IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 23/2001, Seite 46 ff.


UNTERNEHMENSFÜHRUNG


Basel II:

Sich vor Zinserhöhungen und Kreditablehnungen schützen

Michael Bandering

Was sollen einen Sanitär-, Heizungs- und Klimaprofi schon bankaufsichtsrechtliche Bestimmungen interessieren? Neuerdings sehr viel, da deren Folgen die Branche schon in naher Zukunft überwiegend schmerzhaft spüren wird: in der Kreditzinsabrechnung der eigenen Bank/Sparkasse, womöglich sogar durch eine harte Kreditablehnung. Daher gilt es, im Interesse des eigenen Betriebes schon heute Weichen zu stellen, um nicht in zwei Jahren bittere Überraschungen zu erleben. Doch der Reihe nach.

Die Ausgangslage

Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht, eine Gründung der so genannten G-10-Staaten, legte 1988 u.a. fest, dass eine Bank/Sparkasse nur Kredite ausreichen darf, insoweit diese acht Prozent des Eigenkapitals der jeweiligen Bank nicht überschreiten ("Basel I"). Diesen Grundsatz wenden heute über 100 Länder an, und die einzelnen staatlichen Bankaufsichtsbehörden überwachen ein Einhalten dieser Vorschrift, um Schieflagen der Banken im Kreditgeschäft entgegenzuwirken.

Die Neuerung

Eine Modifizierung dieser starren Vorschrift soll der unterschiedlichen Risikointensität der Einzelkredite dienen - Inhalt von "Basel II", das gegen Jahresende veröffentlicht werden und in 2004 oder 2005 in Kraft treten soll. Mit schwerwiegenden Auswirkungen zunächst für die Kreditinstitute selbst und in der Folge vor allem auch für deren Kreditnehmer.

Ausgehend von der bereits bisher bestehenden Unterlegungspflicht für Kredite durch mindestens acht Prozent banklichen Eigenkapitals werden künftig die unterschiedlichen Kreditrisiken im Rahmen eines "Rating", ein Begriff aus den USA, differenziert bewertet, wobei das Geldinstitut für gut "geratete" Betriebe wesentlich weniger Eigenkapital vorzuhalten hat als für schlecht geratete Unternehmen. Das Rating wird im Endergebnis durch Buchstaben oder eine Zahl ausgedrückt, wie nachstehend, in einer 8-Stufen-Skala orientiertes Beispiel der untenstehenden Tabelle zeigt.

Für nicht geratete Privatkundenkredite sowie Kredite an Freiberufler und Kleinstbetriebe ist eine 100%-Eigenkapital-Unterlegung verpflichtend vorgesehen.

Während nach "Basel I" die Bank für einen Kredit von einer Mio. DM unterschiedslos 80.000 DM eigenes Eigenkapital vorzuhalten hatte, liegt das EK-Erfordernis für einen Kredit mit einem Kreditnehmer

 der Bonitätsstufe bis zu einschließlich AA- künftig bei 16.000 DM,

 der Bonitätsstufe unter BB- künftig bei 120.000 DM.

Da das Vorhalten von Eigenkapital Geld kostet, wird folglich das Interesse einer Bank/Sparkasse an Kreditnehmern mit unvorteilhaftem Rating abnehmen. Ein negativ gerateter Kreditkunde hat sich folglich - sieht er sich nicht gar mit einer Kreditverweigerung konfrontiert - auf höhere Kreditzinsen einzustellen. Dagegen winkt dem gut gerateten Kreditkunden eine Konditionsverbesserung - voraussichtlich freilich nur in bescheidenerem Umfang als nach den derzeitigen Beteuerungen der Geldhäuser zu erwarten ist. Denn - so die ifo - beabsichtigen die Geldinstitute im Windschatten der Basler Beschlüsse das Kreditgeschäft "rentabler" zu gestalten, d.h. zu verteuern.

Der Unterlegungssatz durch Eigenkapital sinkt um die Hälfte, besichert der Kreditnehmer den Bankkredit durch Grundschulden auf eigene Wohnimmobilien oder - unter gewissen Voraussetzungen - auf eigene Gewerbeimmobilien. Ein weiteres Zugeständnis ist für Kredite vorgesehen, insoweit sie durch Kontoguthaben bei der Kredit gebenden Bank, Wertpapiere oder Investmentfonds besichert sind. - Aspekte, die Sie als Kreditnehmer gegebenenfalls anlässlich von Konditionsgesprächen in die Wagschale werfen können.

