IKZ-HAUSTECHNIK, Ausgabe 16/2001, Seite 15 ff.


VERBÄNDE AKTUELL 


Nordrhein-Westfalen


Landesfachgruppentagung Sanitär

Normen und Werkstoffe im Blickpunkt

Rund 70 Fachgruppenleiter folgten der Einladung des Fachverbands SHK NRW zur diesjährigen Landesfachgruppentagung Installation und Heizung (Schwerpunkt Sanitär) nach Duisburg, wo sie ein spannendes Vortragsprogramm mit brisanten Themen erwartete.

Punkt eins der Tagesordnung war die Marketingaktion "Gas ganz sicher". Norbert Kröschel, Technischer Geschäftsführer im Fachverband NRW, unterrichtete die Anwesenden darüber, dass man sich derzeit nicht an der ZVSHK-Initiative beteiligen werde, da das vorhandene Regelwerk nach Meinung der verantwortlichen Gremien absolut ausreichend sei, dem Endkunden Sicherheit zu bieten. Eine Umfrage an die angeschlossenen Innungen, wonach sich rund 50 Prozent gegen die Aktion aussprachen, bestätigte die Richtung des Verbands.

Weiterer Tagungspunkt war das Thema Presswerkzeuge. Derzeit gibt es nach Schätzungen gut 30 bis 40 verschiedene Rohrleitungssysteme. Viele davon können mittels Presstechnik miteinander verbunden werden. Doch wer die Wahl hat, hat auch die Qual, denn die Frage, die sich hier stellt, lautet "Welche Werkzeuge kann ich für welche Systeme verwenden?" Ein Patentrezept konnte Kröschel den Anwesenden nicht mit auf den Weg geben. Er riet aber dazu, "sich beispielsweise mit Fittingherstellern zu unterhalten".

Hatte ein umfangreiches Vortragsprogramm zu bewältigen: Norbert Kröschel, Geschäftsführer Technik im Fachverband SHK NRW.

Gasinstallationen

Manipulationserschwernis in Gasinstallationen - ein wichtiges Thema, zu der ebenfalls Kröschel den Teilnehmern aktuelle Informationen gab. So haben die Vertreter des Gasfaches sowie der Energie- und Bauaufsicht aufgrund der in den öffentlichen Medien aufgezeigten Manipulationsvorfälle in häuslichen Gasanlagen zusätzliche Maßnahmen im Regelwerk beschlossen (siehe IKZ-HAUSTECHNIK Ausgabe 17/00, ab Seite 21). Beispielsweise sind Leitungsenden, Flansche oder Verschraubungen grundsätzlich zu vermeiden oder auf das Notwendige zu begrenzen. In allgemein zugänglichen Räumen müssen ansonsten zugelassene Sicherheitsstopfen bzw. Sicherheitskappen zur Anwendung kommen. Wobei mit "allgemein zugänglichen Räumen" grundsätzlich alle Räume in Mehrfamilienhäusern gemeint sind, die nicht über eine abschließbare Türe verfügen. Als Alternative zu den Sicherheitsstopfen nannte Kröschel einen vom DVGW zugelassenen Kleber.

Neues aus dem Regelwerk

Europa rückt näher und damit hat und wird es auch weiterhin wesentliche Veränderungen im technischen Regelwerk geben. Im Sanitärbereich sind das u.a. die DIN EN 752 Teile 1 - 7 sowie die DIN EN 12056 Teile 1 - 5 samt dazugehöriger Deutscher Restnorm DIN 1986 - 100 auf dem Gebiet der Abwasserinstallation (siehe auch Beitrag "Neue europäische Entwässerungsnorm" in IKZ-HAUSTECHNIK 08/01 ab Seite 27).

