IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 18/2001, Seite 43 f.
INTERVIEW
Volvo Ocean Race
| Illbruck: offensiv in die Weltmeere |
Illbruck, Sanitärhersteller aus Deutschland, nimmt eine besondere Herausforderung an. Das Sanitärunternehmen hat sich zur Formel 1 im Segelsport, dem "Volvo Ocean Race", angemeldet. Dieses Rennen wird acht Crews über 32.250 Seemeilen "round the world" führen. Die Illbruck-Gruppe, die diese Regatta mit einem eigenen Team bestreiten wird, gliedert sich auf in Automotive, Abdichtungssysteme, Filter- und Isolationssysteme sowie Raumakustik und Sanitärtechnik. Im vorigen Jahr erreichte die Gruppe mit 3300 Mitarbeitern einen Umsatz von 410 Mio. Euro. Sie ist weltweit an 37 Standorten in 15 Ländern vertreten. Hochmotiviert geht es im sechsten Geschäftsbereich illbruck Challenge zu. Hinter diesem Segment verbirgt sich der professionelle Hochleistungssegelsport des Konzerns. Die Verknüpfung des Netzwerkes zwischen den Segelprofis und der Unternehmensgruppe hält der Niederländer Eep Looman. Mit diesem Enthusiasten der Illbruck-Gruppe sprach IKZ-HAUSTECHNIK-Redakteur Volkmar Runte.
IKZ-HAUSTECHNIK: Herr Looman, wie kam man auf die Idee, sich als deutsches Industrieunternehmen dem professionellen Segelsport zu verschreiben?
LOOMAN: Segelsport hat im Hause Illbruck schon eine lange Tradition. Das begann vor mehr als 30 Jahren als Hobby von Firmengründer Willi Illbruck. Der segelte dann mit seinen Yachten namens "Pinta" erfolgreich Regatten und knüpfte den Segelsport immer enger an die Firma. Daraus wuchs kontinuierlich ein professionelles Projekt, das heute Image- und Sympathieträger für das weltweite Unternehmen ist.
IKZ-HAUSTECHNIK: Volvo Ocean Race könnte man als die Krönung im Segelsport bezeichnen. Eine schonungslose Herausforderung für alle Beteiligten beim Gipfeltreffen auf den Weltmeeren. Was bedeutet gerade diese Regatta für die Illbruck-Gruppe?
LOOMAN: Mit der Globalisierung der Märkte haben sich auch die Geschäftsfelder von Illbruck globalisiert. Da war es quasi eine logische Konsequenz, dass auch unser Marketingtool einen globalen Ansatz bekommt. Und diesen erfüllt die härteste Segelregatta rund um die Welt ideal. Über das Volvo Ocean Race repräsentiert das Segelteam uns und unser Image auch durch eine umfassende Kommunikationsstrategie quasi auf dem ganzen Globus.
| Die "illbruck" auf einem ihrer Törns im Vorfeld der "round the world"-Regatta. |
IKZ-HAUSTECHNIK: Diese Regatta, die rund um den Erdball und über 32.250 Seemeilen führt, bedeutet eine extreme Beanspruchung sowohl für die Mannschaft als auch für das Material. Wie lange hat sich "illbruck Challenge" auf diesen Einsatz vorbereitet?
LOOMAN: Unsere Teilnahme hatten wir Anfang 1998 in Düsseldorf offiziell bekannt gegeben, aber die Planungen liefen schon im Jahr zuvor. Und das gesamte Team wurde ja aus der schon lange bestehenden Segelkampagne aufgebaut. Seit dem Frühjahr 2000 liefen indes Training, Bootsbau und weitere Vorbereitungen ohne Unterbrechung.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wer hat diesen Hochleistungssegler, die "illbruck", entworfen und wo wurde sie gebaut?
LOOMAN: Die neue Volvo Ocean 60-Yacht wurde auf Basis umfangreicher Vergleichstests mit unseren beiden identischen Trainingsbooten vom Konstruktionsbüro "Farr Yacht Design" aus den USA gezeichnet. Unser eigenes Designteam hat dabei mitgewirkt. Dann haben wir das Boot mit einem internationalen Bootsbauerteam unter Leitung des Iren Killian Bushe in einer unserer Werkshallen in Leverkusen selbst gebaut. Das war ein hoher Identifikationsfaktor für die Mitarbeiter. Auch das Know-how unserer eigenen Ingenieure haben wir natürlich genutzt.
IKZ-HAUSTECHNIK: Bis auf das Wasser gibt es scheinbar nichts gemeinsam mit der Sanitärtechnik. Wo ist das Salz in der Suppe, die Synergie?
| Der Niederländer Eep Looman, "illbruck Challenge", erläuterte die Hintergründe zum Volvo Ocean Race. |
LOOMAN: "illbruck Challenge" verkörpert die Firmenphilosophie: Erfolg durch Motivation, Flexibilität und Teamgeist. Die gleichen leistungsorientierten Qualitäten des internationalen Unternehmens werden durch das illbruck Challenge Racing Team verkörpert. Das illbruck Challenge ist das Imagemedium und Leitbild für Illbruck's globale und interne Unternehmensidentifikation. Und das gilt für die Sanitärtechnik genauso wie für alle Geschäftsbereiche.
IKZ-HAUSTECHNIK: Wie beabsichtigt Illbruck, diesen Einsatz auf den Ozeanen zu vermarkten?
LOOMAN: Wir haben ein internes und externes Informationsnetzwerk aufgebaut, über das wir unsere Kunden, Mitarbeiter und Freunde informieren und begeistern wollen. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch unsere Website www.illbruckChallenge.com. Allein das atemberaubende Film- und Fotomaterial vom Rennen werden Sie in allen unseren Auftritten irgendwie wiedersehen. Darüber hinaus gibt es in den neun Etappenhäfen, vor allem aber zum Zieleinlauf am 9. Juni 2002 in Kiel verschiedene Incentives und Aktionen, die für alle Beteiligten ein unvergessliches Erlebnis werden sollen*.
Vielen Dank für das Gespräch. Wir wünschen dem Unternehmen als auch dem Team der "illbruck" allzeit gute Fahrt und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel.
Internetinformationen: |
*) Anmerkung der Redaktion: Das gilt auch für die Gewinner eines Gewinnspiels, welches in der Ausgabe 20 der IKZ-HAUSTECHNIK und bei www.myshk.com stattfinden wird.
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