IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 16/2001, Seite 20 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Berlin/Brandenburg


(Huf-)Klappern für das Handwerk

4. Deutscher SHK-Renntag in Berlin Mariendorf

Muss SHK-Handwerk eigentlich immer nach Keller und Badezimmer schmecken? Sicher nicht - das haben jedenfalls der Fachverband SHK Land Brandenburg und die Innung SHK Berlin mit ihrem mittlerweile 4. Deutschen SHK-Renntag am 1. Juli 2001 auf der Trabrennbahn Berlin-Mariendorf unübersehbar demonstriert.

Manche Messe, manch traditionelle Handwerksveranstaltung wäre froh, könnte sie an einem Tag über 22.000 Neugierige auf die Beine bringen. Handwerksmeister, Branchenvertreter, Hausbesitzer, die Familie von nebenan - dass sich der Deutsche SHK-Renntag mittlerweile zum Branchentreff im besten Sinne gemausert hat, konnte jeder sehen, der der Einladung gefolgt war. Dabei widerspiegelte das Programm des Renntages sehr deutlich die Situation, in der sich die SHK-Branche der gesamten Region im Augenblick befindet.

Hubert Minter (2. v. l.), Obermeister der Innung SHK Berlin, eröffnet den 4. Deutschen SHK-Renntag.

Dem Lehrlingsmangel begegnen

Bereits traditionell ist der Deutsche SHK-Renntag ein Forum, auf dem das Innungs-Handwerk demonstriert, dass es angesichts der komplizierten sozialen Situation Verantwortung übernimmt. Die Ausbildung des Nachwuchses ist dabei von Anbeginn der Schwerpunkt gewesen. Die Berliner Senatorin für Schule, Jugend und Sport, Gabriele Schöttler, wies denn auch darauf hin, dass es gerade dem Handwerk der Region mit den Lehrlingsbörsen der vergangenen Renntage, einer dauernden aktiven Lehrstellenwerbung in den Betrieben und der Arbeit des SHK-Ausbildungszentrums der Berliner Innung gelungen ist, auch sozial Schwachen eine Zukunft zu geben. Dieser Tradition folgend, gab sie den Startschuss für eine neue Aktion der SHK-Innungsbetriebe und ihrer Marktpartner. Unter dem Motto "Run for your .... Klosett!" soll der im Wortsinne zum Himmel stinkenden Situation in den Berliner und Brandenburger Schulen zu Leibe gerückt werden. Geplant ist, zunächst bis zum nächsten Renntag in mehreren Veranstaltungen insgesamt drei Berliner und Brandenburger Schulen aller Formen jeweils 20.000 DM für die Sanierung ihrer Sanitäreinrichtungen zur Verfügung zu stellen - vorausgesetzt, sie sind die Schnellsten, Ausdauerndsten und Originellsten in ihrer Gruppe.

Die ersten (halben) Sieger der Aktion "Run for your ... Klosett": Die Schüler der Loschmidt-Schule haben sich für das Rennen im Oktober dieses Jahres qualifiziert.

Dabei wird durch die bereits etablierte Partnerschaft zu Rundfunk- und Fernsehsendern, die Einbeziehung Prominenter als Werbeträger und die Unterstützung von Initiativen zur Integration benachteiligter Jugendlicher für Öffentlichkeit gesorgt. Den ersten, allerdings noch eher symbolischen Beitrag zu ihrer neuen Sanitäranlage erliefen sich die Schüler der Loschmidt-Schule, einer der Berliner Integrationsschulen, im Kampf gegen .... einen Traber! Gesiegt hat am Ende übrigens das Pferd - die Lauftechnik der Berliner ließ dann doch noch zu wünschen übrig.

Die schwierige Situation bleibt

Dafür, dass der Markt für Innungsbetriebe erhalten bleibt, reichen allerdings auch noch so spektakuläre Werbeaktionen nicht aus. Der klassische Markt der Ausbauhandwerker ist praktisch zusammengebrochen, und gerade im Vorfeld des Renntages musste der Berliner Senat gehen - gekippt von Skandalen im Immobilienbereich. Nische, Spezialisierung und Kooperation heißen deshalb die Stichworte, unter die Verband und Innung ihre Arbeit seit mehreren Jahren stellen. In einer kleinen Zeltstadt präsentierten deshalb Hersteller, Großhändler, aber auch Partner des Handwerks wie Versicherer und der Verband der Vereine Creditreform vor allem Neues rund um den SHK-Betrieb.

Smart-Verlosung

Großen Anklang fand hier der in den Farben der Handwerkermarke geschmückte Monteurs-Smart, der ab sofort in der Innung Königs Wusterhausen zu Hause ist. Es ist allerdings wirklich ein glücklicher Zufall, dass es sich bei dem neuen Fahrer ausgerechnet um den Betriebsnachfolger eines der dortigen Innungsvorstände handelt - es gibt also doch das Glück der Tüchtigen!

22.600 Besucher genossen bei "Kaiserwetter" einen tollen Sonntag.

Ein voller Erfolg

Aber eines soll der Deutsche SHK-Renntag ganz sicher auch sein - und weiterhin bleiben: Ein gesellschaftlicher Höhepunkt, der die SHK-Betriebe in der Öffentlichkeit bekannt macht. Und so gab sich im Sponsoren-Bereich nicht nur die SHK-Branche ein Stelldichein. Bereits sprichwörtlich ist das Outfit der Innungsmeister anlässlich des Tages: Jeder von ihnen erhält auf der Rennbahn einen schwarzen Bowlerhut mit den Farben des SHK-Handwerkes. Etwa 1000 solcher Hüte waren auf der Rennbahn zu zählen, und in manchem Büro, in mancher öffentlichen Verwaltung liegt schon eine richtige Sammlung dieser begehrten Trophäen.

Herzlich begrüßt unter den Bowlerträgern: Der Präsident des ZVSHK, Bruno Schliefke sowie Manfred Pelzer, Mitglied des Vorstandes des ZVSHK. Auch der Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, Michael von Bock und Polach, genoss bei sprichwörtlichem Kaiserwetter den Mix aus Sport, Gesellschaft und gutem Essen. Aber auch Damen mit Hut, stellt sich heraus, sind mittlerweile längst kein Privileg britischer Adelstreffs, und eine rasche Übersicht ergab, dass nicht wenige der schmucken Stücke inzwischen speziell für den Renntag angeschafft werden. Auch ein Beitrag zur Handwerksförderung?

Das passende Outfit - auch für den Traber - bei der Pokalübergabe durch Wilfried Frohberg (r.).

Der 5. SHK-Renntag kommt bestimmt

Hersteller, Großhändler, Handwerker trafen sich auf der Trabrennbahn. Die einhellige Meinung: "Tolle Veranstaltung!" Und klar ist schon jetzt wieder für alle: Der "Jubiläums"-Renntag, der 5. Deutsche SHK-Renntag am 7.7.2002, führt sie wieder zusammen - bei (hoffentlich) mindestens genau so guter Stimmung und mindestens eben solchem Wetter.


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