Im Bereich der Trinkwasserinstallation wird es zukünftig eine europäische Norm, die DIN EN 806, als Ersatz für die DIN 1988 geben. Der erste Teil dieser Norm liegt bereits im Weißdruck vor. Ebenfalls aktuell im Weißdruck erschienen ist im Mai 2001 die DIN EN 1717 (Schutz des Trinkwassers vor Verunreinigungen...) als teilweiser Ersatz für DIN 1988 Teil 4.

Die wesentlichen Veränderungen dieser neuen EN-Normen gegenüber den bisherigen Regelwerken erläuterte Peter Pauly, Referent im FV. So lasse beispielsweise die seit Juni dieses Jahres gültige DIN EN 12056 ein deutlich geringeres Mindestgefälle der Rohrleitungen zu. In der Restnorm 1986 - 100 (derzeit noch Entwurf) ist nun auch der Einsatz von Belüftungsventilen in Abwassersystemen klar definiert (siehe Beitrag "Problemlöser mit Zulassung?" in IKZ-HAUSTECHNIK 05/01 ab Seite 52). In der DIN EN 1717 schließlich wurden die technischen Einrichtungen zur Sicherung der Trinkwasserinstallation an den europäischen und aktuellen Stand der Technik angepasst. Beispielhaft nannte er das Kapitel Sicherungseinrichtungen: "Statt 10 gibt es nun ganze 23, einschließlich Varianten", so Pauly.

Eine weitere Möglichkeit, sich einen Weg aus dem Normen-Dschungel zu bahnen, ist die Anwendung von VDI-Richtlinien. "Diese sind meist die sinnvollere Alternative", meinte Dipl.-Ing. Hans-Peter Sproten, stellvertretender Geschäftsführer Technik im Verband.

Er zeigte in seinem Vortrag aktuelle und in Kürze erscheinende VDI-Richtlinien auf, die speziell für das Sanitärhandwerk von Bedeutung sind. Sproten empfahl den Teilnehmern außerdem, dass zur Anwendung kommende Regelwerk - DIN oder VDI - stets werkvertraglich zu vereinbaren, denn "die VOB sieht nur wenige VDI-Richtlinien vor."

Aus für Messing-Hahnverlängerungen

Das Thema Messing-Hahnverlängerungen gab in der Fachwelt bereits häufig Anlass zu heftigen Diskussionen, so auch auf dem diesjährigen Landesverbandstag. Kröschel informierte über ein Anfang März dieses Jahres verkündetes Endurteil des Oberlandesgerichts München, das wohl noch für weiteren Zündstoff sorgen wird. Der dortige Senat hat nämlich in zweiter Instanz einen SHK-Unternehmer zu einer Schadensersatzzahlung in hoher Summe verurteilt, weil aufgrund einer Spannungsrisskorrosion in drei Messing-Hahnverlängerungen ein Wasserschaden in einer Installation auftrat. Brisanter Hintergrund: Die Installation wurde bereits 1996 ausgeführt. Dennoch, so heißt es in der Urteilsbegründung, habe man die "Hinweispflicht im Hinblick auf die alternative Einbaumöglichkeit von Rotgussteilen verletzt." Außerdem waren "die Probleme im Zusammenhang mit dem Einbau der eingebauten Materialien schon im Zeitpunkt der Auftragsdurchführung bekannt."

Angesichts dieses Urteils rät der Fachverband dringend, im Rahmen der allgemeinen anerkannten Regeln der Technik, ab sofort nur noch Rotguss-Hahnverlängerungen zu montieren. Zur Klarstellung: Armaturen und andere Bauteile aus Messing sind von diesem Gebot nicht betroffen!

Rund 70 Fachgruppenleiter nahmen an der diesjährigen Landesfachgruppentagung Installation und Heizung des Fachverbands SHK NRW teil.

