dem es bislang eher beschaulich zuging. Und so konnte man aus dem Einführungsreferat von Uwe Bieber, Verkaufsdirektor Nord bei Ruhrgas, auch deutlich die neuen Anforderungen erkennen, die vor Versorgern und Handwerkern gleichermaßen stehen, einen zufriedenen Kunden zu halten.

Heizungsgemeinschaftswerbung jetzt bundesweit

Im Anschluss an das Einführungsreferat berichtete Dr. Sabine Dyas über das Gemeinschaftsprojekt Move 2000 von ZVSHK und der Initiativkreis Erdgas und Umwelt (IEU) für die Heizungsgemeinschaftswerbung. Zuerst in den Testgebieten Nordrhein-Westfalen und Bayern und seit April dieses Jahres bundesweit wurden die Endkunde erstmals auf neue Art angesprochen und bei Interesse mit dem Installateur und Heizungsbauer vor Ort in Kontakt gebracht. Als Voraussetzung galt es für den SHK-Fachbetrieb, sich als Innungsmitglied zur Teilnahme an der Aktion Move 2000 beim ZVSHK anzumelden - das taten bisher weit über 12.000 Betriebe.

Die Kampagne Move 2000 für die Heizungsgemeinschaftswerbung stand im Fokus der Ausführungen von Dr. Sabine Dyas, stv. Geschäftsführerin im Zentralverband SHK.

"Die Werbeaktion ist bislang einzigartig und sehr erfolgreich, was die rund 11.000 Endkunden-Reaktionen belegen", so die Referentin. Die Taktik: Anzeigen-Motive wie beispielsweise die neben einem Sektkorken mit Konfetti witzig-hintergründig platzierte Frage "Lebt Ihre Heizung in Saus und Braus?" stellen zuerst den greifbaren Nutzen einer neuen Heizung heraus. Unter jeder Anzeige ist zudem eine Hotline bzw. die Internet-Adresse www.moderne-heizung.de angegeben, über die der Endkunde ein Infopaket anfordern kann. Dieses Informationspaket enthält neben allgemeinen Informationen und Hinweisen auf Förderprogramme auch die Anschriften von SHK-Fachbetrieben in der Nachbarschaft des potenziellen Modernisierers. Neu ist die Bearbeitung der eingehenden Endkunden-Anrufe. Um das Potenzial der Reagierer möglichst effektiv auszuschöpfen und den Kontakt nicht abreißen zu lassen, soll ein Call-Center eine intensive Nachbearbeitung der Kontakte starten, z.B. durch Nachfassanrufe und Briefe. "Damit", so die Referentin, "wird alles getan, damit sich am Ende die beiden wichtigsten Partner - der SHK-Innungsbetrieb und der potenzielle Modernisierer - treffen."

Ein weiteres Marktpartner-Konzept stellte im anschließenden Referat Dr. Hans-Georg Geißdörfer vor. Wesentliches Instrument des Konzeptes ist die so genannte EPT-Card des Erdgas Partner Teams. Ähnlich den überall anzutreffenden Kundenkarten, bietet die EPT-Card den beteiligten Betrieben neben kostenlosen Leistungen wie Werbemittel oder Weiterbildungsmaterial Vergünstigungen beispielsweise auf Mietwagen oder Reisen. Dazu gibt es viermal im Jahr das "Erdgas Partner Team Magazin" mit regionaler Beilage und vielen praxisgerechten Informationen aus den Bereichen Technik, Weiterbildung und Marktwirtschaft. Die Karte gibt es zum Preis von 120 DM, sie gilt für ein Jahr.

Einen weiteren Vorteil der Karte verspricht das Bonussystem: Bei Inanspruchnahme gibt es - wiederum ähnlich der Kundenkarten - je nach Umfang Bonuspunkte, die dann gegen Sachleistungen getauscht werden können. Ausführliche Informationen zum Marktpartner-Konzept gibt es unter www.e-pt.de.

Sicherheit in Gasanlagen

Zu diesem Thema referierte Dipl.-Ing. Fritz Guther, Obmann des DVGW-Ausschusses Gasinstallation. Obwohl jährlich weniger als zwanzig Todesfälle durch Gasunfälle zu beklagen sind, wird das Thema Gassicherheit in den Medien häufig nicht sachgerecht aufbereitet. Fernsehberichte, in dem vermummte Gestalten sich unbemerkt an Gasleitungen zu schaffen machen, lassen sich halt besser vermarkten als beispielsweise die Tatsache, dass es im selben Zeitraum - nämlich innerhalb eines Jahres - mehr als 1000 tödliche Unfälle mit Leitern gibt. Wohl nicht zuletzt aufgrund der in den öffentlichen Medien aufgezeigten Manipulationsvorfälle in häuslichen Gasanlagen haben die Vertreter des Gasfaches sowie der Energie- und Bauaufsicht zusätzliche Maßnahmen im Regelwerk beschlossen (siehe IKZ-HAUSTECHNIK Ausgabe 17/00, ab Seite 21). Beispielsweise sind Leitungsenden, Flansche oder Verschraubungen grundsätzlich zu vermeiden oder auf das Notwendige zu begrenzen. In allgemein zugänglichen Räumen müssen ansonsten zugelassene Sicherheitsstopfen bzw. Sicherheitskappen zur Anwendung kommen. Wobei mit "allgemein zugänglichen Räumen" grundsätzlich alle Räume in Mehrfamilienhäusern gemeint sind, die nicht über eine abschließbare Türe verfügen. Gunther konzentrierte sich in seinen Ausführungen auf die unterschiedlichen Maßnahmen zur vorbeugenden Manipulationsabwehr und ging zudem auch auf die so genannte aktive Sicherungsmaßnahme "Strömungswächter" ein.