Andererseits ist ein höherer Unterlegungssatz für mittel- und langfristige Kredite vorgesehen.

Rating-Arten

Man unterscheidet zwischen externem Rating (durch Rating-Agenturen wie bspw. Standard & Poor's, Moody's) - und internem Rating durch den Kreditgeber selbst. Der Regelfall wird sicherlich im derzeit noch kostenfreien "internen Rating" bestehen, das zudem die Art der Kontoführung durch den Kreditnehmer einbezieht: Wird der Bankkredit flexibel beansprucht oder regelmäßig in Limitnähe? Spricht der Kreditnehmer etwa benötigte Kreditüberziehungen rechtzeitig mit der Bank ab oder greift er einfach ungefragt in deren Tasche? Gehen vereinbarte Zins- und Tilgungsleistungen reibungslos über die Bühne oder bereiten sie Schwierigkeiten? Damit aber sind wir bereits bei der Frage gelandet, welche Kriterien geratet werden.

Rating-Umfang

Die oben angesprochene Rating-Aussage setzt sich aus einer ganzen Reihe von Einzel-Rating-Ergebnissen zusammen, die - institutsabhängig unterschiedlich gewichtet - zu einer Unternehmens-Gesamtbewertung zusammengeführt werden. Dabei geht es

 um Eigenkapitalausstattung und Liquidität des Kreditnehmers,

 um dessen Ertragslage,

 um Qualität und Aktualität seines Rechnungswerks,

 um die technische (besonders auch die kaufmännische) Qualifikation des Managements,

 um (nachvollziehbare) Kundenprognosen,

 um die wichtigsten betrieblichen Aufgabenfelder,

 um die Stellung des Unternehmens am Markt und dessen Konkurrenzsituation/Standort

 um die allgemeine Situation der Branche und schließlich

 unter Umständen auch um Sonderrisiken (z.B. Umweltprobleme wegen verseuchten Bodens).

Daneben geht es um die bereits oben angesprochenen Kriterien, die letztlich den Wert der Treue des Kunden zu seiner Bank unterstreichen sowie die Bedeutung der Hausbankeigenschaft.

Eine Bank ratet ihren Kreditnehmer i.d.R. einmal jährlich: anlässlich der Bilanzvorlage und/oder von Kreditwünschen, soweit wesentliche neue Fakten zu einer Änderung des bisherigen Rating-Ergebnisses (im Guten wie im Schlechten) führen. Schenkt man doch weiterhin dem Jahresabschluss als Rechenschaftsbericht unternehmerischer Tätigkeit hohe Aufmerksamkeit und gewichtet dessen Rating entsprechend hoch.

Rating-Konsequenzen

Namentlich das SHK-Handwerk leidet unter Eigenkapitalmangel, begrenzter Liquidität und Rentabilität - von häufigen Mängeln besonders im kaufmännischen Management und betrieblichen Rechnungswesen ganz zu schweigen. Gesichtspunkte, die zu einem nachteiligen Rating führen. Mit drei fatalen Folgen: Die Kreditbereitschaft einer Bank sinkt in diesen Fällen, die Kreditzinsen steigen (verschämt spricht man dann von Konditionsspreizung), und die Bank versagt sich aus Kostengründen womöglich einer qualifizierten Kundenbetreuung. Freilich würde das Kreditgewerbe damit das Kundenvertrauen aufs Spiel setzen (also ihr wertvollstes Kapital) und womöglich langjährig gewachsene Geschäftsverbindungen auf Dauer zerstören. Daher ist zu hoffen, dass das sich am Himmel abzeichnende düstere Szenario doch noch um einige lichte Streifen aufhellt. Zwar beschwört man schon heute die Verbundenheit mit mittelständischen Betrieben, verschweigt aber verschämt, wo man selbst die Untergrenze ("normal": 5 Mio. DM Jahresumsatz) ansiedelt. Und Existenzgründern verschließt man sich wohl weitgehend mangels konkreter Bilanzdaten, die der Neuunternehmer eben noch nicht vorlegen kann.