Werkstoffauswahl immer wichtiger

Der Einsatz metallener Werkstoffe in Trinkwasserinstallationen stand im Fokus des Vortrags von Peter Kivelitz, Referent im Fachverband. Seinen Ausführungen zufolge wird es - vor dem Hintergrund der novellierten Trinkwasserverordnung und der mittelfristig mit hoher Wahrscheinlichkeit folgenden Liberalisierung des europäischen Wassermarktes - ein Umdenken in der Installationstechnik geben müssen. So werde der Hygiene zukünftig ein noch höherer Stellenwert zugesprochen. Alle Anforderungen der Verordnung müssen darüber hinaus an den Entnahmestellen des Gebäudes eingehalten werden, d.h., die Verantwortung wird vom Versorger weg hin zum Installationsunternehmen, aber auch zum Hauseigentümer übertragen. In diesem Zusammenhang wird nicht nur die Werkstoffauswahl, sondern auch die Installationstechnik eine bedeutendere Rolle spielen. Beispielsweise könnte sich die derzeit beliebte Variante des Strangverteilers als Auslaufmodell erweisen, schließlich kann eine regelmäßige Durchspülung des gesamten Rohrsystems damit nicht zuverlässig gewährleistet werden. Dagegen könnten andere Varianten wie beispielsweise die Ringinstallation wieder an Bedeutung gewinnen. Kivelitz machte auf die Verantwortung der Installateure als Planer aufmerksam. Bezugnehmend auf das Vortragsthema nannte er die pr EN/DIN 12502 (mit Hinweisen zur Vermeidung von Korrosionsschäden an Werkstoffen). Diese Norm ersetze große Teile der DIN 50930 1 - 5. In Deutschland werde es daraus eine Restnorm, die DIN 50930 - 6 geben, aus der dann die gewohnten Beurteilungskriterien zum Einsatz von Werkstoffen aufgeschrieben sind (siehe Beitrag "Die neue DIN 50930-6" in IKZ-HAUSTECHNIK 12/01 ab Seite 27). Zum Thema Werkstoffauswahl wurde die Empfehlung ausgesprochen, "grundsätzlich sorgenfreie Werkstoffe einzusetzen." Dies seien Edelstahl, Kunststoff sowie innenverzinntes Kupfer. Feuerverzinkte Stahlrohre nach DIN 2440/2444 gehörten nicht dazu. Diese sollten weder in Neubauten noch zu Reparaturzwecken eingesetzt werden und insgesamt durch Edelstahl- oder Kunststoffrohre ersetzt werden. Kupferrohre blank gehörten aufgrund der immer größer werdenden Einsatzbeschränkungen (siehe Meerbusch, Gütersloh u.a.) und der festzustellenden Wasseraufbereitungswelle in Deutschland zu den Werkstoffen, die eingeschränkte Einsatzbereiche haben. Wünsche der Kunde dennoch eine Installation mit diesen Werkstoffen, so sollte zwingend eine schriftliche Empfehlung zu den so genannten "sorgenfreien Werkstoffen" ins Angebot geschrieben werden (siehe Urteilsbegründung Messing-Hahnverlängerungen).

Brandschutz in Sanitärinstallationen

Zu diesem Thema referierte Manfred Lippe, Vereidigter Sachverständiger für das SHK-Handwerk. Seine Ausführungen konzentrierten sich vor allem auf Sanitärinstallationen in Gebäuden. Hier zeigte er unterschiedliche Brandschutzkonzepte auf, erläuterte den Geltungsbereich der MLAR (Muster-Leitungs-Anlagen-Verordnung, wird in NRW wahrscheinlich noch im August baurechtlich eingeführt) und gab Tipps und Ratschläge für deren praktische Umsetzung (siehe Beitrag "Brandschutz in Sanitärräumen und Bädern" ab Seite 32). So sei es beispielsweise sinnvoller, dass Deckenabschottungsprinzip anzuwenden, als einen Installationsschacht zu wählen. Von den brandschutztechnisch geprüften Komplettsystemen einiger Hersteller ist der Fachmann nicht begeistert: "Bereits mit dem Austausch der zum System gehörenden Befestigungsschrauben erlöscht die Brandschutzzulassung für ein gesamtes System." Grundsätzlich sei es empfehlenswert, sich auf wenige Rohrsysteme zu spezialisieren. Metallene Werkstoffe würden die brandschutzgerechte Planung zudem deutlich vereinfachen, so Lippe abschließend.