Die zukünftigen Herausforderungen besprechen, die Zusammenarbeit verstärken sowie die Zukunft gemeinsam erschließen, so formulierte Dietrich Berthold, Leiter der Abteilung Gasverwendung bei Ruhrgas, die Ziele der Gasfachtagung.

Technik von morgen

Einen Überblick zum aktuellen Stand der Entwicklung sowie zu den Marktchancen der Brennstoffzelle gab Dipl.-Ing. Michael Koschowitz, Abteilungsleiter Anwendungstechnik bei Ruhrgas. Er erläuterte u.a. die unterschiedlichen Brennstoffzellentypen und ihre Einsatzbereiche, ging auf Wirkungsgrade und Schadstoffausstoß ein und berichtete über die unterschiedlichen Projekte, an denen sich die Ruhrgas beteiligt hat. Sein Fazit: Die guten Eigenschaften der Brennstoffzellen in den Bereichen Wirkungsgrad und Schadstoffemissionen bieten die Voraussetzung für den Einsatz in Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie in gewerblichen Gebäuden. Die Marktreife bis 2005 erscheint realistisch, allerdings kann ein wirtschaftlicher Betrieb zumindest in kleinen Gebäuden nicht erwartet werden - derzeit sei die Technik einfach zu teuer. Koschowitz wies auch auf die kürzlich gegründete Initiative Brennstoffzelle hin, die die unterschiedlichen Aktivitäten von Herstellern, Versorgungsunternehmen und Institutionen begleiten, bündeln und die Markteinführung dieser Technologie vorbereiten soll.

Eine aktuelle Studie zu Warmwasserbereitung mittels so genannter Satellitenanlagen, das sind Wärmeübertrager, die ähnlich einem Durchlauferhitzer im Wohnbereich installiert werden, präsentierte Dipl.-Ing. Wilhelm Heckmann, Projektingenieur Ruhrgas. Je nach Installationsvariante böten diese Systeme nicht nur einen hohen Warmwasserkomfort, sie überzeugten zudem durch niedrige Vollkosten im Vergleich zu anderen Systemen. Allerdings - so räumte der Referent ein - sei stets eine individuelle Betrachtung der Anlagenverhältnisse erforderlich, damit "die Kostenvorteile zum Tragen kommen".

Die so genannte EPT-Card des Erdgas Partner Teams bietet den beteiligten Betrieben nach Aussage von Dr. Hans-Georg Geißdörfer neben kostenlosen Leistungen wie Werbemittel oder Weiterbildungsmaterial auch Vergünstigungen beispielsweise auf Mietwagen oder Reisen.

Erdgas gibt Gas

Noch im Jahre 2000 herrschte wenig Interesse nach Erdgasfahrzeugen. Sie waren weder wirtschaftlich noch gebrauchstauglich, konstatierte Guido Wember, Referatsleiter Erdgasfahrzeuge bei Ruhrgas zu Beginn seines Vortrags "Erdgasfahrzeuge im SHK-Handwerk". Doch nicht zuletzt aufgrund des zunehmenden Engagements der Hersteller ist der Markt "in Bewegung geraten". So stieg die Zahl der Erdgasfahrzeuge von 1000 Stück im Jahre 1995 auf nunmehr rund 10.000. Bis zum Jahre 2005 soll sich diese Zahl gar verzehnfachen, so die Prognose des Referenten. Das Gastankstellennetz - bislang ein deutliches Hemmnis zur breiten Einführung dieser ökologisch wie ökonomisch interessanten Technik - hat mit dieser Entwicklung Schritt gehalten. Rund 220 Tankstellen gibt es derzeit in der Bundesrepublik. Auch hier wagte der Referent einen Ausblick: Bis zum Ende dieses Jahrzehnts sollen es rund 1000 sein. Für das SHK-Handwerk biete der Einsatz von Erdgasfahrzeugen deutliche wirtschaftliche Vorteile. So reichen beispielsweise 20 DM umgerechnet in die entsprechende Kraftstoffmenge aus, um einen Benziner gut 120 km Fahrstrecke abzuverlangen. Ein Dieselfahrzeug bringt es immerhin auf gut 180 km. Die Erdgasversion dagegen kommt auf ganze 260 km. "Die Fahrzeuge rechnen sich mit zunehmender Fahrleistung und das ohne Berücksichtigung von Zuschüssen, mit welchen viele GVUs die Anschaffung von Gasfahrzeugen fördern", so Wember abschließend.

Schlussbemerkung

Es war wieder einmal eine informative Fachveranstaltung, die ihren guten Ruf sicher zu Recht genießt. Vor allem die zahlreichen Diskussionen zwischen Handwerk, Versorgern und dem Fachverband zeigen, dass der Wille zur partnerschaftlichen Kooperation aller Beteiligten vorhanden ist. Fachverband und Ruhrgas, so die beiden Diskussionsleiter Dr. Hans-Georg Geißdörfer und Dietrich Berthold, hätten hier noch eine weitere Wegstrecke vor sich.


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