IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 23/2001, Seite 26


VERBÄNDE AKTUELL 


 Hessen


Herausforderungen meistern

Firmen erhielten kompetenten Rat für die Unternehmensführung beim Betriebswirtschaftlichen Tag des hessischen Fachverbands.

Keine rosigen Zeiten für SHK-Betriebe: Wie die anderen am Bau tätigen Branchen, befinden sie sich in einer konjunkturellen Problemsituation. Umso wichtiger ist es derzeit, kompetenten Rat für die Unternehmensführung zu erhalten. Gelegenheit, sich diesbezüglich eingehend zu informieren, hatten die hessischen Innungsfirmen beim Betriebswirtschaftlichen Tag ihres Fachverbandes im Kur- und Parkhotel Bad Nauheim.

Zu der Veranstaltung waren kompetente Referenten angereist, unter ihnen der Abteilungsdirektor des Sparkassen- und Giroverbands Hessen/Thüringen, Dieter Lichtenthäler und der Fachbereichsleiter Firmenkundenbetreuung der Sparkasse Wetterau, Armin Zuleger. Sie nahmen sich des brisanten Themas Rating an.

Tatsache ist, dass die SHK-Branche bankenintern mittlerweile in die Kategorie D eingestuft wird, was einen wirtschaftlich höchst bedenklichen Stand signalisiert. Entsprechend schlecht sind die Aussichten für Betriebe bei Kreditanträgen. Die Banker sehen wesentliche Gründe für die schwierige wirtschaftliche Lage der SHK-Unternehmen im schrumpfenden Marktpotenzial, einem daraus resultierenden Stillstand des Wachstums und in den viel zu hohen Lohn- und Lohnnebenkosten. Praktische Tipps der Finanzexperten für die Betriebe waren unter anderem: Pflege eines offenen, ehrlichen Verhältnisses zum Kreditinstitut und bessere Vorbereitung auf Verhandlungsgespräche.

Gruppenbild mit leitenden Verbandsfunktionären und Referenten: (von links nach rechts) Jürgen Thon, Franz-Josef Sapel, Dieter Lichtenthäler, Werner Scharf, Dr. Eugen Daum, Armin Zuleger.

SHK-Betriebe sind zu allererst Dienstleister

Mit dem Themenbereich "Verhandeln beim Kunden" setzte sich in Bad Nauheim Joachim Lerch, Unternehmensberater und Inhaber eines SHK-Betriebs, auseinander. Er verwies in seinem Vortrag darauf, dass die Branche zu allererst Dienstleistung verkaufe und keine Waren. Rabatte und Tiefpreise könnten auf lange Sicht das SHK-Handwerk zerstören und hätten hier nichts zu suchen. Vor allem sollten sich die Unternehmen ihrer eigentlichen Zielgruppe bewusst werden und ihr gegenüber angemessen agieren: besser verdienende, gutsituierte Hausbesitzer, die sich zum Beispiel den "Wohnraum Bad" komfortabel verschönern lassen wollen.

Weitere Themen beim Betriebswirtschaftlichen Tag des Fachverbands Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Hessen waren "Mehr Gewinn" und "Forderungsausfall". Landesinnungsmeister Werner Scharf zu der Veranstaltung: "Ich denke, dieser Tag war ein Erfolg. Allerdings möchte ich unsere Mitgliedsbetriebe ermuntern, derartige Angebote in größerer Zahl zu nutzen. Schließlich geht es ums Überleben der Unternehmen und der Branche insgesamt."

LS/Ariane Kehl


Foto: LS/Erwin John


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