Andererseits sind der neuen Politik der Bankaufsichtsbehörden auch positive Aspekte abzugewinnen. Man verlässt die bisher übliche, Bilanz bedingt weitgehend rückwärts gewandte Betrachtungsweise zugunsten einer zukunftsorientierten. Und honoriert gutes Wirtschaften sowie ganz besonders ein wohlberufenes Management. Wobei besonders die kaufmännische Managementqualifikation im Blickfeld des Geldgebers steht.

Da größere Banken und Sparkassen bereits seit einiger Zeit ihre Kreditkundschaft raten, sollten Sie sich schon heute im Gespräch mit Ihrem Kreditgeber um die ermittelten Ratingergebnisse bemühen und vor allem von der Bank erkannte Schwachstellen Ihres Betriebes besprechen, um gemeinsam Verbesserungsmöglichkeiten zu finden. So aber beweist sich Rating auch als wertvoller Anstoß für den Unternehmer, sich und seinen Betrieb objektiviert kritisch zu durchleuchten - d.h. letztlich die Bonität der eigenen Existenzgrundlage zu verbessern. Ihre Bemühungen in dieser Richtung werden sicherlich erst mittelfristig greifen, doch könnten Ihrer Bank glaubhaft gemachte erste Teilerfolge nicht nur Ihren Betrieb stärken sondern bereits zu einer Rating-Verbesserung führen, achtet man doch künftig mehr als bisher auf sich abzeichnende Trends. Doch ein Bemühen um mehr Erfolg braucht Zeit zur Realisierung, sodass Sie schon heute zu handeln haben, um nicht 2004/2005 - mit allen negativen Konsequenzen - "abgeratet" zu werden. Schließlich dürfte Rating auch bei Betriebsveräußerungen wachsende Bedeutung gewinnen.

Rating-Methode

Standard & Poor's

8-stufige numerische Methode

Bonitätsaussage

individueller Unterlegungssatz durch Eigenkapital der Bank

AAA

1

Sehr gut: Höchste Bonität

20%

AA+
AA
AA-

2

Sehr gut bis gut: Hohe Zahlungswahrscheinlichkeit

20%

A+
A
A-

3

Gut bis befriedigend: Ausgeprägte Fähigkeit zu Tilgung und Zinszahlung

50%

BBB+
BBB
BBB-

4

Befriedigend: Angemessene Fähigkeit zu Tilgung und Zinszahlung

100%

BB+
BB
BB-

5

Ausreichend: Wahrscheinlich in der Lage, Tilgung und Zinszahlung zu leisten

100%

B+
B
B-

6

Mangelhaft: Hohes Ausfallrisiko

150%

CCC
CC

7

Ungenügend: Akutes Ausfallrisiko

150%

DD
D

8

Zahlungsunfähig: In Zahlungsverzug

150%

Strategische Überlegungen für den Unternehmer

Namentlich in Klein- und Mittelbetrieben fristet das betriebliche Rechnungswesen überwiegend ein kümmerliches Schattendasein und erfährt nicht annähernd den Stellenwert, den es im Interesse eines erfolgreichen Unternehmens verdient. Man verlässt sich oftmals auf Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer in der unausgesprochenen Erwartung, diese würden Schwachstellen schon aufdecken und beseitigen. Abgesehen davon, dass dieser hierzu in Unkenntnis mancher betrieblicher Interna meist gar nicht in der Lage ist, weiß er oftmals nicht einmal von einer derartigen Erwartungshaltung seines Mandanten, der zudem oft in Verkenntnis ihres Werts die Mehrkosten einer intensiven betriebswirtschaftlichen Beratung scheut. Denn unter den Begriff Rechnungswesen fallen nicht nur das Fertigen einer Rechnung oder die Aufstellung des Jahresabschlusses sondern die gesamte Buchführung, Kostenrechnung, Betriebsstatistik, Vergleichs- und Planungsrechnungen. Und eine wirklich brauchbare Kalkulation ermöglicht erst eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung.