FSI

Starker Anwalt der Branche

Der FSI (Förderverein der Sanitärindustrie, des Sanitärfachgroßhandels und des Sanitärhandwerks) wird auch in Zukunft alle Anstrengungen unternehmen mit dem Ziel, die wirtschaftlichen Erfolge der Mitgliedsunternehmen zu verbessern, erklärte der Vorsitzende des FSI, Klaus Bahne, auf der Mitgliederversammlung des FSI.

Bahnes Dank galt allen Mitgliedern für die gemeinsamen Erfolge im letzten Jahr. Die Krise am Bau bremse das Wachstum, da gehe es in der Tat nicht nur um zehntel Punkte, erklärte Bahne. Viele Investoren hielten sich aufgrund der unsicheren konjunkturellen Entwicklung mit Investitionen zurück, die Verbraucher ebenfalls. Kesselaustausch und Badsanierung liefen auf einem äußerst niedrigen Niveau.

Die konjunkturelle Lage im SHK-Handwerk, das seinen Umsatz in NRW in immer größeren Teilen (über 70%) in den Bereichen Modernisierung, Reparatur und Wartung mache, habe sich durch die anhaltend schlechte Auftragslage in der Bauwirtschaft weiter verschlechtert. Der FSI verstehe es daher als vorrangige Aufgabe, mit seinen Seminarangeboten den Betrieben bei der Ausschöpfung bestehender Potenziale zu helfen und neue Geschäftsfelder aufzuzeigen, damit die Marktpotenziale in der Zukunft genutzt werden können.

Überhaupt vollziehe das SHK-Handwerk derzeit einen Wandel vom reinen Anlagenbauer bis hin zum haustechnischen Dienstleister, der den gesamten Lebenszyklus Wärme-, Wasser- und Luftspendeanlagen in der Gebäudetechnik bediene, damit mache das SHK-Handwerk schon jetzt einen riesigen Sprung in die Zukunft.

Die Raesfelder Schlossgespräche des FSI haben heute in der Branche einen hohen Stellenwert. In Raesfeld bemühe man sich über den Tag hinaus gedankliche Zusammenhänge zu begründen. Die Diskussion beispielsweise um den Vertriebsweg, mittelstandspolitische Rahmenbedingungen der kleinen und mittleren Unternehmen hätten schon mehrfach Politiker, Vertreter von Ministerien, Vertreter der Wirtschaft zusammengeführt, um gemeinsam zu diskutieren: Die Raesfelder Schlossgespräche sind heute, so Bahne, ein einmaliger Treffpunkt für Handel, Handwerk und Industrie. Man müsse in der Branche allerdings noch mehr zusammenrücken, damit die gesamte Branche - Handel, Handwerk, Industrie - mit einer Stimme spreche.

Der jüngst gewählte Vorsitzende des deutschen Großhandelsverbandes, Dr. König, sprach sehr deutlich aus, welche Forderungen politischer und betriebswirtschaftlicher Art erhoben werden müssen. Außerdem sprach er über den Vertriebsweg 2010.

Traditionell Tagungshotel des FSI in Düsseldorf-Angermund.

Wo Schatten, da ist auch Sonne

In einigen Ballungsräumen, so König, drohe schon jetzt Wohnungsnot. Überdies gab es noch nie so viel Barvermögen in Deutschland (ca. 5,8 Billionen DM).