 Einen hohen Stellenwert misst die Bank ein frühzeitiges Bereitstellen Ihrer Bilanz zu, ja sie registriert es als Negativmerkmal, liegt ihr neun Monate nach Bilanzstichtag Ihr Abschluss noch nicht vor. Wenn Weltkonzerne ihr Zahlenwerk binnen drei bis vier Monaten vorstellen können, muss dies auch Ihnen möglich sein. Zumal nur eine zeitnah aufgestellte Bilanz dem Unternehmer als Steuerungsinstrument dienen kann, um negativen Entwicklungen entgegenzuwirken und positiv zu fördern. Ein zügiges Arbeiten des Steuerberaters setzt freilich eine ordentliche und fehlerfreie Buchhaltung des Betriebes voraus.

 Besonderes Augenmerk legt die Bank auf die Relation (besonders auch haftendes) Eigenkapital zu Fremdkapital (Faustregel: Eigenkapital soll i.d.R. 20% der Bilanzsumme nicht unterschreiten; bei bilanziertem Immobilienvermögen liegt das EK-Erfordenis höher). Verbessern lässt sich die Relation bspw. durch Reduzierung von nicht unabdingbaren Beständen, durch maßvolle Entnahmen bzw. Gewinnausschüttungen sowie etwa durch EK-Zuführung aus Privatvermögen. Dabei achtet die Bank besonders auf die EK-Dynamik in der Vergangenheit, um daraus Schlüsse für die Zukunft zu ziehen.

 Die für einen Betrieb so überlebensnotwendige Liquidität hängt eng mit einer soliden Anlagenfinanzierung zusammen: Langfristig gebundenes Vermögen (Anlagevermögen und "eiserne Bestände") sollte durch langfristiges Kapital (EK und langfristiges Fremdkapital) finanziert sein.

 Der Kreditgeber achtet weiter auf Stand und Entwicklung von Lagerumschlag, durchschnittlich beanspruchten Debitoren- und Lieferantenzielen.

 Von besonderem Interesse sind Umsatz- und vor allem Gewinnentwicklung. Bedenken Sie dabei die Auswirkung von Preiszugeständnissen auf das Betriebsergebnis! Beschränken Sie die Vorräte auf ein Mindestmaß, um Zinsaufwand zu sparen und keine "Ladenhüter" zu provozieren! Überwachen (und mahnen) Sie konsequent offene Rechnungen, um Ihre Liquiditätsrechnung zu entlasten und unnötige Zinsbelastungen zu vermeiden (zudem wächst bekanntlich das Debitorenrisiko mit dem Alter der Forderung)! Starten Sie den Umstieg von Zielzahlung auf Skontieren - notfalls zunächst nur bei ausgewählten Lieferanten (Skontieren selbst mit Bankkredit lohnt fast immer)!

 Sie stärken das Vertrauen der Bank, ist Ihr Abschluss testiert.

 Da die Bank die Entwicklung Ihres Betriebes seit dem letzten Jahresabschluss interessiert, sollten Sie ihr die Vorlage von Zwischenzahlen anbieten: etwa Summen- und Saldenlisten und Betriebswirtschaftliche Auswertungen im Quartalsturnus mit erläuternden Informationen (vergl. auch IKZ-HAUSTECHNIK Heft 12/95). Darüber hinaus sind für die Bank konkrete Angaben zu Auftragsbeständen/-Eingang und Kostenentwicklung von Bedeutung. Weiter (fundierte!) Zukunftsprognosen, die die Bank freilich auf Plausibilität hin prüfen und später auf Realisierung überwachen wird.

 Brauchbare Prognosen aber haben sich auf ein qualifiziertes betriebliches Rechnungswesen zu stützen. Als Bestandteile der Prognosen verstehen sich konkrete Investitionspläne, kurzfristige Liquiditäts- und langfristige Finanzpläne, die mit der tatsächlichen Entwicklung laufend zu vergleichen und entsprechend fortzuschreiben sind. Dabei wird die Bank Ihre Begründung für wesentliche Soll-/Ist-Abweichungen besonders interessieren, decken diese doch wesentliche Aspekte der Qualifikation des Unternehmers selbst auf.

 Da eine auf lange Sicht positive Unternehmensentwicklung ein qualifiziertes Management voraussetzt, setzt sich die Bank intensiv mit der Person des Unternehmers auseinander. Hier spielen zunächst Fragen nach dessen Zielstrebigkeit, Kritikfähigkeit, Flexibilität, Offenheit und Verlässlichkeit eine Rolle und dessen Bereitschaft, private Wünsche hinter betriebliche Erfordernisse zu stellen (Entnahmepolitik). Eine Alleinleitung des Unternehmens belastet den Kreditgeber mit einem höheren Kreditrisiko als ein funktionierendes Führungsteam. Weiter interessiert den Geldgeber, ob die Nachfolgerfrage (wie?) für den Ernstfall (z.B. bei Unfalltod des Unternehmers) geregelt ist, kann doch eine ausbezahlte Lebensversicherung den Betrieb nicht weiterführen. Während es der Bank i.d.R. schwer fällt, die technische Managementqualifikation zu beurteilen, beweist der Kreditnehmer durch sein Umgehen mit seinem betrieblichen Zahlenmaterial vorhandene (oder mangelnde) kaufmännische Qualifikation. Inwieweit sich Gesellschafter einer KG oder GmbH mit ihrem Betrieb identifizieren, zeigt deren Bereitschaft als Kommanditisten oder GmbH-Anteilseigner zu einer persönlichen Bürgschaft für "ihr" Unternehmen.

 Überprüfen Sie die Struktur Ihrer Angebotspalette wie Ihrer Abnehmer; Kopflastigkeit könnte Ihr Unternehmensrisiko (und damit das Kreditrisiko der Bank) erhöhen.

 Ihr Kreditgeber achtet auch auf die Stellung Ihres Betriebes am Markt und erwartet von Ihnen Kenntnis Ihrer Stärken und Schwächen im Vergleich zur Konkurrenz.

 Bei alledem spielt die mutmaßliche Branchenentwicklung als Rahmenbedingung auch für Ihren Betrieb eine wichtige Rolle (das SHK-Handwerk findet derzeit "noch" durchschnittliche Beurteilung) und die Abhängigkeit Ihres Unternehmens von anderen Branchen.

Das Gespräch mit dem Steuerberater

Zunächst gilt es, sich selbst über alle hier angesprochenen Fragenkomplexe weitgehend Klarheit zu verschaffen und anschließend das Gespräch mit dem Steuerberater zu suchen. Er soll aus seiner Sicht Stärken und Schwächen Ihres Betriebes (und seiner Leitung!) darstellen und mit Ihnen Lösungsansätze zur Stärkung des Unternehmens erörtern. Fragen Sie, was Sie selbst zu beschleunigter Bilanzerstellung beitragen können, auch wenn der Steuerberater aus (verständlichen eigennützigen) Gründen das Erfordernis einer raschen Abschlussfertigung herunterspielen dürfte. Beginnen Sie sofort, Verbesserungsmaßnahmen zu realisieren; denn deren Erfolg lässt sich nicht über Nacht nachweisen.

Das Gespräch mit der Bank

Nun gilt es, in eine offene und konstruktive Diskussion mit der Bank über betriebliche Stärken und Schwächen Ihres Betriebes einzutreten, wobei ein ehrlicher und qualifizierter Bankbetreuer auch die neuralgischen betrieblichen Aspekte ansprechen (bitten Sie ihn ausdrücklich darum!) und Lösungsmöglichkeiten vorschlagen wird. Fordern Sie ihn auf, bisherige Ratingergebnisse offenzulegen, und hören Sie vor allem, wo Ihre Bank Handlungsbedarf sieht, um ein vorteilhafteres Rating vornehmen zu können - für Sie die Chance, die Hebel bereits an den wirkungsvollsten Stellen mit der Zielrichtung ansetzen zu können, letztendlich ein Zins verteuerndes Rating zu vermeiden. Sprechen Sie gleichzeitig die Maßnahmen an, die Sie bereits zur Stärkung Ihrer Unternehmensbonität eingeleitet haben.

Es wird freilich eine gute Weile dauern, bis sich die ersten positiven Früchte einer Umsteuerung in Ihrem betrieblichen Rechnungswerk niederschlagen. Und genau das ist der Grund, weshalb Sie damit keinesfalls bis 2004 warten dürfen sondern sich im Interesse Ihrer Existenzgrundlage - Ihres Betriebes - schon heute an die sicherlich nicht leichte Arbeit machen und den Erfolg Ihres Tuns auch laufend - etwa im Viertel-/äußerst Halbjahresturnus - überprüfen müssen.


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