Der SHK-Markt ist ein Renovierungs- und Sanierungsmarkt (70%) und die Altersstruktur der Wohngebäude mit 66,7% älter als 30 Jahre. Das lasse Bedarf erhoffen. Überdies mache die beschlossene Energiesparverordnung den Weg frei für hocheffiziente Heizkessel, energetisch begünstigte Verteilnetze und verbesserte Regelungen. Die aktuelle VDS - Gemeinschaftswerbung mit einem Etat von ca. 25 Mio. DM für drei Jahre - löse hoffentlich, so König, einen verstärkten Bedarf aus und lenke diesen zum Fachhandwerk wie Fachgroßhandel. Ein Wermutstropfen: Die Prognose DG Haustechnik für 2001: +/- 0%.

Vertriebsweg 2010

König sprach klar aus:

Dipl.-Ing. Klaus Bahne, Vorsitzender des FSI.

Geschäftsberichte 2000

Geschäftsführer Dr. Hans-Georg Geißdörfer gab einen Überblick über die Aktivitäten des FSI im Jahre 2000. Geißdörfer verwies auf die Aufgabenstellung des Fördervereins, in einem qualifizierten Weiterbildungsangebot für Betriebsinhaber und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Handwerk und Handel tätig zu sein. Es sei wichtig, praktikable und zukunftsorientierte Konzepte umzusetzen, die Antworten auf die Herausforderungen des Sanitär- und Heizungsmarktes geben.

Die Jahresrechnung 2000 wurde einstimmig angenommen; Vorstand und Geschäftsführung des FSI wurden einstimmig entlastet. Die Mitgliedsbeiträge für das Rechnungsjahr 2001 wurden nicht erhöht.

Volkswirtschaftliche Eckdaten

 Prognose der Bauwirtschaft zum Wohnungsbau: Talsohle noch nicht erreicht!

 2000: Zahl der genehmigten Wohnungen im Mehrfamilienhaus auf 115.000 gesunken (-15% gegenüber 1999); LBS-Prognose 2001: 98.000

 Wohnungsbau in den neuen Bundesländern ist fast zum Erliegen gekommen (im Jahr 2000: etwas über 20.000 Wohnungen sind gebaut worden)

 Leerstände alte Bundesländer: 2,1 Mio. Wohnungen

 Leerstand neue Bundesländer: 700.000 Wohnungen

 Einfamilienhäuser 2000 rückläufig, aber mit 180.000 Wohneinheiten noch relativ hoch

 Quartal 2001:

 Wohnungsbaugenehmigungen - 24%

 Neubauwohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern - 26 und - 29%

 Mehrfamilienhäuser - 19%

 Verunsicherte Konsumenten durch Euro/Ökosteuer/Mietrechtsreform/Rentendiskussion

 Alternative Vertriebswege

 Entwicklung neuer Vertriebsformen (Internet / E-Commerce)

 Neue Kooperationen (Obi + Kohler)

 Neue Baumarktkonzepte (Bauhaus-Profi-Depot in Aachen/Expo-Ambiente)

 Direktbezug des Handwerks im Ausland (z.B. Badmöbel - Italien) steigend

 Möbelhäuser / Küchenstudios machen zunehmend Konkurrenz


Düstere Konjunkturaussichten bei Sanitär Heizung und Klima

Die konjunkturellen Aussichten für die rund 7300 Betriebe des nordrhein-westfälischen Sanitär-, Heizungs- und Klimahandwerks werden immer düsterer.

Wie der zuständige Fachverband Sanitär Heizung Klima NRW mitteilt, antworteten rund 60% der befragten Unternehmen, dass der Umsatz im Sanitär-, Heizungs- und Klempnerhandwerk bei Neubauten im 1. Halbjahr 2001 - gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres - gesunken ist.

Im Klempnerhandwerk lag der Anteil sogar über 63%.

Etwas besser sieht es im Bereich der Altbaumodernisierung aus. Hier mussten über ein Drittel der SHK-Betriebe Umsatzeinbußen hinnehmen.

Die Auftragsreichweite erstreckte sich auf 4,1 Wochen (Klempnerei) bis 5,7 Wochen (Heizung).

Vor dem Hintergrund tendenziell sinkender Angebotspreise (über 40% der befragten Unternehmen meldeten Preisrückgänge) und steigender Materialpreise dürfte sich die Ertragslage der Handwerksunternehmen spürbar verschlechtert haben.

Die weitere Geschäftsentwicklung wird sehr skeptisch beurteilt. Fast zwei Drittel der befragten Unternehmen gehen von einer weiteren Lageverschlechterung aus. Damit steht zu befürchten, dass die Mitarbeiterzahl im SHK-Handwerk weiterhin rückläufig bleibt. Gegenwärtig werden rund 75.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in dieser Branche beschäftigt.


Friedrich Späth verabschiedet

Die Verabschiedung von Friedrich Späth, dem Vorstandsvorsitzenden der Ruhrgas, nimmt das SHK-Handwerk NRW gerne zum Anlass, dem "Macher" und "Modernisierer" der Ruhrgas ein herzliches Wort des Dankes für die jahrelange Partnerschaft zu sagen.

Engagiert, stets auf den Kern der Sache drängend, hat sich Friedrich Späth um das SHK-Handwerk verdient gemacht. Mit Mut, aber nicht mit Übermut, mit Maß, nicht mit Übermaß, hat er gerade das SHK-Handwerk in Marketingkonzeptionen und in die Gemeinschaftswerbung Heizung - als Partner der Gaswirtschaft - eingebunden.

Er sagte einmal über sich selbst in einem Interview: "Mein tägliches Leben besteht darin, um Investitionen, um Kunden und Arbeitsplätze zu kämpfen". Diese Ziele haben seine Arbeit geprägt. Deren Verwirklichung verfolgte er mit Biss und Ausdauer, seiner sauerländischen-westfälischen Herkunft entsprechend.

Er verfügte über die notwendigen Steherqualitäten, um Widerstände und Hindernisse zu überwinden. Weil er wusste, dass notwendige Veränderungen nicht aufzuhalten sind, spuckte er lieber in die Hände und gestaltete sie aktiv mit. Allein aus diesem Grund drängte er die Ruhrgas, die SHK-Organisation und drängte letztlich auch die SHK-Handwerker in diesem Land stets weiter voran.

Friedrich Späth

Bei der Verwirklichung eines kooperativen Marketing (Ruhrgas in Partnerschaft mit den Stadtwerken und den Innungen und den Betrieben) hat das SHK-Handwerk von Beginn an mit Herrn Späth zusammengearbeitet. Die Hilfe, die die Ruhrgas geleistet hat, trug immer Früchte. Davon profitierten die Handwerker wie auch die Ruhrgas. Alle Aktivitäten im Rahmen der Liberalisierungsüberlegungen orientierten sich immer an der Frage, wie das Unternehmen Ruhrgas wirtschaftlich gesund bleiben kann und wie eine sichere und nachhaltige Versorgung Deutschlands und Europas mit Erdgas zu gewährleisten ist. Versorgungssicherheit ist Verbraucherschutz und damit auch Arbeitsgebiet des SHK-Handwerks.

Späths großer Verdienst ist es, den Markt für Erdgas erst einmal aufgebaut und das SHK-Handwerk von vornherein eingebaut zu haben.

Für seine Verdienste um das SHK-Handwerk NRW erhielt er bereits 1984 die goldene Nadel des Fachverbandes NRW.

Seinem Nachfolger, Dr. Burkhard Bergmann, der ab Juli 2001 neuer Vorstandsvorsitzender der Ruhrgas ist, gelten unsere besten Wünsche in seinem neuen Amt. Das SHK-Handwerk wünscht Herrn Dr. Bergmann Glück, Gesundheit sowie Erfolg für die Bewältigung der zahlreichen neuen Aufgaben, die die Zukunft zweifellos bringen wird.


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